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0674 - Im Höllenloch

0674 - Im Höllenloch

Titel: 0674 - Im Höllenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedacht.«
    »Da ist es Winter und so herrlich kalt.«
    Ich hob die Schultern. »Ja, aber wir hocken hier und werden es durchstehen müssen.«
    Der Inspektor drehte sich um. »Mandra redet noch immer mit unserem Wundermann. Hoffentlich kann er ihn überreden.«
    »Keine Sorge, das wird er schon. Mandra ist eine bekannte Persönlichkeit. Er schafft es, davon bin ich überzeugt. Der findet den Weg.«
    Zwei Frauen kamen vom Fluß. Ihre Saris waren naß geworden. Rasch gingen sie an uns vorbei.
    Mandra brachte seinen Gesprächspartner nicht mit, er kam allein. Wir schufen ihm Platz, so daß er sich zwischen uns setzen konnte.
    Seinem Gesicht war nicht zu entnehmen, ob er erfolgreich gewesen war. Er sagte nur: »Es ist schwer, sehr schwer, Freunde.«
    »Und?« Wie stehen die Chancen?
    »Ich weiß es nicht genau, John.«
    »Will er uns denn helfen?« fragte Suko.
    »Wir sind Ausländer. Sein Vertrauen ist nicht sehr groß. Ich habe es erst wecken müssen. Jedenfalls können wir hier in Benares nicht bleiben, wir müssen woanders hin. Ungefähr zweihundert Meilen östlich liegt der Ort Gaya. Dort werden wir möglicherweise Aufklärung finden, denn dort lebt er.«
    »Wer?«
    »Ein Buddha.«
    »Moment mal«, warf ich ein. »Doch nicht der Buddha. Der ist längst tot. Er starb ungefähr vierhundert Jahre vor unserer Zeitrechnung.«
    »Das stimmt, John, doch es gibt immer wieder Erleuchtete, die seine Nachfolge angetreten haben. Diese Menschen schaffen es auch als Lebende, die höheren Stufen zu erreichen. Einer von ihnen lebt eben in Gaya, wo auch Buddha begraben sein soll.«
    »Der Ur-Buddha«, versicherte ich mich noch einmal.
    »Das stimmt wohl.«
    »Was sagst du dazu, Suko?« Ich sprach an unserem Freund Mandra Korab vorbei.
    »Es ist schwer für mich, dies zu glauben.«
    »Versuche es trotzdem.«
    »Natürlich.«
    »Will er denn mitfahren?« fragte ich.
    Mandra schüttelte den Kopf. »Nein, das auf keinen Fall. Es kann sein, daß er trotzdem dort ist. Wundert euch nicht.«
    »Schön. Und wie geht es dann weiter?«
    »Wir werden nach dem Erleuchteten fragen müssen.«
    »Hast du denn eine Garantie, daß wir den Fall erfolgreich abschließen können?«
    »Nein, Suko, die habe ich nicht. Ich weiß auch nicht, wie die Kraft des Stabs wiederhergestellt werden soll. Da müssen wir eben ein gewisses Vertrauen zeigen.«
    Suko wiegte den Kopf, bevor er aufstand. »Skeptisch bin ich schon.«
    Ich hatte eine andere Frage. »Wie kommen wir nach Gaya?«
    »Mit dem Zug.«
    »Ach ja?«
    »Sicher. Es ist am besten. Mit dem Wagen durch die Berge zu fahren, ist kein Vergnügen.«
    »Und der Zug fährt pünktlich.«
    »Klar, am Abend. Er braucht für die Strecke ungefähr eine Nacht.«
    Ich winkte ab. »Mir soll es recht sein.«
    Auch wir standen auf und folgten Suko, der bereits vorgegangen war. Dabei passierten wir zwangsläufig den Fakir Rifa. Er hockte auf dem Boden und trank Wasser aus einer Schale, doch er hatte keinen Blick für uns. Er trank das Wasser in kleinen Schlucken und sah aus, als wollte er jeden besonders genießen.
    »Komischer Typ«, meinte Suko.
    Ich hob nur die Schultern. »Was willst du machen? Sie sind nicht alle so wie ich.«
    Suko konnte heute keinen Spaß vertragen. Er winkte nur ab und ging weiter.
    ***
    Der Bahnhof von Benares!
    Wenn jemand sagt, Bahnhöfe auf der Welt sind überall gleich, dann stimmt das nur bedingt, denn der Bahnhof von Benares bot sicherlich eine Ausnahme.
    Ich hatte den Eindruck, in eine Wolke zu treten. Eine Wolke aus Menschen, Tieren, Gerüchen und Gestank.
    Suko war bei mir geblieben, im Gegensatz zu Mandra Korab, der noch etwas zu erledigen hatte, wie er uns sagte. Am Zug auf Gleis drei wollten wir uns treffen.
    Manche Fahrgäste nahmen es wörtlich. In Ermangelung anderer Plätze hatten sie sich auf die Schienen gehockt, palaverten oder starrten dumpf vor sich hin.
    Natürlich gab es auch Beamte, die allerdings störten sich nicht daran und verzogen sich zumeist unter die langen Schatten der Bahnhofsdächer.
    Wir hatten uns bereits Karten gekauft. Mandra Korab hatte für die erste Klasse plädiert, in der zweiten ließ es sich kaum aushalten, und in der dritten erst recht nicht.
    Einsteigen wollten wir noch nicht, denn in den Wagen war es stickig und heiß. Auf die flachen Dächer brannte seit Stunden gnadenlos die Sonne.
    Was Mandra noch vorhatte, darüber ließ sich nur spekulieren. Er hatte keine Andeutung gemacht und war klammheimlich verschwunden. Hier traf sich alles, was weder

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