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0677 - Das Haus der Hyänen

0677 - Das Haus der Hyänen

Titel: 0677 - Das Haus der Hyänen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ab und jagte rechts neben mir vorbei.
    Es verschwand, als wäre der Teufel hinter ihm her. Der Teufel… oder eine Hyäne!?
    Dreh nicht durch, John, sagte ich mir. Es hat keinen Sinn, überall Gespenster zu sehen. Die Hyänen sind nicht in der Stadt, sondern am Friedhof. Alles andere ist völlig normal und geht auch in Ordnung. So ganz beruhigten mich meine eigenen Befehle nicht. Ich wollte auch nicht übersensibel sein und schlenderte weiter. An den harten Schnee hatte ich mich gewöhnt, und ging darauf inzwischen recht sicher.
    Wer nicht richtig heizen konnte, hatte das Pech der zufrierenden Scheiben. An zahlreichen Fenstern entdeckte ich die dicke zweite Schicht, die es nicht mehr erlaubte, in die Häuser zu schauen. Das Licht dahinter wirkte so, als wäre es meilenweit entfernt.
    Das Heulen war echt!
    Ich hörte es und unterbrach meine Schritte abrupt. Etwas anderes Kaltes rieselte über meinen Rücken. Die Gänsehaut legte sich auch auf mein Gesicht, und ich starrte nach vorn, wo die Einmündung zur Hauptstraße näher gerückt war.
    Dort musste das Heulen entstanden sein. Wenn es stimmte, dann fand ich eine Hyäne auf der belebten Hauptstraße.
    Mein Herz schlug schneller. Ich wartete auf eine Wiederholung, es tat sich nichts.
    Sie waren da. Meine Nerven hatten mir keinen Streich gespielt, mochten sie auch noch so überreizt erscheinen.
    Aber wo?
    Wladimir hatte mir von dem Menschen berichtet, der durch eine Hyäne umgekommen war. So wie ich die Geschöpfe einschätzte und wenn sie tatsächlich auf der Seite des Teufels standen oder von ihm geschickt worden waren, würde das kein Einzelfall bleiben. Demnach waren noch mehr Personen in Gefahr.
    Ich bewegte mich jetzt schneller, um so rasch wie möglich die Einmündung zur Hauptstraße zu erreichen. Schneekristalle stoben mir entgegen, als ein Lastwagen vorbeifuhr, dessen breite Reifen die Schicht auf der Straße aufgewirbelt hatten.
    Wenn ich wieder ins Hotel wollte, musste ich mich nach rechts wenden und einige Meter laufen. Die kyrillischen Buchstaben leuchteten. Schade, dass ich sie nicht entziffern konnte.
    Das Heulen wiederholte sich nicht. Weshalb ich mich so beeilte, wusste ich selbst nicht. Irgend etwas war vorhanden, das mich antrieb, ins Hotel zu kommen.
    Ich nahm die Stufen, ohne auszurutschen, quetschte mich wieder in die Drehtür. Die Wärme empfing mich mit einem regelrechten Schlag ins Gesicht, und dann blieb ich stehen, als wäre da eine Glaswand, die mich gestoppt hatte.
    Die Frau war nicht mehr da, alle anderen schon, aber die schienen zu Eisfiguren geworden zu sein, denn inmitten der kleinen Halle standen zwei Hyänen mit halb geöffneten Mäulern und warteten auf Beute…
    ***
    Wladimir Golenkow und sein Schützling hatten auch den Rest der Nacht überstanden. Nicht einmal waren sie durch das Heulen der Hyänen geweckt worden.
    Nur war ihr Schlaf sehr sacht gewesen und hatte auch nicht länger als drei Stunden gedauert. Am Morgen hatte Jana dann einen Kaffee gekocht, wie ihn Wladimir nicht kannte und erst recht noch nicht getrunken hatte.
    Ein Gebräu, das selbst Tote aus den Gräbern holte, und er konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen, ob durch dieses Gesöff ein Totengräber wachgemacht wurde. »So ähnlich.«
    Er trank ihn langsam, aß Brot dazu und fetten Speck vom Schwein. Jana trank nur den Kaffee. Sie wollte wissen, ob es bei dem einmal aufgestellten Plan blieb.
    Der KGB-Mann nickte heftig und kaute dabei. »Ja!« nuschelte er. »Ich bleibe dabei, denn ich sehe keinen Grund, ihn zu ändern. Sie müssen nur sagen, ob Sie mitwollen.«
    Jana überlegte. »Eigentlich nicht«, gab sie nach einer Weile bekannt.
    »Am Tage wird mir schon nichts passieren. Da halten sich die Bestien sicher zurück.«
    »Das ist allein Ihre Entscheidung. Ich hätte im Prinzip nichts dagegen einzuwenden.«
    Sie blieb dabei.
    Wladimir aß auch noch die Reste und schaute auf seine Uhr. »So langsam könnte ich mich auf den Weg machen. Der Wagen steht bestimmt schon bereit.«
    »Wann kommt dieser Sinclair?«
    »Irgendwann am Nachmittag. Eine genaue Uhrzeit kann ich Ihnen nicht sagen. Es hängt allein davon ab, ob es Verspätungen gibt oder nicht. Sie wissen ja, wie das ist.«
    »Ich kann es mir zumindest vorstellen.«
    Der Russe zündete sich noch eine Zigarette an. Er lobte das Essen und lächelte.
    Jana Jaschin winkte ab. »Nein, nein, das sagen Sie nur so. Sie sind bestimmt bessere Sachen gewohnt.«
    »Glaube ich kaum.« Er schaute aus dem Fenster. Die

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