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0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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besonders. Es ist erst vor zwei bis drei Stunden so zurückgeflossen, daß wir dich in die Röhre stecken konnten, aber ich habe neue Meldungen gehört. Es sind wieder Regen und Sturm angesagt worden. Kann sein, daß die Themse wieder über ihre Ufer tritt und das Wasser dann steigt.«
    »Wollt ihr mich ertrinken lassen?«
    »Es ist alles in der Schwebe, Vetter.« Knife bewegte sich und ging an Suko vorbei.
    Der Inspektor konnte nur den Schritten des Mannes lauschen. Er hörte, wie sich Knife hinter ihm bewegte. Das klickende Geräusch, mit dem die Messer aus dem Schlagring fuhren, kannte er schon.
    Die Schritte veränderten sich, wurden schnell, ein Lachen, das gräßliche Schreien und Quietschen dazwischen, dann nur noch das Lachen.
    Er kam zurück.
    Und er hatte die Ratte.
    Von vier Messer aufgespießt, hing das Tier auf der verfluchten Waffe. Die Augen des Mannes leuchteten, er nickte und flüsterte: »Ist das nicht etwas Besonderes?«
    Blut rann aus den Wunden und lief an der Hand des Mannes entlang bis zum Knöchel. Mit einer wütend anmutenden Bewegung schleuderte er die Ratte von den Messern. Der Kadaver klatschte gegen die Wand, rutschte nach unten und blieb liegen. Knife schüttelte noch die letzten Tropfen ab, bevor er sich wieder Suko zuwandte.
    »So ergeht es jedem, der mir zu nahe kommt. Du solltest mir dankbar sein, daß ich dich von diesem Tier befreit habe. Es hatte großen Hunger, das steht fest. Irgendwann hättest du es nicht mehr vertreiben können, dann hätte es dir die Haut aus dem Gesicht gerissen.«
    »Du wirst verstehen, daß ich mich nicht bedanke. Wie viele sind noch hier im Verlies?«
    »Ich kann es dir nicht sagen. Hinter dir in der Wand gibt es Lücken. Breit genug, um Ratten als Verstecke zu dienen. Sie können jeden Augenblick hervorkommen. Ich kenne mich da nicht aus.«
    »Gibt es Unterschiede zwischen dir und ihnen. Ja, du hast zwei Beine, Knife.«
    Der Chinese erstarrte. Er war zu ruhig. In seinem flachen Gesicht sah die Haut plötzlich aus wie Pergament, als er sie spannte. In den Augen glühte es, dann drehte er sich auf der Stelle herum und trat nach hinten aus. Die Hacke rammte gegen Sukos Kinn. Er spürte den Treffer wie eine Explosion, die bis unter die Schädeldecke abstrahlte, und er ärgerte sich, daß er sich zu der Bemerkung hatte hinreißen lassen.
    »Reicht das?«
    Suko schwieg. Knife hatte sich wieder gedreht. Sein Blick glitzerte vor Kälte. Er nickte noch einmal und ging. Als er nach draußen schritt, mußte er den Kopf einziehen.
    Wuchtig hämmerte er die Tür zu. Das Echo flog durch das Verlies, und Suko blieb allein zurück.
    Er wußte jetzt, daß sie einen Plan hatten. Was sie genau im Schilde führten, konnte er nur vermuten.
    Ohne Anhaltspunkte war es verdammt schwach. Es mußte allerdings etwas mit den Triaden, ihren Plänen und natürlich Logan Costello zu tun haben.
    Und natürlich mit John Sinclair.
    Auf ihn allein kam es an, ob Suko überlebte oder nicht. John mußte mich befreien, denn er glaubte nicht, daß ihn seine »Vettern« am Leben lassen würden…
    ***
    Ich hatte sicherheitshalber meinen Chef informiert, denn einer mußte wissen, wonach gesucht werden sollte, wenn ich selbst mich nicht mehr meldete.
    Daß es gegen Chinesen ging, gefiel mir nicht. Das hatte mit Rassendiskriminierung nichts zu tun.
    Mein bester Freund war Chinese! Nur waren diese Menschen zumeist für mich undurchschaubar.
    Daran hatte auch meine Freundschaft zu Suko nichts geändert. Chinesen lächeln, das ist kein Vorurteil, das habe ich immer wieder erlebt. Ich kannte auch Freundschaften, Hilfsbereitschaften, aber stets stand zwischen mir und ihnen so etwas wie eine dünne Wand, die ich leider nicht durchdringen konnte.
    Um Auskünfte zu bekommen, muß Vertrauen geschaffen werden. Bei fremden Menschen aus Asien stieß ich da zumeist auf Granit, oft verständlich, weil diese Leute auch mit Europäern schlechte Erfahrungen gemacht hatten.
    Der Treffpunkt lag inmitten des Londoner Chinesenviertels. Auch als Sohn dieser Stadt kannte ich mich in diesem Wirrwarr nicht aus. Erst recht nicht mit dem Wagen, deshalb ließ ich den Rover auf einem bewachten Parkplatz zurück.
    Der Wächter schielte auf mein Autotelefon, sah dann meinen Ausweis und versprach mir, noch ein drittes Auge auf meinen Wagen zu halten.
    »Welches dritte denn?«
    Er grinste. »Das Hühnerauge.«
    Ich mußte über seine Schlagfertigkeit lachen. Ein gutes Trinkgeld sorgte dafür, daß er seinen Vorsatz tatsächlich

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