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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und gegen Astardis einsetzen!
    Aber wie, wenn er an den Burschen nicht herankam? Der »Schatten« trug seinen Namen nicht zu Unrecht. Er war nicht zu fassen, mochte überall und nirgends sein. Einen Mann wie Rob Tendyke über Verbindungsleute zu kontaktieren und ihn mit einer Antarktis-Expedition auszusenden, damit Amun-Re aufgeweckt wurde, war eine andere Sache: wo man einen Geschäftsmann wie Tendyke fand, war relativ leicht herauszufinden. Vor allem, weil Calderone für Tendyke eine uralte Feindschaft empfand und schon mehrfach versucht hatte, ihm zu schaden. Jetzt sah es so aus, als wäre ihm das endlich gelungen und Tendyke tot.
    Diesmal würde er nicht wieder zurückkehren wie damals, als Calderone ihn umgebracht hatte, sich schon am Ziel wähnte - und dann vor dem auf rätselhafte Weise wiederauferstandenen Tendyke stand und wegen Mordversuchs verhaftet und angeklagt wurde. In gewisser Hinsicht konnte er noch froh sein - bei einer Mordanklage wäre er in der Todeszelle gelandet, nicht in lebenslanger Haft, aus der Stygia ihn später befreit hatte.
    Wieso Tendyke noch lebte, begriff Calderone heute noch nicht. Aber er war überzeugt, keinen Doppelgänger getötet zu haben. Jetzt hingegen war es perfekt. Amun-Re hatte niemanden von der Expedition am Leben gelassen.
    Calderone grinste - vielleicht wäre es nicht einmal schlecht gewesen, wenn die Blutgötzen des Amun-Re tatsächlich die gesamte Hölle leer massakriert hätten. Dann gäbe es keinen Astardis mehr, keine Stygia und alle Wege wären frei Was Amun-Re und die Blutgötzen anging, hätte sich dann bestimmt noch ein Weg gefunden. Denn schon Zamorra hätte alles daran gesetzt, wieder für Ordnung zu sorgen. Wie er es ja auch so schon getan hatte Aber das war nichts als Traumtänzerei. Alles war ein wenig anders gelaufen. Und vielleicht war das auch besser so. Erst zu spät hatte Calderone begriffen, wie gefährlich Amun-Re tatsächlich gewesen war, und wie nahe an der absoluten, unendlichen Macht.
    Eine Macht, die kein lebendes Wesen wirklich begreifen und halten konnte!
    Calderone zwang sich, wieder an die Realität zu denken. An seinen Auftrag, an seine Pläne. So oder so mußte er in Kontakt mit Ombre kommen. Wieder einmal! Aber wo steckte der Kerl? Wie ließ er sich anlocken? Calderone war nicht daran interessiert umständlich nach dem Mann suchen zu müssen. Er hatte gelernt, stets den Weg des geringsten Widerstands zu gehen und mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Erfolg zu erzielen.
    Aber wie sollte er Ombre finden? Wenn er sich in Baton Rouge herumtrieb, war das noch relativ einfach. Aber in der letzten Zeit hatte Ombre sich auch in anderen Städten, an anderen Orten bewegt. Und wenn er jetzt Morano jagte, würde sich das noch ausweiten.
    »Verdammt«
    Und dann erlebte Rico Calderone eine Überraschung!
    ***
    Zamorra fuhr herum.
    In der Wohnung waren Geräusche!
    Angelique? durchzuckte es ihn. Ist sie zurückgekehrt, wie sie verschwunden ist?
    Er riß die Wohnungstür einmal mehr auf, drang ein und hatte sekundenlang den sarkastischen Gedanken, daß er hier schon so gut wie zu Hause war Kampfgeräusche in einem der Zimmer!
    Das war nicht Angelique.
    In einer Reflexbewegung zog Zamorra die Waffe aus dem Hosenbund, die er Calderone abgenommen hatte. Trat gegen die Tür, hinter der der Lärm erklang.
    Zwei Männer standen sich gegenüber, kampfbereit. Die lädierte Einrichtung von Yves Cascals Zimmer zeigte, daß es schon zu einem Schlagabtausch gekommen war.
    Einer der beiden Männer war Yves. Er hielt in der linken Hand eine Schußwaffe, mit der er seinen Kontrahenten bedrohte. Mit der anderen griff er jetzt langsam unter seine Jeansjacke.
    »Laß das«, warnte Sid Amos. »Ich will dich nicht töten müssen! Zwing mich nicht dazu! Ich brauche deine Hilfe, und vielleicht kann ich dir auch helfen!«
    Cascal antwortete nicht. Er zog den Ju-Ju-Stab hervor.
    Der unterarmlange, mit geschnitzten Verzierungen geschmückte Holzstab mit der unglaublich starken Magie zuckte in seiner Hand. Er spürte die Nähe eines Dämons und zuckte gierig wider ihn, um ihn zu vernichten. Cascal hatte offensichtlich Mühe, den Stab noch zurückzuhalten.
    Zamorra preßte die Lippen zusammen.
    Er hatte lange gehofft, Asmodis würde sich vom Dämon zum Menschen verwandeln - oder zumindest das Dämonische hinter sich zurücklassen, wie es einst sein Bruder Merlin getan hatte. Doch Sid Amos hatte immer noch schwarzes Blut, und daß jetzt der Ju-Ju-Stab so intensiv auf ihn

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