Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
067 - Monster-Bestie Gorho

067 - Monster-Bestie Gorho

Titel: 067 - Monster-Bestie Gorho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
sich über sein schweiß überströmtes Gesicht und
seine Halbglatze fuhr.
    Kunaritschew drehte den Mann vorsichtig auf die Seite.
    »Auf Spanisch reagiert er nicht. Hier im Hochland
sprechen sehr viele noch Ketschua und Aymara. Vielleicht läßt du deine Zunge
mal rotieren, Towarischtsch.«
    Aber Larry brauchte erst gar nicht in dem geringen
Wortschatz zu kramen, über den er in Ketschua und Aymara verfügte.
    Was er wußte, hatte er im persönlichen Gespräch im
privaten Kreis von James Turnwood erfahren, der sich ein Hobby daraus gemacht
hatte Minderheitsdialekte und exotische Sprachen sich zu eigen zu machen. Der
Neger strebte nach Perfektion. Und so war es schon beinahe eine
Selbstverständlichkeit, daß er sich sogar an gälisch und keltisch herangewagt
hatte.
    Das Geschehen, das vor den Augen der vier Menschen
abrollte, war so ungeheuerlich, daß sich der Verstand dagegen sträubte.
    Der Indio verfaulte sichtlich unter ihren Augen. Sein
Körper zerfiel wie eine morbide Masse. Das Gesicht wurde breit und breiig und
nahm dämonenhafte Züge an.
    Zurück blieb ein mit einem farbenprächtigen Umhang
bekleidetes Skelett und ein ätzender Geruch, der ihnen den Atem raubte.
     
    ●
     
    Larry Brent und Iwan Kunaritschew sahen sich an.
    Pascuala de la Bailar konnte das Geschehen nicht mehr
verkraften. Sie verdrehte die Augen, schlug die Hände vor’s Gesicht und fiel in
eine wohltuende Ohnmacht.
    »Hinter wem waren wir wohl her?« fragte Larry Brent matt
und legte das Gewand auseinander, als wolle er sich vergewissern, daß wirklich
nur noch ein Skelett vor ihnen lag. »War es ein Mensch? Ein leibhaftiger Dämon?
Oder sind wir einem Phantom nachgejagt?«
    »Vielleicht von jedem ein bißchen. Langsam zweifle ich an
meinem Verstand, Towarischtsch. Sind wir hier als Statisten für einen
Gruselfilm mit utopischem Einschlag abgestellt - oder ereignen sich hier
wirklich Dinge, die wir nicht mehr mitkriegen, die unseren Horizont und unsere
Gesetze übersteigen?«
    »Gesetze, Brüderchen. Das Übernatürliche hat keine
Gesetze, die wir kennen. Schritt für Schritt arbeiten wir uns in eine Welt
hinein, die schon immer Einfluß auf das Leben der Menschheit gehabt hatte, das
wir vergessen oder verdrängt glauben. Der Einzelfall aber beweist immer wieder:
Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde …« Larry fuhr nicht weiter fort. Es
kam ihm zu abgedroschen vor, dieses Zitat immer wieder zu benutzen.
    »Vorerst müssen wir mit dem zufrieden sein, was wir hier
sehen und müssen dankbar sein, wenn es uns gelingt wieder ans Tageslicht zu
kommen«, murmelte er. Er seufzte. »Es geht weiter im Takt, Brüderchen.«
    Kunaritschew trug die entkräftete Pascuala de la Bailar.
Steven Arlidge konnte kaum noch gehen. Er stützte sich an der Felswand.
    Da flackerte zwei-, dreimal die Taschenlampe. Das Licht
wurde schummrig, ganz schwach und verlöschte dann.
    Die Menschen standen mitten im Gewölbegang in absoluter
Finsternis. »Jetzt greifen wir auf deine Glimmstengel zurück, Brüderchen«,
sagte X-RAY-3 schwach.
    Er riß ein Streichholz nach dem anderen an, um sich über
die nächsten Schritte zu informieren. Dann gingen sie wieder einige Meter in     die     Dunkelheit vor. Hier wurde erneut ein Hölzchen
angerissen. Zwei, drei, vier. Und das fünfte verlöschte, gleich nachdem es
angezündet worden war.
    Luftzug!
    »Moment!« sagte Larry Brent nur. »Bleib hier stehen!« Er
ging zwei Schritte vorwärts. Kühle Luft fächelte sein Gesicht.
    Vor ihm zeichnete sich schemenhaft die bizarren Umrisse
eines Felsdurchbruchs ab. Nicht sehr groß, in Augenhöhe. Wie ein Loch, das in
die Freiheit führte. Winzige Sterne glitzerten am wolkenlosen Nachthimmel!
    »Kommt her«, flüsterte Larry Brent. »Und seht euch das
an.«
    Er konnte eine gewisse Rührung in seiner Stimme nicht
unterdrücken.
    Sie hatten den Ausgang gefunden! Zuerst kam es jetzt
darauf an, diejenigen nach oben zu schaffen, die Schwierigkeiten hatten zum Ausstieg
aus eigener Kraft zu kommen. Pascuala de la Bailar machte den Anfang. Larry zog
sein Hemd aus und riß es in Fetzen. Damit knotete er eine primitive
Tragetasche, mit der die völlig Erschöpfte von Kunaritschew hochgezogen wurde.
    Vor dem Felsenloch befand sich ein üppiger
Pflanzenteppich, auf den der Russe die Brasilianerin legte.
    Als nächster kam Steven Arlidge in die Freiheit. Zuletzt
folgte Larry Brent. Klapprig und schwach, aber glücklich.
    Sie waren im Urubamba-Canyon angelangt. Von hier aus
mußten sie

Weitere Kostenlose Bücher