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0677 - Das Haus der Hyänen

0677 - Das Haus der Hyänen

Titel: 0677 - Das Haus der Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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slawischen Ausdruck besaß. Die Frau, sie war ungefähr dreißig, trug ein graues Kostüm, durchaus modisch geschnitten, denn es war auf Taille gearbeitet. Zur Jacke gehörte ein eng geschnittener Rock, der eine Handbreite über dem Knie endete. Die wunderschönen Beine der Frau konnten sich sehen lassen.
    Die Wärme machte mich schläfrig. Mein Russisch reichte nicht aus, um eine Unterhaltung zu führen. Und der Mann hinter der Rezeption, ein bulliger Kerl mit schwarzer Hose, weißem Hemd und einer bunten Kosakenweste, hatte es auch aufgegeben, mit mir in ein Gespräch zu kommen.
    Ich trank Tee. Eine Kanne hatte ich mir bestellt und war in der Lage gewesen, mir einen günstigen Platz auszusuchen, denn mein Blick fiel nicht nur durch die Halle, er glitt auch hin bis zu der relativ schmalen Eingangstür des Hotels, zu der von außen her drei Steinstufen hochführten.
    Das Hotel war gut belegt, wenn auch nicht ausverkauft. Zumeist wohnten hier Militärs oder Personen, die damit direkt oder indirekt zu tun hatten.
    Bei der Frau allerdings konnte ich mir das nicht vorstellen. Ich hatte auch darüber gerätselt, was sie beruflich sein konnte. Journalistin, vielleicht Ärztin oder eine Parteitante, was mir persönlich überhaupt nicht gefallen hätte.
    Den Tee konnte man trinken. Er war frisch aufgebrüht worden und stammte nicht aus dem Beutel. Zwei jüngere Männer hockten noch in der Halle zusammen, beide trugen Uniform. Manchmal unterhielten sie sich flüsternd, als würden sie über irgendwelche militärischen Geheimnisse miteinander plaudern.
    Leider ließ die Frau die Zeitung nicht sinken. Sie blätterte immer nur um, dabei war ihr Gesicht nicht zu sehen. Ich war der einzige Ausländer in der Halle und wohl im gesamten Hotel. Man nahm mich zwar nicht deutlich zur Kenntnis, hin und wieder aber warf man mir von verschiedenen Seiten verstohlene Blicke zu, als müsste man sich darüber klarwerden, wen man wohl vor sich hatte.
    Mir machte es nichts aus, ich gab mich gelassen und hoffte, dass Wladimir Golenkow sehr bald erschien und mich von der langen Warterei in der Halle erlöste.
    Der Sessel, in dem ich hockte, bestand aus altem, rissigen Leder. Bequem war er nicht, ich sank zu tief ein und spürte auch unter meinem Oberschenkel einen starken Druck, als wäre eine Sprungfeder dabei, sich von unten her in die Höhe zu schieben, um mich quälen zu wollen.
    Lange hielt ich das nicht mehr aus. Deshalb stand ich auf und nahm meine gefütterte Jacke mit, da ich mir draußen die Beine vertreten wollte.
    Es war irgendwie seltsam. Kaum hatte ich mich erhoben, schauten mich die Gesichter an. Selbst das der Frau erschien für einen Moment hinter dem Rand der Zeitung.
    Wie hatte sie nur merken können, dass ich mich erhoben hatte, wo sie doch so intensiv las? Schaute sie durch ein kleines Loch im Papier?
    Dieser Trick war zwar alt, aber noch immer wirksam.
    Ein zerschlissener Teppich bedeckte als breiter Läufer den Weg vom Eingang her bis hin zur Treppe. Ich bewegte mich auf den Eingang zu, die Treppe ließ ich außer acht.
    Eine sehr enge Drehtür schloss tatsächlich so dicht, dass kaum Kälte nach innen drang. Ich spürte den kühlen Hauch erst dicht vor der Tür, klemmte mich in die Lücke und drehte mich nach draußen, um die drei Stufen zu nehmen, die noch zwischen mir und dem Gehsteig lagen. Man hatte sie gestreut, so dass ich nicht in Gefahr lief, auf ihnen auszurutschen.
    Vor dem Eingang blieb ich stehen.
    Auf den Dächern der Häuser, den Straßen und den Gassen lag eine helle, dünne Schneeschicht. Der Frost hatte sie fest wie Beton werden lassen, und die Bewohner hier bewegten sich so sicher darauf wie auf normalem Pflaster; sie waren es gewohnt.
    Der typische Geruch nach verbrannter Kohle hing über Kwitsche. Man heizte hier mit Kohle oder mit Holz, und der Rauch quoll aus den Kaminen.
    Die Dämmerung setzte ein. Da zerflossen die Umrisse, da kämpfte die Helligkeit gegen die Schatten, und es stand fest, dass der Tag verlieren würde.
    Er hielt nichts aus…
    Erste Laternen brannten. Auch über mir leuchtete die Reklame des Hotels. In kyrillischen Buchstaben. Ich konnte sie nicht lesen. Nur wenige Menschen befanden sich auf den Gehsteigen. Wenn mich Autos passierten, hörte ich das Knirschen der dicken Reifen, wenn sie über den Schnee glitten.
    Winter in Russland. Kalt, manchmal menschenfeindlich. Ich hatte es lieber wärmer.
    Wer hier in dieser Gegend baute, der brauchte sich keine Gedanken über den Platz zu

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