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0674 - Der Wald des Teufels

0674 - Der Wald des Teufels

Titel: 0674 - Der Wald des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Flaschengeist, der euch drei Wünsche erfüllen muß! Geht das nicht in eure Schädel?!«
    Er versprühte Funken, die erst dicht vor den beiden Männern verglühten und sie zurückzucken ließen. Ahrens duckte sich unter den Worten und begann zu wimmern.
    Neben ihm hob Bender den Kopf. »Natürlich bekommst du eine Gegenleistung, wenn du uns hilfst.«
    Cyarxon fuhr herum, sagte aber nichts.
    Der Bürgermeister lächelte. »Was meinst du, wie viele Seelen wir dir besorgen können, wenn wir erst einmal Macht haben? Wie viele Gefangene würden alles tun, um aus dem Gefängnis zu entkommen? Ahrens könnte ihnen einen kleinen Tip geben, an wen sie sich wçnden sollen. Wer würde alles darauf eingehen? Hunderte, Tausende? Denk darüber nach.«
    Ahrens konzentrierte sich auf den Dämon. Der Vorschlag schien ihm zu gefallen. Der Polizist bewunderte Benders Art, mit Cyarxon zu reden. Er schien keinerlei Angst vor der Macht des Dämons zu haben und instinktiv zu wissen, wie er sich verhalten mußte.
    Im gleichen Augenblick klingelte sein Handy. Ahrens fluchte, als er den mißbilligenden Blick des Dämons bemerkte und kroch zu dem Stuhl, auf dem er seine Kleidung abgelegt hatte.
    »Dauert nur eine Sekunde«, erklärte er hastig. Dann klappte er das Telefon auf und meldete sich mit einem knappen »ja«.
    Cyarxon verdrehte die Augen. Mußte Menschsein unbedingt zugleich auch Dummsein bedeuten? Ahnte dieser Narr eigentlich nicht, daß er im gleichen Moment, als er den Schutzkreis um sich und Bender herum durchbrach, um nach seinem Handy zu greifen, daß er den Kreis damit zugleich auch öffnete ? In diesem kurzen Moment des Leichtsinns hätte Cyarxon die beiden Männer blitzschnell töten oder sie packen und mit sich in die Schwefelklüfte reißen können.
    Wenn er es denn gewollt hätte.
    Aber er ließ den Telefonierer gewähren, Benders Vorschlag gefiel ihm, auch wenn das bedeutete, daß er sich noch öfter dem Sterblichen widmen mußte. Was der verlangte, war nur eine Kleinigkeit. Der Dämon wußte, daß er die Kraftquelle des Wesens innerhalb von Sekunden herausfinden konnte. Also warum eigentlich nicht…
    »Zamorra war nicht mehr da?« sagte Ahrens im gleichen Moment ins Telefon.
    Der Dämon erstarrte.
    »Was war das?« fragte er heiser.
    Der Bürgermeister winkte lässig ab. »Nichts besonderes. Es gibt da ein bißchen Ärger mit einem Parapsychologen oder so was…«
    Cyarxons Augen begannen rot zu leuchten. »Und der Mann heißt Zamorra…?«
    Ahrens steckte das Handy wieder in seine Jacke und schwenkte seinen Oberkörper wieder in den Schutz des Kreises zurück. Ihm gefiel der Ausdruck auf dem Gesicht des Dämons nicht.
    »Er ist uns zwar entkommen«, sagte er zuversichtlich, »aber das ist nur vorübergehend. Ich werde mich selbst um ihn kümmern. Keine offizielle Fahndung, nur ich und ein paar Männer. Du wirst sehen, in ein paar Stunden ist er erledigt.«
    »Ihr habt keine Ahnung, über wen ihr redet.«
    Cyarxon spürte, wie Panik in ihm aufstieg. Über Bender und Ahrens konnte Zamorra an ihn gelangen. Sein Name war am Rand des Pentagramms eingeritzt, sein Sigill zwischen den anderen Symbolen, die in den Dreiecksflächen zwischen den Linien und auch um den Schutzkreis herum aufgemalt waren, klar zu erkennen. Eine Beschwörung des Dämonenjägers, und es war vorbei. Cyarxon mußte etwas unternehmen, und da drastische Situationen drastische Maßnahmen erforderten, brach er mit einem seiner höchsten Prinzipien.
    »Sterbliche«, donnerte er mit aller Macht, die er aufbringen konnte, »ich kann euch nicht gewähren, was ihr fordert. Daher beende ich den Vertrag. Eure Seelen gehören wieder euch, ich habe keinen Anspruch mehr darauf. Und nun vernichtet das Pentagramm und alle Spuren meiner Anwesenheit. So ist es beschlossen.«
    »Aber nicht von mir«, entgegnete Bender. Er sah dem Dämon seine Angst an. Anscheinend war dieser Zamorra in seinen Kreisen kein Unbekannter.
    »Laß mich einen Gegenvorschlag formulieren«, fuhr der Bürgermeister fort. »Du hilfst uns, diese Legende zu vernichten, gibst uns unsere Seelen zurück, und wir vernichten das Pentagramm und alles, was du sonst noch möchtest.«
    Er schnippte mit den Fingern, als habe er etwas vergessen. »Ach ja, Unsterblichkeit wäre auch nett.«
    Cyarxon riß sich mühsam zusammen. Dieser Mensch hatte schnell gelernt. Eigentlich hätte der Dämon stolz auf seine Verhandlungskünste sein müssen, aber im Moment kamen sie ihm äußerst ungelegen.
    »Unsterblichkeit

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