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067 - Monster-Bestie Gorho

067 - Monster-Bestie Gorho

Titel: 067 - Monster-Bestie Gorho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Schaumbläschen standen
vor seinem Mund.
    »Du bist krank«, bemerkte Pedro Managua, und mit unsteten
Blicken beobachtete er seinen Besucher. »Ein epileptischer Anfall.«
    »Unsinn«, stieß de Criola mit angstgeweiteten Augen
hervor.
    Seine Augen glühten wie Kohlen in dem blassen Gesicht.
»Ich habe - so etwas - noch nie gehabt.« Das Sprechen fiel ihm sichtlich
schwer. »Ich bin nicht - krank - ein Schwächeanfall, es war - alles zuviel.«
    »Das ist ein Krampf«, sagte Managua rauh.
    Rafael de Criolas seltsamer Anfall ging zu Ende. Pedro
Managua öffnete die schlaffen Finger seines Besuchers und nahm vorsichtig die
Skulptur an sich. Er war selbst überrascht vom Gewicht der Götzendarstellung.
    Wenn das pures Gold war, dann konnte er es auf dem grauen
Markt gut absetzen.
    »Ob sie wirklich echt ist?« fragte er zweifelnd.
    De Criola nickte schwach. Er war nicht imstande, etwas zu
sagen.
    »Du brauchst Geld. Ich werde dir welches besorgen. Du
mußt einen Arzt aufsuchen. Der Anfall eben kann sich jederzeit wiederholen.«
Pedro Managua fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, de Criola beherbergen zu
müssen.
    Der Dieb benahm sich sonderbar. Erst seine merkwürdige
Geschichte, dann der Anfall - de Criola hatte den Verstand verloren. Davon war
Managua überzeugt. De Criola mußte so schnell wie möglich sein Haus verlassen!
In der Nähe dieses Mannes war es ihm nicht ganz geheuer.
    »Ich werde dir einen kleinen Vorschuß geben«, meinte er
beiläufig, während er die massive Skulptur zwischen seinen Fingern drehte.
Unruhe und Beklemmung erfüllten ihn. Er konnte sich dieses Gefühl nicht
erklären.
    »Hast du das Ding hier wirklich dem Araber gestohlen?
    Oder stammt es aus einem Tempel? Deine Krankheit -
vielleicht liegt ein Zauber auf der Figur, Rafael? Ein Fluch …«
    Pedro Managuas Stimme wurde zuletzt ganz leise. Er
merkte, wie seine Handflächen feucht wurden.
    »Schaff das Ding so schnell wie möglich aus dem Haus,
vielleicht hast du recht«, murmelte de Criola. Seine Augen waren entsetzlich
weit aufgerissen. Man konnte Angst bekommen, wenn man ihn so sah. Aber Pedro
Managua hatte Angst, weil er die unheimliche Skulptur in seinem Haus wußte.
    Irgend etwas stimmte mit dem Ding nicht. Er spürte das
intuitiv, und er konnte sich auf seine Gefühle verlassen.
    »Ich bin gleich zurück«, murmelte der fette Wirt und warf
einen Seitenblick auf Rafael de Criola.
     
    ●
     
    Pedro Managua zog die Tür hinter sich ins     Schloß. In der verräucherten Gaststätte gab es
ein Telefon. Von     hier aus wollte er anrufen.
    Aber es blieb bei dem Versuch. Managua stellte die
goldene Götzenfigur auf den Tresen und wählte die erste Nummer.
    Er wollte Pesco anrufen, von dem er wußte, daß er auch
ein solch ausgefallenes Stück sicher an den Mann bringen konnte.
    Pedro Managua versprach sich durch seinen
Vermittlungsdienst eine anständige Provision. De Criola brauchte nicht mehr
viel Geld. Er pfiff aus dem letzten Loch. Seine Uhr war abgelaufen. Er war
wahnsinnig geworden.
    Pedro Managua merkte plötzlich, wie er anfing zu zittern
und zu schwitzen, wie Schwindel ihn ergriff, und er mußte sich an der
wurmstichigen Theke festhalten, weil er fürchtete, den Boden unter den Füßen zu
verlieren.
    Was war nur los mit ihm? Auch er fühlte sich krank und
schwach.
    Hatte de Criola ihn angesteckt? Unter was für einer
rätselhaften Krankheit litt er? Oder ging der gefährliche Einfluß von der
Skulptur aus? Lastete ein Bann auf ihr, und jeder, der sie berührte, wurde mit
einer unheilbaren Krankheit bestraft?
    Er wollte sich zwingen, die Schwäche zu überwinden, die
Wählscheibe weiter zu drehen.
    Aber er schaffte es nicht.
    Sein Arm war wie gelähmt. Das gleiche Zeichen, das er bei
de Criola gesehen hatte, überfiel ihn.
    Ein dumpfes Gurgeln aus dem angrenzenden Zimmer und ein
schwerer Aufprall zogen seine Aufmerksamkeit auf sich.
    Wie ein alter Mann drehte Pedro Managua sich herum. Die
Hand, in der er die Skulptur gehalten hatte, verspannte und verkrampfte sich.
Sie zuckte und krümmte sich wie ein selbständiges Lebewesen, und er konnte
nichts daran ändern.
    Er wankte auf die Tür zu, hinter der er de Criola allein
gelassen hatte, und riß sie auf.
    Er prallte zurück, als würde eine unsichtbare Hand gegen
seine Brust stoßen.
    Rafael de Criola lag neben dem Bett. Seine rechte Hand,
mit der er die rätselhafte Götzenfigur aus der Tasche gefischt hatte, lag
blutig und abgeschlagen auf dem klobigen Tisch.
    Eine scharfe,

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