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0673 - Die Jagd

0673 - Die Jagd

Titel: 0673 - Die Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fehlen mir zwei Männer. Jetzt frage ich dich, Sinclair. Sind auch die beiden von den Triaden gekillt worden?«
    »Das dürfen Sie mich nicht fragen.«
    »Warum nicht? Du kennst dich aus.«
    »Ich habe hier keine Mitglieder der Triaden gesehen. Sie agieren in London.«
    Costello lehnte sich so weit zurück wie möglich. »Gut, Sinclair, einigen wir uns auf einen Kompromiss.«
    »Bitte.«
    »Sie klären hier auf, was mit meinen beiden Männern geschehen ist, dann reden wir über London.«
    Faul, sogar sehr faul. Die Sache stank von hier bis zur nächsten Bergspitze. Costello war ein Mensch, mit dem konnte man vieles machen, man durfte ihm nur nicht trauen.
    »Glauben Sie, dass ich darauf eingehe?«
    »Bleibt dir eine Chance?«
    »Ich traue Ihnen nicht, Costello. Ich habe keinerlei Garantien, wenn Sie verstehen.«
    »Was bleibt dir denn übrig? Du kannst mein Haus verlassen und dich auf die Suche machen. Wenn nicht, bleibst du als mein Gast für einige Tage hier.« Er zeigte mit dem Zeigefinger auf mich. »Und deine Collins kriegen wir auch.«
    Ich schaute ihn an. Seine Sorgen konnte ich verstehen. Es musste ihm an die Nieren gegangen sein, dass die Männer nicht mehr zurückgekehrt waren. Und das in einem kleinen Ferienort wie Arosa. In London hätte er Himmel und Hölle in Bewegung setzen können, hier aber musste er einfach kuschen.
    »In fünf Sekunden musst du dich entschieden haben, Sinclair. Keine Sekunde länger.«
    Der Kelch glitt an mir vorbei, denn die Tür öffnete sich. Sie rollte auf der im Boden eingelassenen Schiene zur Seite, und ein dritter Mann erschien, dessen Galgenvogelgesicht ich von der Fahndungsliste her kannte. Er wurde wegen Mordes gesucht. Ein vierschrötiger Killer.
    »Was ist los, Ernesto?«
    »Da will Sie jemand sprechen, Boss.«
    »Schick ihn weg.«
    »Ist eine Frau.«
    »Schön. Hat sie auch einen Namen?«
    »Klar. Sie heißt Jane Collins!«
    ***
    Logan Costello saß so unbeweglich auf seinem Stuhl, als hätte man ihn eingefroren. Auch ich rührte mich nicht, denn ich war ebenso überrascht worden.
    »Sie - sie ist hier?« flüsterte er.
    »Ja, Chef.«
    Der Mafioso atmete tief ein und legte seine Hände flach auf den Schreibtisch. »Dann soll sie herkommen.«
    »Ich bin schon da!«, hörte ich Janes helle Stimme, drehte mich auf dem Stuhl um, sah sie durch die Tür treten und auf den Schreibtisch zugehen. »Hi, John«, sagte sie. »Ich freue mich…«
    »Du bist okay?«
    »Sicher.«
    Costello hatte seine Brille abgenommen und glotzte Jane an. »Was willst du hier?«
    »Ich suche John Sinclair.« Sie lächelte knapp. »Und ich bin froh, ihn gefunden zu haben.«
    »Weiter.«
    »Nichts weiter.«
    »Noch habe ich verhältnismäßig gute Laune, Collins. Aber die kann sich ändern.«
    »Was soll das?«
    »Ich habe dir sagen lassen, dass du verschwinden sollst. Du hättest schon längst in London sein müssen. Stattdessen stehst du hier, und ich vermisse meine Boten. Könnte es sein, dass ich von dir eine Erklärung erhalte?«
    »Auf jeden Fall.«
    Costello trank einen Schluck Wein. »Dann rück so schnell wie möglich damit raus.«
    »Deine beiden Leute haben mich tatsächlich angemacht, Costello, aber es nicht geschafft, obwohl sie mich nicht aus den Augen ließen. Jetzt ist es zu spät.«
    »Was heißt das?«
    »Sie leben nicht mehr. Sie sind tot. Alle beide. Du wirst sie kaum erkennen, denn ihre Gesichter sind einer starken Säure zum Opfer gefallen.«
    Logan Costello schwieg. Was Jane ihm da so frank und frei berichtet hatte, war schon ein hartes Stück. Das ging bis an die Schmerzgrenze, und der Mafioso konnte es kaum begreifen. Ich an ihrer Stelle hätte es ihm schonender erklärt, aber Jane kannte da keine Hemmungen. Nicht kleckern, sondern klotzen.
    »Alles klar?«, fragte sie.
    Costello antwortete nicht. Aus seinem Mund drangen die Worte flüsternd. »Mit Säure, sagst du?«
    »Richtig.«
    »Und wer hat es getan?«
    »Ich nicht.«
    Logan Costello sprang so heftig auf, dass beinahe der Stuhl gekippt wäre. »Wer, verdammt noch mal?«
    »Ich habe es nicht gesehen, aber ich kann es Ihnen sagen. Es war eine Frau, eine Hexe.«
    Costellos Augen liefen wieder rot an. »Eine Hexe«, echote er. »Bist du nicht auch eine Hexe?«
    »Gewesen, Costello.«
    »Nein!« keuchte er. »Für mich bist du auch heute noch eine Hexe. Ja, eine verfluchte Hexe, die auf den Scheiterhaufen gehört. Da ich keinen Scheiterhaufen zur Hand habe, werde ich dich auf andere Art und Weise umbringen. Dich und deinen

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