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0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammten Freund Sinclair. Ich werde euch…«
    »Machen Sie keinen Fehler, Costello!«, rief ich.
    »Halt die Schnauze!«
    Ich wollte auf Jane zuspringen, doch einer seiner Bodyguards war schneller. Er hämmerte mir mit seiner MPi in den Rücken. Wahrscheinlich mit dem Kolben voran, und dieser Treffer schickte mich auf den hellen Teppichboden. Ich wälzte mich herum, ein Fehler, denn der schwere Winterschuh drückte genau auf meine Brust. Wenn ich an ihm vorbeischaute, sah ich die Waffenmündung und ein Stück darüber das grinsende Gesicht und die kalten Augen des Leibwächters.
    Eine besch… eidene Lage. Jane hätte nicht kommen dürfen. Ich war dicht daran gewesen, Costello einen Kompromiss abzuringen. So aber waren unsere Chancen geschmolzen wie der letzte Schnee hier oben in der warmen Junisonne.
    Ich konnte auch Jane Collins sehen, die wie festgewachsen auf dem Fleck stand. Sie hatte sich den Ablauf der Dinge bestimmt anders vorgestellt, doch ihre Trümpfe zogen nicht. Costello hatte das Verschwinden seiner Männer verdammt hart getroffen. Er fühlte sich wie jemand, der umzingelt worden war und deshalb nicht mehr überzeugend genug reagierte. Er kam auf Jane zu.
    Allein seinen Schritten und seiner Haltung war zu entnehmen, was er vorhatte. Ich zuckte zusammen, versuchte die Bewegung dabei abzuschwächen, denn der Fuß auf meiner Brust schien plötzlich aus Blei zu bestehen.
    Jane konnte nicht zurück. Hinter ihr stand der dritte Aufpasser, Ernesto, der Vierschrötige.
    Costello schlug zu. Es machte ihm Freude, seine Hand in Janes Gesicht klatschen zu lassen. Wahrscheinlich erfüllte sich in diesem Moment ein lang gehegter Traum.
    Die Detektivin nahm die Schläge stumm hin, obwohl ihr Kopf einmal nach rechts, dann wieder nach links flog und sich die Wangen dabei in Sekundenschnelle röteten. Aus ihren Augen drangen Tränen, sie verzerrte die Lippen. Ich konnte nicht mehr hinschauen und sah dafür das grinsende Gesicht des Leibwächters.
    Costello ließ den Arm sinken. Er atmete schwer. Seine Hände bewegten sich noch. Wie ein Stier hatte er sich vor Jane Collins aufgebaut, den Kopf dabei vorgeschoben, sich als der große Bezwinger und Sieger fühlend, was er nicht war, denn er brauchte nur in Janes Gesicht zu schauen, um dies zu erkennen.
    In den Zügen stand die Verachtung wie eingemeißelt. Ja, sie verachtete ihn, das zeigte sie ihm sehr deutlich. Es hätte nicht viel gefehlt, und sie hätte vor ihm ausgespieen. Jane war gedemütigt, aber nicht zerbrochen worden. Ob Costello das je begreifen würde?
    Es dauerte seine Zeit, bis er sich wieder gefangen hatte und klar denken konnte. »Das war erst der Anfang!«, versprach er ihr. »Ich werde es dir und deinem Freund Sinclair zeigen, wie es weitergeht, keine Sorge.« Dann schaute er auf mich. In den sonst so kalten grauen Augen leuchtete es. »Du glaubst gar nicht, Sinclair, wie gut es mir tut, dich am Boden liegen zu sehen. Das glaubst du mir nicht. Heute ist ein Tag, in dem Albträume in Erfüllung gehen, aber auch Träume. Alles findet seinen Ausgleich. Wenn ich mit euch fertig bin, werde ich nach London zurückkehren. Ich werde meinen Urlaub hier abbrechen und dort nach dem Rechten sehen. Lass dir gesagt sein, Sinclair, mir pfuscht keiner ins Handwerk, mir nicht. Ich räume mit jeden Schwierigkeiten auf, ich werde mit allen fertig, das kannst du mir glauben.«
    Es lief schlecht für ihn, sehr schlecht. Mein Plan, der sowieso auf sehr tönernen Füßen stand, war zusammengebrochen. Ich schaffte es nicht mehr, ihn in die Reihe zu bekommen.
    Dabei dachte ich an Suko, der in London als Geisel festgehalten wurde. Aber waren wir nicht alle Geiseln? Costello hatte gewonnen, nur würde er an diesem Sieg kaum Freude haben.
    Der Schuh drückte auf meine Brust. Ich hatte Mühe mit der Formulierung einer Frage. »Was hast du mit uns vor, Costello? Umbringen?«
    »Ja, dann bin ich euch los. Sobald es dunkel geworden ist; lasse ich euch in die Berge schaffen. Wir setzen euch irgendwo ab, dann könnt ihr gemeinsam die Nacht im Freien verbringen. Euer Pech ist nur die Jahreszeit. Irgendjemand wird euch mal als Eismenschen finden. Aber das kann dauern.«
    Er gab Ernesto ein Zeichen, und der Vierschrötige holte eine Handschelle aus seiner Tasche. Zuerst bekam Jane den Ring um ihre rechtes Handgelenk gespannt. Dann war ich an der Reihe. Ernesto riss mich dabei auf die Beine und ließ den anderen Ring um mein linkes Handgelenk schnacken.
    Costello stand vor mir und grinste

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