067 - Monster-Bestie Gorho
er das
Splittern von Glas hörte und dann den furchtbaren Aufschrei.
De Mercado sträubten sich die Haare. Er jagte ins
Postamt.
Menschen standen wie erstarrt, andere schrien ebenfalls,
dritte rannten voll Neugierde herbei.
In der einen Zelle war der Teufel los. Franco del
Calvados hatte es mitten in seinem Bericht an X-RAY-1 gepackt. Er hatte den
Verstand verloren.
Eine mysteriöse Substanz am Metallmantel oder ein böser
Zauber, mit dem die Skulptur besprochen worden war, bewirkte das Gräßliche.
Del Calvados tobte. Er schlug gegen die Scheiben, daß sie
weiter zersplitterten, verletzte sich dabei, schien dies aber nicht zu
bemerken. Das Innere der Zelle war blutverspritzt. Die Unterarme des
Unglücklichen waren völlig aufgerissen. Mit dem Kopf schlug del Calvados gegen
die Metallstreben, von dem Wunsch besessen, seinen eigenen Körper zu zerstören.
De Mercado lief auf die Zelle zu, packte den Tobenden am
Arm und riß ihn heraus. Calvados entwickelte ungeahnte Kräfte und wollte sich
losreißen. De Mercado hätte es allein nicht geschafft, ihn zu bändigen. Drei,
vier beherzte Postkunden kamen ihm zu Hilfe.
»Wir müssen ihn festhalten«, keuchte de Mercado. »Wir
müssen alles daransetzen, ihm keine Möglichkeit zu geben, sich selbst zu töten.
Vielleicht geht dann der Anfall vorüber!«
Franco del Calvados strampelte und zappelte, riß und
zerrte und versuchte seine Glieder frei zubekommen. Selbst den Kopf hielt man
ihm fest und drückte seinen Körper fest auf den Boden.
De Mercado lief der Schweiß über das Gesicht. Er redete
dem Wahnsinnigen zu. Vergebens! Del Calvados schien ihn nicht mehr zu kennen.
Er zuckte, und sein ganzer Körper verspannte und
verkrampfte sich. Eine halbe Stunde später war er tot. Er hatte sich so
verausgabt, daß sein Herz aussetzte.
Auch Franco del Calvados war dem Bann des rätselhaften
Totengottes Arthmon zum Opfer gefallen.
Doch bevor sein Geist sich verdunkelte, hatte er die Zeit
gefunden, die PSA-Zentrale in New York von dem Geschehen zu verständigen.
Die Computer dort arbeiteten auf Hochtouren …
●
Iwan Kunaritschew war schon früh auf den Beinen, obwohl
er derjenige gewesen war, der am längsten wachgelegen hatte.
Obwohl nur drei Stunden geschlafen, stand er jetzt auf.
Es war neun Uhr. Er fühlte sich seltsam gerädert. Aber
sein Geist war wach. Der Russe nahm eine Wechseldusche und sein Zustand
besserte sich.
In den angrenzenden Zimmern war noch alles ruhig.
Er störte auch niemanden. Die drei Geretteten brauchten
den Schlaf dringend.
Auch Larry Brent würde jetzt nicht so leicht wach zu
bekommen sein. Er war körperlich so strapaziert, daß ihm auch seine
sprichwörtliche Willenskraft allein nichts nutzte. Aber Larry war aus hartem
Holz geschnitzt. Wie X-RAY-7 den Freund kannte, würde der sofort wieder voll in
Aktion treten, sobald er wach wurde. X-RAY-3 wußte nur zu gut, daß die Dinge
ins Rollen gekommen waren und daß im Moment jede Hand gebraucht wurde. Er war
der letzte, der sich Schonung auferlegte und da Iwan dies wußte, wollte er
selbst soviel wie möglich noch unter Dach und Fach bringen und Larry Brents
Kräfte schonen.
Iwan sah zunächst nach, ob James Turnwood schon
zurückgekommen war. Dies war nicht der Fall.
Der sympathische Neger befand sich noch im Innern des
Berges. Der Zeit entsprechend aber hätte er längst zurück sein müssen.
X-RAY-7 verließ das Hotel. Die Luft war kühl. und hier
oben in rund dreitausend Meter Höhe wurde es doch nie so warm wie im Flachland,
wo die Menschen unter Sonne, Hitze und Treibhausluft litten.
Iwan Kunaritschew ging durch die menschenleeren
Tempelgassen, näherte sich der Sackgasse, wo er gemeinsam mit Turnwood den
Indio Martino getroffen hatte, und sah sich in der armseligen Behausung um. Die
Feuerstelle war kalt.
Nichts wies darauf hin, daß Martino in der letzten Nacht
zurückgekehrt war.
Hatte James Turnwood die Stellung gehalten? War es zu
einer Auseinandersetzung mit dem auserwählten Stamm gekommen?
Kunaritschew brannte sich eine seiner schlimmen
Selbstgedrehten an. Der Rauch spielte um die Nase des Russen und verteilte sich
in der dünnen Luft.
Der Russe war mit dem Verlauf der Dinge nicht zufrieden.
Irgendwie paßte alles nicht mehr zusammen. Die
unheimliche Episode mit dem sich in Luft auflösenden Körper des Indios stand
noch deutlich vor seinem geistigen Auge.
Die Menschen, die nach Lord Bramhills Angaben angeblich
als Kinder entführt und im Innern des Berges
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