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0672 - Countdown für Terra

Titel: 0672 - Countdown für Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Strukturlücken im Paratron-schirm ins All tasteten, brachten kaum verwertbare Ergebnisse.
    Der Raum um die MUNA-TATIR war eine atomare Hölle, die von den Schiffen der Überschweren angeheizt wurde.
    „Die Ortung ist praktisch ausgefallen", meldete der Erste Offizier.
    „Versuchen Sie, dennoch auf Kurs zu bleiben", verlangte Hetschic. „Wir haben keine andere Wahl, als die Gezeitenschleuse im Blindflug anzusteuern. Es kann sich ohnehin nur noch um Sekunden handeln."
    Hetschic wischte sich den Schweiß von der Stirn, ein erstes Anzeichen dafür, daß auch er nervös wurde.
    „Der Paratronschirm steht nahe dem Zusammenbruch!"
    Hetschic wollte schon befehlen, die Antriebsenergien den Schutzschirmprojektoren zuzuführen, als die Alarmsirene - zum erstenmal, seit sich die Kampfschiffe der Überschweren auf die MUNA-TATIR gestürzt hatten - verstummte.
    Die Mannschaft jubelte, als die Instrumente wieder normal zu arbeiten begannen. Langsam gewann auch der Paratronschirm seine Stabilität zurück. Der Beschuß der Angreifer ließ nach - und als dann wieder die Bildschirme aufleuchteten, wurde auch der Grund dafür sichtbar.
    Ein Pulk von mehreren Raumschiffen der Solaren Flotte hatte eine Bresche durch die Verteidigungslinien der Überschweren geschlagen und kam der MUNA-TATIR zu Hilfe.
    Die Angreifer wurden in einem Feuerorkan hinweggefegt.
    „Wir haben die Antitemporale Gezeitenschleuse angepeilt!"
    meldete der Erste Offizier. „Wir fliegen ein!"
    „Geschafft!" sagte Hetschic erleichtert, als die Sterne des Einsteinschen Normalraums auf den Bildschirmen der Kommandozentrale erloschen.
    Die MUNA-TATIR wurde von den Ortungs- und Abwehranlagen des Giganttransmitters, der an der Schwelle zur Zukunft installiert war, erfaßt und registriert - und durfte passieren.
    Danach begann der Flug durch die Temporalschleuse, die die einzige Verbindung zwischen der Gegenwart und des in der Zukunft befindlichen Solsystems war.
    Diese Temporalschleuse war nicht nach einem mathematischen oder geometrischen System zu messen. Sie bestand nicht räumlich, es gab also keine Höhe, Breite oder Länge, sondern sie war der Gesetzmäßigkeit der fünften Dimension unterworfen - der Zeit.
    Eine Orientierung innerhalb der Temporalschleuse wurde lediglich durch eine Verschiebung der Spektralfarben ermöglicht.
    An der Schwelle zur Normalzeit leuchtete die Temporalschleuse in einem grellen Weiß - und je tiefer man in die Zukunft vordrang, desto dunkler wurde das Leuchten.
    Die MUNA-TATIR flog von der weißen Zone in die hellgrüne - ohne daß eine bestimmte Geschwindigkeit hätte gemessen werden können. Das Hellgrün wurde zu Gelb, das sich zu Hellrot und schließlich zu Dunkelrot verfärbte. Als das tief rote Leuchten am intensivsten war, erlosch es urplötzlich.
    Die MUNA-TATIR hatte die Strukturlücke in der Zeitmauer des ATG-Feldes durchbrochen und befand sich in der Zukunft inmitten des solaren Systems.
    Nach einer endgültigen Identifizierung erhielt Oberst Hetschic Landeerlaubnis auf dem irdischen Mond. Er ahnte aber auch noch nichts davon, daß mit seinem Eintreffen praktisch der Countdown für das größte Abenteuer der Menschheit begann.
     
    11.
     
    Luna-Basis war an diesem 12. Januar die wohl am stärksten bewachte Bastion im ganzen Sonnensystem. Zumindest erschien es Oberst Hetschic so. Er glaubte, daß nicht einmal die Erde oder der Merkur, wo sich der Hauptgezeitenwandler befand, so stark bewacht wurden, wie der irdische Mond.
    Schiffe der Solaren Flotte und der Solaren Abwehr riegelten den Trabanten Terras vom Raum her ab -auf den Ortungsbildschirmen der MUNA-TATIR zeigten sie sich als unzählige winzige Lichtpunkte mit gigantischer Hyperenergiemission.
    Sämtliche Abwehrforts auf der kraterverkrusteten Oberfläche waren ausgefahren worden, die Geschützrohre der Desintegratoren, Hitzestrahler und der Transformkanonen kreisten unermüdlich. Gleiter und andere Nahkampfgefährte zogen ständig ihre Schleifen über den atmosphärelosen Himmel.
    Der Raumhafen Luna-Port wimmelte nur so von bewaffneten Soldaten in flugfähigen Kampfanzügen.
    Und trotz aller dieser Sicherheitsmaßnahmen nahmen die bürokratischen Formalitäten für das Entladen der MUNA-TATIR kaum Zeit in Anspruch. Es war alles bis ins kleinste Detail vorbereitet worden.
    Gleich nach der Landung des Ultraschlachtschiffes kam eine Abordnung von Wissenschaftlern an Bord. An ihrer Spitze Professor Dr. Geoff-ry Waringer.
    Sie machten Stichproben unter den 14.608

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