0674 - Der Wald des Teufels
Sicherheit Ahrens, anderweitig Zutritt ins Haus verschafft und Zamorra niedergeschlagen. Dann hatte einer von ihnen Ludmilla ermordet. Und an der Pistole waren garantiert auch Zamorras Fingerabdrücke. Er sollte als Täter hingestellt werden.
So wie jenef Klotz von Mann, der im Wald verhaftet worden war, zum Kindes ent führ er gemacht wurde…?
Verdammt, was versprach Ahrens sich davon? Der Mann mußte eine Menge Dreck am Stecken haben, daß er zu solchen Maßnahmen griff!
Und Bender? Auf welche Weise war der Bürgermeister in die Sache verwickelt? Das Buch, das er von Ludmilla haben wollte… Was für ein Buch konnte das sein? Weshalb wollte er es so dringend haben?
War Ludmilla vielleicht des Buches wegen erschossen worden, und man hatte dann entschieden, den Mord Zamorra anzuhängen?
»Nicht mit mir«, murmelte er.
Er sprang auf, wischte seine Fingerabdrücke von der Pistole und eilte in den Flur. Dabei hoffte er, daß er nicht irgendwo im Haus noch verwertbare Abdrücke hinterlassen hatte. Die Polizei würde alles auf den Kopf stellen bei der Suche nach dem Mörder und selbst Kleinigkeiten finden. Aber vielleicht hatten auch Bender und der andere Mann hierbei Fehler begangen…
Draußen hielt ein Wagen mit quietschenden Reifen. Zamorra murmelte eine Verwünschung und kehrte zurück ins Wohnzimmer. Er entdeckte die zweite Tür, stieß sie auf und stand in der kleinen Küche. Das Fenster war offen. Zumindest wußte er jetzt, wie die Person, die ihn niedergeschlagen hatte, ins Haus gekommen war. Er ging auf das Fenster zu - und stoppte.
Ludmillas Aufzeichnungen!
Sie lagen noch auf dem Schreibtisch.
Einen Moment lang zögerte er, hörte, wie die Polizisten klingelten. Dann gab er sich einen Ruck, sprintete durch die offene Tür zum Tisch und griff sich den Schreibblock.
Die Polizei wollte wohl nicht länger warten, bis jemand auf das Anklingeln reagierte. Zamorra hörte, wie sich jemand mehrmals kräftig gegen das Türblatt warf.
Die Haustür sprang krachend auf. Die Polizisten, die ihre Dienstwaffen gezogen hatten, drangen jetzt vorsichtig in den Flur vor.
Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, wie die erste grüne Uniform um die Ecke bog. Aber da hatte er das Wohnzimmer bereits verlassen. Lautlos zog er die Küchentür zu, schlich zum Fenster und kletterte hinaus in den Garten. Geistesgegenwärtig wischte er mit der Jacke über den Fensterrahmen, um seine Fingerabdrücke zu vernichten. Er wußte zwar, daß der Wagen vor Tür und die Fingerabdrücke im. Wohnzimmer seine Anwesenheit verrieten, aber dafür konnte man vernünftige Erklärungen finden - im Gegensatz zu den Abdrücken am Fensterrahmen!
Geduckt schlich der Parapsychologe zum Rand des Grundstücks, schlüpfte durch den halb verrosteten Maschendrahtzaun und verschwand zwischen den Knallerbsensträuchern des Nachbargrundstücks.
In Ludmillas Haus rissen zwei Polizisten die Küchentür auf. »Hier ist ein offenes Fenster«, rief einer von ihnen.
»Sehen Sie irgendwelche Personen?« fragte eine Stimme aus dem Wohnzimmer zurück.
Die Polizisten sahen sich sorgfältig in der Küche um, obwohl selbst eine Maus Schwierigkeiten gehabt hätte, sich dort zu verbergen. Einer beugte sich vorsichtig aus dem Fenster und spähte nach draußen. Aber er konnte Zamorra zwischen dem Strauchwerk nicht mehr erkennen.
»Nein«, sagte er schließlich. »Niemand hier.«
Im Wohnzimmer fluchte Meyer und griff nach seinem Handy.
»Das wird dem Chef nicht gefallen«, murmelte er leise.
***
Die beiden Männer knieten nackt und demütig vor Cyarxon.
»Vergib uns die erneute Störung, Herr, aber wir benötigen dringend deine Hilfe.«
Der Dämon unterdrückte seinen Ärger und konzentrierte sich auf den Gedanken, wie es wohl sein würde, diese beiden Seelen zu foltern. Es war eine äußerst erbauliche Vorstellung, aber so richtig versöhnen mit dem erneuten Höllenzwang konnte sie ihn auch nicht.
»Was wollt ihr?« donnerte er.
Ahrens griff nach dem Buch und hielt es hoch, so daß der Dämon die Schrift erkennen konnte. »Wir haben vor, die Legende zu beschwören und zu vernichten. Doch dazu müssen wir an die Quelle seiner Kraft gelangen, so steht es hier geschrieben…«
»Und ihr wißt nicht, wo diese Quelle ist und wollt das von mir erfahren.«
Die beiden Männer nickten.
Der Dämon holte tief Luft.
»Kann ich denn nicht das geringste bißchen Eigenleistung von euch erwarten?!« brüllte er. »Bei LUZIFER, ich bin der Teufel und nicht irgendein kleiner
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