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0674 - Im Höllenloch

0674 - Im Höllenloch

Titel: 0674 - Im Höllenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegen die Haut gedrückt.
    Ich verstand die Warnung und rührte mich nicht.
    Die anderen Männer hoben die Riemen oder Schnüre an, die an aus dem Boden ragenden Haken befestigt waren. Gleichzeitig merkte ich den widerlichen Blutgeruch, der aus der Tiefe des Schachts zu mir hochströmte. Ein erster Ekel überkam mich.
    Finstere Augen beobachteten mich. Die Männer mit den Schnüren arbeiteten geschickt. Bevor ich mich versah, waren meine Handgelenke und die Oberarme umwickelt worden. Doppelt gesicherte Knoten hielten sie fest. Es war leicht für mich zu erraten, was man mit mir vorhatte. Hinein in den Schacht und dann…?
    Die Riemen würden mich halten. So lange jedenfalls, bis man sie zerschnitt.
    Der alte Druck verschwand aus meinem Nacken. Die Machete war wieder zurückgezogen worden.
    Jemand flüsterte mir etwas Unverständliches zu. Als ich den Kopf drehte, da drückte man mir eine flache Hand in den Rücken. Ich konnte nicht mehr stehenbleiben und taumelte nach vorn. Dicht vor dem Schachtrand fing ich mich noch einmal, weil ich nicht freiwillig hineinspringen wollte.
    Jemand hob sein Gewehr. Er trug keine Maske, aber sein Gesicht sprach Bände.
    Bevor er mit dem Kolben zustoßen konnte, trat mir jemand gegen die Kniekehlen.
    Das war es dann!
    Ich stolperte auf den Schacht zu. Den Kopf hielt ich gesenkt. Vor meinem Gesichtsfeld erschien der runde Ausschnitt. Er kam mir vor wie ein Tor in die Unendlichkeit. Noch einmal wallte mir der Blutgeruch entgegen, dann hatte ich die letzte Balance verloren und fiel in die dunkle Tiefe…
    ***
    Der Inder zerrte die Zwischentür auf. Bei einer völligen Stille wäre das Geräusch sehr deutlich zu hören gewesen, aber dieser alte Zug rumpelte über die Schienen, es gab kaum Stoßdämpfer, die Gäste nahmen die Stöße voll mit.
    Mandra huschte als erster in das Abteil. Suko wartete noch zwei Sekunden, er schaute aber hinein.
    Innerhalb dieser kurzen Zeitspanne nahm er das Bild sehr deutlich war.
    Unter der Decke schaukelte eine alte Lampe. Sie verteilte Licht, sie produzierte Schatten und übergoß mit beiden zwei unterschiedlich gekleidete Männer, die sich in diesem Teil des Wagens aufhielten.
    Der eine war der Kistenholer und trug so etwas Ähnliches wie eine Uniform. Der zweite gehörte zur Leibgarde des beinlosen Götzen, und der schnellte hoch.
    Sein Griff zur Waffe erfolgte automatisch, aber Mandra Korab war noch flinker als er.
    Der Inder griff ihn an, kaum daß der sein Schwert halb herausgezogen hatte.
    Der Schlag erwischte den Kerl an der Stirn. Wie vom Katapult geschleudert, segelte er gegen ein fest installiertes Regal mit zahlreichen Fächern, in denen die Briefe und auch die kleineren Päckchen lagen, die transportiert wurden.
    Er brach in die Knie, war noch nicht erledigt und wollte wieder hochkommen. Seine Bewegungen glichen mehr denen eines völlig übermüdeten Vogels, so taumlig waren sie, und Mandra hatte keine Mühe, ihn mit einem zweiten, gezielten Hieb ins Land der Träume zu schicken. Der Leibwächter grunzte noch einmal auf, bevor er sich zusammenfaltete. Jedenfalls sah es so aus, als seine Kleidung bauschartig auf ihn niederfiel.
    Suko nahm sich den zweiten Knaben vor. Der arme Beamte zitterte vor Schreck. Er hatte schreien wollen und schon den Mund geöffnet, als er die Faust des Inspektors dicht vor seinen Augen erkannte und sich fast an seinem eigenen Schrei verschluckte.
    »Pssst«, sagte Suko. Dann trat erden Beamten. Er hatte nicht zu fest zugeschlagen, ein dosiert eingesetzter Hieb reichte völlig aus, um den Mann ins Reich der Träume zu schicken. Suko fing ihn ab.
    Er sollte sich beim Aufprall nicht verletzen.
    Er schaute hoch, als Mandra Korab sich umdrehte. Sein Nicken zeigte Suko an, daß auch er gewonnen hatte.
    »Wie geht es weiter?«
    Mandra hob die Schultern. »Erst möchte ich mich hier einmal richtig umschauen.«
    »Okay, tu es.«
    Mandra durchsuchte den Gepäckwagen. Er schob auch den bewußtlosen Leibwächter zur Seite, weil ihm in dessen Nähe eine Truhe aufgefallen war. Sie besaß kein Schloß, und Mandra kam einfach nicht umhin, den Deckel zu heben.
    Aus seinem Mund drang ein Lachen, als er einen ersten Blick in die Truhe warf.
    »Was ist denn?«
    »Schau selbst nach!«
    Suko warf einen Blick in die Truhe und konnte Mandras Grund zur Freude verstehen. In der Truhe lagen seine Waffen. Die sieben Dolche steckten in den Schlaufen, die am Gürtel angebracht worden waren. Suko fand auch seine Beretta. Er schaute nach, ob sie

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