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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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konnte man Angelique als Köder für ihn benutzen. Asmodis mußte sie zu einem Fanal machen, das den Sinnen Ombres keinesfalls entgehen konnte.
    Ein magisches Leuchtfeuer, das ihn anlockte Vermutlich würde sie dabei sterben.
    Aber das störte Asmodis noch am wenigsten.
    ***
    Zamorra warf einen raschen Kontrollblick auf Calderone. Der rührte sich nicht. Während Zamorra sich zu Angelique bückte, griff er schnell zu und nahm Calderones Pistole an sich, ließ sie hinter dem Hosenbund verschwinden. Dann besah er sich Angeliques Kopfverletzung.
    Sie sah schlimmer aus, als sie es in Wirklichkeit war. Wie die meisten Kopfwunden blutete sie unwahrscheinlich stark, ohne daß es mehr als ein ärgerlicher, schmerzhafter Kratzer war. Die Kugel hatte Angeliques Kopf gestreift, die Haut aufgerissen und ihr durch den Trefferschock die Besinnung genommen.
    Ganz so unverwundbar sind Vampire also doch nicht, dachte Zamorra. Allerdings war Angelique möglicherweise noch längst keine echte Vampirin. Auch wenn sie Sid Amos gebissen hatte Zamorra vergewisserte sich, daß die Kreolin nicht ernsthaft verwundet war. Sie würde wohl in Kürze wieder erwachen. Und die Wunde würde schmerzen. Aber damit würde sie leben müssen und können. Die Streifschußwunde würde verheilen.
    Eigentlich rechnete Zamorra damit, daß das bereits jetzt geschah, in erheblicher Geschwindigkeit.
    Aber dem war nicht so. Die enormen Selbstheilungskräfte magischer Wesen wurden hier nicht wirksam.
    Das ließ ihn hoffen, daß ihre Verwandlung in ein Geschöpf der Nacht noch nicht weit genug vorangeschritten und möglicherweise rückgängig zu machen war.
    Zamorra öffnete sein Hemd und löste das an einem silbernen Halskettchen vor seiner Brust hängende Amulett. Vielleicht gelang es ihm damit, die immer noch stark blutende Wunde zu schließen. Er ärgerte sich ein wenig, daß er seinen Dhyarra-Kristall nicht mitgenommen hatte. Damit wäre es einfacher gewesen. Aber er hatte den Sternenstein einfach vergessen.
    Ob es ihm mit dem Amulett gelang, wußte er nicht.
    Er hielt die handtellergroße Silberscheibe über Angeliques Kopf und versuchte dem Amulett den konzentrierten Gedankenbefehl zu erteilen, es solle die Blutung stillen und die Wunde schließen. Aber nichts dergleichen geschah. Merlins Stern reagierte nicht.
    Es zeigte auch keine dunkle Magie bei der Kreolin an! Ebensowenig wie vorhin in der Wohnung Aber als Zamorra sich einmal kurz Calderone zuwandte, erwärmte sich die magische Scheibe leicht und begann schwach zu vibrieren. Doch dieser Vorgang dauerte nicht lange. Schon wenige Sekunden später zeigte Merlins Stern nichts mehr an.
    Das verblüffte Zamorra. Immerhin wußte er, daß Calderone sich in einen Dämon verwandelte. Und er stellte fest, daß der Mann immer noch ohne Bewußtsein war. Er konnte also nicht damit begonnen haben, sich gegen die Amulett-Magie abzuschirmen.
    Sicher, Merlins Stern war bei weitem nicht mehr so perfekt wie früher. Dennoch müßte es die düstere Aura eines Dämons feststellen können!
    Aber bei Angelique überhaupt nichts, und bei Calderone nur vorübergehend das gefiel Zamorra nicht. Immer häufiger mußte er davon ausgehen, daß Merlins Stern ihn gewissermaßen im Stich ließ. Er konnte nur hoffen, daß das nicht auch dann geschah, wenn es ihn vor einem schwarzmagischen Angriff schützen sollte.
    Noch während er darüber nachdachte und zugleich nach einer Möglichkeit suchte, die Blutung zu stillen, sah er, wie Angeliques Wunde sich zu schließen begann. Weiteres Blut rann nicht mehr hervor, und über der Verletzung bildete sich Schorf.
    Erleichtert und beunruhigt zugleich erhob sich Zamorra - erleichtert, weil Angelique in Kürze wieder fit sein würde, beunruhigt, weil dieser jäh einsetzende Heilungsprozeß darauf hindeutete, daß in ihr nun doch dunkle Magie erwachte, die für diese Selbstheilung verantwortlich war. Denn sein Amulett war in dieser Hinsicht immer noch inaktiv.
    Als er sich umsah, stellte er fest, daß sich ihm einige Zuschauer näherten. Die spielenden Kinder, die zunächst alle in Deckung gegangen waren, als die Schüsse gefallen waren, die sich jetzt aber doch wieder herantrauten, als alles ruhig blieb. Dazu ein paar Erwachsene, die, möglicherweise ihrer Kinder wegen, jetzt doch heran kamen.
    Die meisten von ihnen waren dunkelhäutig. Zamorra als Weißer fiel zwischen ihnen ebenso auf wie Calderone.
    »Das ist doch die kleine Cascal«, hörte er jemanden sagen.
    Nun, klein war sie schon lange

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