Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0672 - Das teuflische Ultimatum

0672 - Das teuflische Ultimatum

Titel: 0672 - Das teuflische Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nach draußen. Sie kippten das Zeug kurzerhand in die schmale Gasse.
    Ich schlenderte langsam an das Ziel heran, begleitet von einem Gefühl des Unbehagens. Die Gasse kam mir vor wie ein Gefängnis. Als ich einmal über die Schulter zurückschaute, sah ich den Kerl mit dem Zopf am anderen Eingang stehen. Er schaffte es sogar, sich höhnisch vor mir zu verbeugen.
    Ich grinste ihn an und wartete, bis die beiden Männer durch den Eingang verschwunden waren. Die Schwingtür zitterte noch, als ich meine Handfläche gegen sie drückte.
    Die Gerüche blieben, nur änderte sich die Umgebung. Rechts schimmerten rote Stoffstreifen an der Wand. An der linken Seite hing ein großes Bild, das einen feuerspeienden Drachen zeigte, der mehrere Menschen jagte.
    Um in das eigentliche Restaurant zu gelangen, mußte ich einen roten Vorhang zur Seite schieben.
    Der Vorraum war bis auf mich leer. Nicht einmal ein Käfer kroch über den abgetretenen Teppich.
    Aber diese Tiere landeten eher in den Kochtöpfen.
    Ich hatte keine Nerven mehr, sondern dünne Drahtseile, die zum Zerreißen gespannt waren. Über mir drehte sich eine Lampe. Drahtgeflecht war mit dünnem Papier bespannt worden.
    Man hatte mir gesagt, daß man mich im Restaurant treffen wollte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als durch den Vorhang zu schlüpfen, hinter dem das »Paradies« lag.
    Ein beim ersten Eindruck menschenleeres Paradies. Nur leere Stühle umstanden die viereckigen Tische aus Ebenholz und Mahagoni. Gespart worden war an der Inneneinrichtung nicht. Außen pfui, innen hui, das konnte sich hier sehen lassen. Und sauber war es auch.
    Die Stimme erreichte mich aus dem Lautsprecher, der zwischen Wand und Ecke hing.
    »Willkommen, Mr. Sinclair. Wir freuen uns, daß Sie der Einladung so prompt gefolgt sind. Ihrem Partner kann so etwas nur guttun.«
    »Wo ist er?«
    »Bitte, Mr. Sinclair, wir wollen doch die Regeln der Höflichkeit beachten. Nehmen Sie Platz, und zwar links von Ihnen sehen Sie einen Tisch dicht an der Wand. Dort stehen nur zwei Stühle. Ich würde Ihnen vorschlagen, daß Sie den linken der beiden nehmen.«
    »Okay.«
    Ich sah noch immer keinen Menschen, rechnete nur damit, beobachtet zu werden. Die leichte Gänsehaut wich auch dann nicht, als ich mich auf den Stuhl sinken ließ. Die Sitzfläche war mit einem weichen Lederbezug überzogen.
    Und dann ging alles blitzschnell.
    Die plötzliche Fliehkraft trieb mich zur Seite und drückte mich gleichzeitig gegen die hohe Stuhllehne, so daß ich nicht von der Fläche fallen konnte. Ich vergaß meinen Vorsatz, zur Waffe zu greifen, weil sich der Stuhl eben so schnell bewegte und ich mich an der vorderen Kante festklammerte.
    Mehrere Drehungen, dann der Schuß hinein in die Dunkelheit. Das war wie in einem Kinofilm.
    Ich raste einen Gang entlang, die Tür war plötzlich in helles Licht getaucht.
    Aufprall - und hindurch!
    Der Stopp!
    Brutal, jedenfalls abrupt. Der Geruch nach Schweiß, das grelle Licht, das mich blendete, dann sprangen mir, dicht vor meinem Gesicht, vier spitze Messerklingen entgegen, die aus den Gelenken eines übergestreiften Schlagrings hervorgeschnellt waren…
    ***
    Ich saß unbeweglich und mußte mir die Stimme des Schlagringträgers anhören.
    »Wenn du dich jetzt bewegst, wird von der Hälfte deines Kopfes nichts mehr zurückbleiben!«
    »Das sehe ich«, erwiderte ich mit leicht trockener Stimme. Jedes Wort kratzte dabei im Hals.
    Die Hand blieb. Ich schielte an ihr vorbei und entdeckte die Bewegungen im Hintergrund. Auch glaubte ich, Frauenstimmen zu hören, war mir aber nicht sicher. Der Kerl mit den vier Messern war nicht allein, davon ging ich aus. Auch wenn ich ihn überwältigen sollte, würden andere nachkommen. Für Suko war das bestimmt nicht gut.
    »Wir werden reden«, sagte er.
    »Okay, deshalb bin ich gekommen.« Sein Gesicht konnte ich nicht sehen. Er hielt es geschickt hinter der Lampe verborgen. Ich mußte mich voll und ganz auf die Zusagen der anderen Seite verlassen, was meinen Freund Suko anging, und ich hütete mich auch davor, den Banküberfall ins Gespräch zu bringen. Sollten die Killer einfach denken, daß wir sie nicht damit in Verbindung brachten.
    »Wir haben deinen Freund!«
    »Das weiß ich.«
    »Ich wollte es dir nur noch einmal ins Gedächtnis rufen. Wie es ihm in Zukunft ergehen wird, hängt allein von dir und deiner Schnelligkeit ab.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Ganz einfach. Wenn du dir für deine Aufgabe zu lange Zeit läßt, wird es ihm

Weitere Kostenlose Bücher