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0674 - Im Höllenloch

0674 - Im Höllenloch

Titel: 0674 - Im Höllenloch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lebendig, dumpf und gleichzeitig grauenhaft.
    Ich sprach sie nicht an. Sie waren gekommen, und sie wollten etwas von mir.
    Keiner traf Anstalten, mir die Fesseln zu lösen. Sie veränderten nur ein wenig ihre Haltung und schauten dabei schräg in die Tiefe.
    »Könnte ich eine Erklärung haben?«
    Ich hatte die Worte nur so dahingesagt und eigentlich mit keiner Antwort gerechnet. Die bekam ich allerdings doch, auch wenn sie unverständlich war, denn unter mehreren Masken hervor drangen geheimnisvolle Zischlaute, mit denen ich nichts anfangen konnte.
    Eine Weile redeten sie auf diese Art und Weise und bewegten dabei auch ihre Hände. Jemand deutete zur Tür, ein anderer wiederum klappte seine Arme auf, als wollte er ein riesiges Maul andeuten.
    Ich bekam Zeit genug, mir trotz der miesen Lichtverhältnisse die Masken genau anschauen zu können. Sie waren schlecht zu beschreiben, da sie nie einheitlich aussahen. Aber mir fiel auf, daß sie im Prinzip aussahen wie Tiermäuler, die zudem mit übergroßen Augen bestückt worden waren. Und diese Mäuler machten den Eindruck, als wollten sie jeden Augenblick zubeißen.
    Auch fragte ich mich allmählich, ob diese Gruppe etwas mit dem beinlosen Götzen zu tun hatte oder ich nicht durch Zufall einer anderen Bande in die Finger gefallen war.
    Einer der Kerle löste sich aus dem Halbkreis. Er schaute auf mich herab und zog gleichzeitig mit einer schwungvollen Bewegung seine Machete aus dem Gürtel.
    Bei diesem Geräusch schrak ich zusammen. Er brauchte die Waffe nur fallen zu lasen, dann war es um mich geschehen. Der Mann schlug auch zu. Glücklicherweise nicht gegen mich, sondern gegen die Stricke an der anderen Seite des Pfahls. Ich bekam mit, wie die Machete am Holz herabsauste, bestimmt noch ein langes Stuck Schale mitriß und ich mich frei bewegen konnte.
    Es wäre tödlich gewesen, in die Höhe zu springen. Ich blieb sitzen. Nach wie vor druckte der Pfahl gegen meinen Rucken. Der Machetenträger gesellte sich wieder zu seinen Freunden und winkte mir mit der Waffe zu. An der Bewegung erkannte ich, daß ich mich erheben sollte. Bestimmt wurden wir die Hütte verlassen.
    Während ich mühsam aufstand, dachte ich trotz der Schmerzen in meinem Kopf darüber nach, was sie mit mir vorhatten.
    Daß ich so eine Art Opfer war, stand fest. Aber wie und wo wollten sie mich töten?
    Mir fielen die alten Indianergeschichten von den Marterpfählen ein, aber den Gedanken verwarf ich wieder. Daran wollte ich einfach nicht glauben. Diese Bande hatte anderes mit mir vor.
    Arme deuteten auf den Ausgang.
    Ich nickte. »Okay, Freunde, dann werde ich mal gehen.« Ich drehte die Hände und bewegte die Finger, um auch weiterhin den Kreislauf zu stabilisieren.
    Nur keine Angst zeigen. Nur die anderen nicht glauben lassen, daß sie eventuell gewonnen hatten.
    Sie waren zu viert. Mit denen wurde ich möglicherweise fertig, wenn ich schnell genug handelte.
    Vielleicht gelang es mir, den einen oder anderen zu entwaffnen und mit einer Machete im Dschungel verschwinden.
    Aber barfuß und nur mit einer Hose bekleidet? Das hätte selbst Rambo in seinen besten Zeiten nicht geschafft.
    Ich zerrte die Tür auf - und sah mein Vorhaben wie eine große Seifenblase platzen.
    Die vier Kerle waren leider nicht allein. Andere warteten nahe der Hütte und starrten mich ebenso böse an. Nur trugen sie keine Masken. Das Mädchen sah ich nicht.
    Vor der Übermacht bekam ich Zitterknie. Für einen Moment schloß ich die Augen. Nach dem Öffnen blickte ich hoch in den Himmel, der sich verändert hatte. Er war dunkler geworden, die Sonne hatte sich zurückgezogen, füllte aber einen Teil des Firmaments mit ihrem breiten blutigroten Streifen aus.
    Es war das letzte, entschwindende Licht des Tages. Ich dachte daran, daß es meinem Leben ebenso ergehen könnte. Die Sucht nach einem Schluck Wasser steigerte sich von Sekunde zu Sekunde, ich war aber zu stolz, um danach zu fragen.
    Sie waren zu viert erschienen, und sie faßten mich auch zu viert an. Dann schoben sie mich vor.
    Ich hatte mich mittlerweile umschauen können und festgestellt, daß wir uns auf einem freien Platz befanden, den man mitten im Dschungel geschaffen hatte.
    Ein ungewöhnlicher Geruch hing in der Luft. Er war nicht typisch für dieses Land, denn er kam mir bekannt vor. Ich entdeckte auch weitere Hütten und sah zwei junge Mädchen, die sich jeweils mit zwei gefüllten Ledereimern abschleppten.
    Eine davon war Narina.
    Die Kleine hatte mich gesehen, warf

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