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0672 - Schwingen des Todes

0672 - Schwingen des Todes

Titel: 0672 - Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ansprach, gab weiter zu denken.
    »Ombre!« sagte Zamorra. »Laß es sein. Er ist nicht dein Feind - nicht jetzt.«
    Yves beherrschte sich erstklassig. Er wandte nur vorsichtig den Kopf zu Zamorra, behielt Amos dabei unter Kontrolle. »Was willst du hier?«
    »Falsche Frage«, sagte Zamorra und kam damit Amos zuvor, der gerade ebenfalls etwas sagen wollte. »Sie müßte lauten: Was wollt ihr hier? Wir brauchen deine Hilfe, Ombrel«
    »Nenne mir einen Grund, weshalb ich dem da helfen sollte«, zischte Yves. Er steckte den Ju-Ju-Stab langsam wieder zurück. Aber die großkalibrige Pistole hielt er nach wie vor auf Amos gerichtet. Zamorra dagegen steckte seine Beutewaffe wieder ein. Er trat zwischen die beiden Kontrahenten. Yves senkte seine Waffe nicht.
    Zamorra sah unter seinem halb geöffneten Hemd das 6. Amulett. Es wirkte ein wenig unscharf, schien zu vibrieren. Damit zeigte es die Nähe eines schwarzmagischen Wesens an, wie Zamorra es von seinem eigenen Amulett her kannte, nur reagierte das in diesem Fall überhaupt nicht. Aus irgendeinem Grund akzeptierte es Sid Amos.
    »Du hattest eine Familie«, sagte Zamorra. »Sie wurde dir genommen. Die du liebtest, sind tot. Deine Eltern, dein Bruder - und vielleicht wird auch deine Schwester nie zurückkehren.«
    »Was hat das mit ihm zu tun? Geh zur Seite, damit ich genau sehen kann, was er tut!«
    »Er sucht seinen Sohn«, sagte Zamorra. »Und du und ich, wir können ihm vielleicht gemeinsam dabei helfen.«
    »Seinen Sohn«, murmelte Yves. »Den Sohn des Teufels? Robert Tendyke?«
    Zamorra nickte.
    »Er hat mich aus San Antonio geholt. Hat mich einfach weggepflückt und hierher versetzt. Das war ein Angriff. Und - ich habe Wichtigeres zu tun. Angelique braucht meine Hilfe. Ich habe gehört, wie sie nach mir rief.«
    Zamorra runzelte die Stirn.
    »Sie war hier«, sagte er.
    »Hier?« schrie Yves auf. »Sie ist zurückgekehrt?«
    »Sie war hier, und ich glaube, sie ist noch nicht ganz verloren«, sagte Zamorra.
    »Morano? Wo steckt er?«
    »Von Morano wissen wir nichts«, bemerkte Sid Amos hinter dem Parapsychologen.
    Yves hielt die Waffe immer noch auf Amos gerichtet, während er sich Zamorra zuwandte. »Was ist mit Angelique? Ich muß ihr helfen. Das ist wichtiger als das, was dieser Dämon will.«
    »Angelique ist wieder verschwunden«, gestand Zamorra. »Warte!« Er hob die Hand, als er sah, daß Yves extrem heftig reagieren wollte. »Warte noch, Mann. Ich denke, wir machen einen Deal, der uns allen nützt. Wir beide - du und ich - helfen Sid, herauszufinden, was mit seinem Sohn passiert ist. Anschließend helfen Sid und ich dir, Angelique zu retten. D ’accord?«
    »Falsche Reihenfolge«, sagte Cascal. »Erst Angelique.«
    »Das bestimmst nicht du«, grollte Sid Amos im Hintergrund.
    »Du auch nicht!« Zamorra fuhr herum. Seine Hand schoß vor, bekam Amos am Hemd zu fassen. »Denke nicht, daß du überall nur Befehle geben kannst. Wir machen das auf meine Tour, verstanden? Habt ihr beide das verstanden?«
    »Weshalb auf deine?« blaffte Amos.
    »Deine Tour?« Auch Yves zeigte sich mißtrauisch.
    »Weil ich clever genug bin daran zu denken, daß wir keinen Zeitverlust haben werden! Wir können in dieser Sekunde aufbrechen, um in der Vergangenheit nach Rob zu suchen, und kehren in dieser Sekunde auch wieder zurück, um uns dann um Angelique zu kümmern! Die Zeitreise, Sid, hatten wir in deinem Fall doch schon abgesprochen!«
    »Dann können wir Angelique doch auch in der Vergangenheit helfen!« warf Yves schnell ein. »Wenn wir verhindern, daß«
    »Wir werden kein Zeitparadoxon hervorrufen - nicht noch eines!« stoppte ihn Zamorra. »Zu viel kann dabei schiefgehen. Was mit Angelique passierte, ist passiert, und wir müssen versuchen, jetzt das beste daraus zu machen. Desgleichen: Wenn wir feststellen sollten, daß Rob Tendyke definitiv tot ist, werden wir ihn nicht durch ein Zeitparadoxon wieder ins Leben zurüekholen.«
    Beide, Amos und Cascal, funkelten Zamorra wütend an.
    »Weißt du eigentlich, was es bedeutet, einen Menschen zu verlieren, den man liebt?« fragte Yves nach einer Weile.
    Zamorras Schultern sanken herab.
    »Ja«, sagte er leise. »Ja, das weiß ich. Vielleicht sogar besser als ihr beide.«
    »Wen hast du verloren?« fragte Cascal. »Wenn du es besser weißt als ich«
    Zamorra antwortete nicht.
    Er hatte Freùnde verloren, gute Freunde. Er hatte seine Eltern verloren, vor langer Zeit. Das war der Lauf der Welt. Niemand konnte ewig leben. Nicht

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