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0670 - Der Sarg-Designer

0670 - Der Sarg-Designer

Titel: 0670 - Der Sarg-Designer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wanderung. Sie schritt an den Särgen entlang, klopfte hin und wieder mit dem Knöchel auf einen Deckel, schaute auch gegen den regungslosen Lintock und ließ ihren Atem durch die Nasenlöcher ausströmen. »Da wäre noch ein Problem.«
    »Was denn?«
    »Der Mann, der mich bedrohte.«
    Laura und Mona starrten Francine an. »Ich erzählte euch doch, was geschah, als ich aus dem Sender kam.«
    »Ja – nur hast du ihn nicht erkannt.«
    »Das stimmt.«
    »Wie sieht es denn mit einem Verdacht aus? Hast du den?«
    »Nein, auch nicht – leider. Es muß aber mit Verenas Tod zusammenhängen. Sie hatte Kontakt mit uns aufgenommen. Es wäre die erste Begegnung gewesen. Im Hyde Park hätten wir uns treffen sollen. Wir trafen uns auch, nur war sie tot. Irgend jemand muß nicht gewollt haben, daß Verena Dobson und wir zusammentreffen.«
    »Aber wer?« fragte Leo.
    »Eine gute Frage, auf die ich leider keine Antwort weiß. Da ist uns jemand voraus.«
    »Ein normaler Mensch.« Mona lachte schrill. »Womöglich ein Mann. Das ist schlimm.«
    Laura mischte sich ein. »Was wußten wir denn über Verena Dobson, die Tote? Soviel wie gar nichts. Wahrscheinlich hatte sie Feinde. Möglicherweise hat sie sich euch verraten. Wir müssen mit allem rechnen, auch wenn ihr das nicht wahrhaben wollt.«
    »Ein Killer, der gegen uns steht und zugleich die Bullen, die im Hintergrund lauern«, murmelte Francine. »Ich denke auch an Angela, die in eurer Wohnung zurückgeblieben ist und die sich den Bullen gegenübersieht. Wir sollten sie anrufen.«
    »Und dann?«
    »Warnen.«
    »Okay, Francine.« Laura drehte sich und deutete auf das Telefon.
    »Mach du es.«
    Aber Francine zögerte. »Nein!« entschied sie. »Nein, das werde ich nicht tun. Wir lassen den Dingen ihren Lauf und vertrauen auf uns sowie auf die anderen Kräfte. Wir haben Lintock. Einer Reise, einer Beschwörung steht nichts mehr im Wege.« Sie schaute ihre Hexenschwestern an und hörte keine Einwände.
    Leo Liberance rieb seine Hände. »Dann können wir endlich beginnen, meine Lieben?«
    »Ja, bereite alles vor.«
    »Nichts, was ich lieber täte. Ich möchte endlich erleben, ob die Neuen Frauen tatsächlich die großen Kräfte besitzen, von denen ihr immer wieder redet.«
    Francine Joy starrte ihn kalt an. »Du kannst dich darauf verlassen, mein Lieber…«
    ***
    Das Gesicht war nur mehr eine Fratze, die vor uns erschien. Blut strömte gleich aus mehreren Wunden, denn die Frau war auch am Körper getroffen worden.
    Sie taumelte wie eine Betrunkene, schrie und warf sich gegen uns wie vor einen Rettungsanker.
    Suko und ich fingen sie auf. Sie war so gefallen, daß sie uns beide behinderte und wir nicht sofort in den Raum hineingehen konnten.
    Suko stemmte die Schreiende von sich, die zudem noch den Kopf schüttelte, so daß einige Blutstropfen gegen unsere Gesichter spritzten. Ich huschte als erster über die Schwelle in einen großen Raum hinein, in dem rötlich schimmerndes Licht brannte und so zahlreiche Matratzen als Schlafstellen auf dem Boden lagen.
    Einen Tisch gab es ebenfalls. Dazu gehörten Stühle, ich sah einen Schrank, daneben einen Vorhang, dessen Falten stark zitterten, ein Zeichen, daß er bewegt worden war.
    Meiner Ansicht nach mußte der Täter hinter dem Stoff lauern. Ich rannte trotzdem nicht wie ein Irrer darauf zu, sondern war entsprechend vorsichtig.
    Sollte sich ein Sichtspalt innerhalb der Falten befinden, konnte der andere mich sehen und auch auf mich schießen. Deshalb bewegte ich mich in einem relativ toten Winkel.
    Suko blieb zurück. Er kümmerte sich um die verletzte Frau, die vor Schmerzen wimmerte.
    Blut sah ich auch auf dem Boden. Die dicken Tropfen waren zerplatzt und hatten Spritzer gebildet.
    Neben dem Schrank, in Griffweite des Vorhangs, blieb ich stehen.
    In der rechten Hand hielt ich die Beretta, mit der linken angelte ich nach einem Stuhl. Es war gar nicht einfach, das schwere Möbel anzuheben. Ich schaffte es trotzdem, holte einmal aus und schleuderte ihn auf den grauroten Stoff zu.
    Durch den Druck wallte er sich nach innen, doch einen Widerstand fand er nicht. Er polterte nur zu Boden, das war alles. Als sich nach zwei Sekunden nichts getan hatte, riskierte ich es, sprang auf den Spalt zu und riß ihn auseinander.
    Die kühle Luft strich über mein Gesicht und sagte mir eigentlich genug. Links sah ich das offene Fenster, das zu einer kleinen Küche gehörte und in einen Hinterhof führte.
    Was der andere konnte, das schaffte ich auch. Es

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