0671 - Killer-Kobolde
nicht entdecken können. Es war einfach da, ebenso wie das Funkeln, das aus der Tiefe stieg, an den Wänden entlangglitt und sich in einer hellen Farbplatte ausbreitete.
Ein wertvolles Funkeln, als wären schwache Lichter von zahlreichen Diamanten gebrochen worden, deren Schliff dazu beitrug, das Licht noch zu verstärken.
Allmählich dachte sie wieder klarer und erinnerte sich daran, daß Dorfbewohner von einem Schatz im Hügel gesprochen hatten und auch davon, daß schon viele versucht hatten, den Schatz zu heben, natürlich vergeblich.
Irgend etwas war immer passiert. Die Schatzsucher waren stets völlig verstört in den Ort zurückgekehrt und ohne Erklärungen abzugeben, wieder verschwunden.
Was geschah unter ihr?
Sie konnte es nicht erklären. Instinktiv jedoch stellte sie fest, daß alles nach einer gewissen Ordnung ablief, auch wenn es so aussah, als würden die Kobolde einfach nur durcheinanderlaufen. Da steckte noch etwas anderes dahinter.
Kitty Sutton war dermaßen fasziniert, daß sie vergaß, auf ihre Umgebung zu achten. Sie hielt den Blick ausschließlich gesenkt, um zu sehen, was sich im Hügel abspielte.
Sie sah die Geister nicht.
Erst als sie das Heulen hörte, wurde sie aufmerksam, drehte sich auf der Stelle, schaute automatisch in die Höhe und glaubte, einen weiteren Traum zu erleben.
Über ihr bewegte sich der Himmel!
Es war nicht der Wind, der die Wolken vorantrieb. Aus ihnen hervor stürzten zahlreiche Gestalten, die aussahen wie Geister und dennoch keine waren.
Sie besaßen dicke Köpfe mit ähnlichen Gesichtern wie die Kobolde. Nur wiesen ihre Köpfe keine menschlichen Proportionen auf, denn hinter ihren Köpfen befanden sich lange Streifen, die aus einem grauen plasmaartigen Zeug zu bestehen schienen und sich durch wilde, zuckende Bewegungen voranpeitschten, wobei kein einziger Laut zu hören war.
Wer diese Wesen waren, wußte sie nicht. Nur ein verrückter Gedanke jagte durch ihren Kopf. Hier war ja alles möglich. Unter Umständen sah sie außerhalb des Hügels die Kobolde schon als Geister.
Schlagartig bekam sie es mit der Angst zu tun. So sehr Kitty der Anblick dieser anderen Welt gefesselt hatte, so rasch wollte sie fort von diesem Ort.
Auf der Stelle machte sie kehrt, wunderte sich über sich selbst, und rannte auf ihren Wagen zu. Für sie bot der Fiesta die meiste Sicherheit.
Die Geister in der Luft blieben. Kitty konnte nicht erkennen, ob sie von ihnen verfolgt wurde und ob sich diese Wesen nur auf sie konzentrierten. Für sie allein war wichtig, daß sie ihr Fahrzeug erreichte und verschwand.
Die Frau zerrte die Tür auf, warf sich auf den Fahrersitz. Der Schlüssel steckte, aber sie kam nicht dazu, ihn herumzudrehen, denn die unheimlichen Geister hatten ein neues Ziel gefunden.
Das war ihr Auto!
Nahezu raketenartig schnell huschten sie lautlos heran. Sie prallten nicht gegen das Fahrzeug, auch wenn es im ersten Moment so aussah. Genau an der richtigen Stelle stoppten sie ab, um in eine ovale oder kreisförmige Bewegung hineinzugeraten und den Wagen wie ein Schwarm vom Mücken zu umschwirren.
Es war kaum zu fassen.
Kitty Sutton fühlte sich wie eine Verlorene. Ihr Gesicht hatte sich in eine Maske verwandelt, in der sich die Angst deutlich widerspiegelte. Alles war erstarrt, ihr Mund stand halb offen, sie merkte kaum, daß Speichel aus den Rändern quoll und an ihrem Kinn hinablief. Sie konnte nur starr sitzen und schauen.
Die Geister waren wie von Sinnen. Sie umjagten den Wagen und wirkten manchmal so, als wollten sie sich gegenseitig in die Enden ihrer geisterhaften Körper beißen.
Es war ein verfluchtes Spiel, in dessen Mittelpunkt einzig und allein der Wagen und Kitty Sutton standen.
Sie hockte hinter dem Steuer, die Arme ausgestreckt und die Handballen gegen die Ränder der Sitze gestützt. Ihre Augen wirkten dabei wie gläserne Kugeln. Auf der Stirn saß der Schweiß als klebrige Schicht, dann klatschten plötzlich zwei breite Gesichter gegen die Frontscheibe. Einen Laut hörte sie kaum, aber die Gesichter veränderten sich. Durch den Druck sahen sie aus, als würden sie zu Brei werden und sich außen an der Scheibe verteilen.
Die Mäuler glichen schiefen Öffnungen, aus denen Zungen hervorschlugen und gegen das Glas leckten.
Sie waren schlimm, sie schmierten an der Scheibe entlang. In ihren Augen blitzte es manchmal rot auf, und ihre Köpfe besaßen Ähnlichkeit mit denen der Kobolde im Hügel.
Beide gehörten zusammen. Aber warum sahen sie dann so
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