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0678 - Flucht aus der Ewigkeit

0678 - Flucht aus der Ewigkeit

Titel: 0678 - Flucht aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unangenehme Sache, die überlasse ich lieber anderen! Welche Ordnung hat dieser verdammte Sternenstein?«
    »Zweite…«
    »Spielzeug! Scheiße, was soll ich damit anfangen?«
    »Es reicht allemal, um diesen ganzen Kontinent abzusprengen!« zischte die Ewige ihm zu. Sie feuerte wieder auf eines der Monstren, war bereit, blitzschnell die Batterie zu wechseln, wenn die endgültig leer war, und fand ganz, ganz langsam wieder zu sich selbst zurück. »Und was heißt hier Spielzeug? Was wäre Ihnen denn recht?«
    »Neunte Ordnung vielleicht…?« Er grinste sie kalt an. In seinen Augen war etwas Diabolisches, das sie erschreckte.
    »Sie sind kein Alpha!« keuchte sie.
    Er antwortete nicht. Der Dhyarra-Kristall zwischen seinen Fingern glühte hell auf. Cayman Jones fluchte. Er hatte seine Munition verschossen. Seine M-11 konnte er höchstens noch werfen, nicht aber mehr damit schießen.
    Plötzlich flirrte die Luft um die Menschen herum! Die vier heranstapfenden Ungeheuer prallten gegen das unverhoffte Hindernis und wurden zurückgeschleudert. Sie gerieten dabei in Brand.
    »Zu den Erzengeln mit diesem Mistding!« knurrte Seneca. »Jetzt gibt's auch noch ’nen Waldbrand! Wenn diese kleinen Spielzeuge doch differenzierter einsetzbar wären… Zweite Ordnung -Kinderkram ist das!«
    Wieder leuchtete der Kristall in Senecas Hand auf. Dämmte das Feuer ein, in dem die Ungeheuer verbrannten.
    Minuten später war der Höllenspuk vorbei.
    Seneca drückte der Ewigen ihren Dhyarra-Kristall wieder in die Hand.
    »Was war das für ein Ding?« fragte Juan Ferengo atemlos. »Diese blaue Glasmurmel, das Licht, das Feuer… Wie haben Sie das gemacht?«
    Er fragte Seneca, weil er nicht mitbekommen hatte, dass der Kristall eigentlich Andersson gehörte.
    Seneca ignorierte die Frage. Er wandte sich Jones zu. »Na, bin immer noch ich derjenige, der euch die Bestien auf den Hals hetzt?«
    Der in Leder gekleidete Mann winkte ab. »Die sind erledigt. Und wir müssen an diesem Raumschiff verdammt nahe dran sein. Wir sollten schleunigst weitergehen. Mir nach!«
    Er setzte sich in Bewegung.
    »Falsche Richtung, mein Sohn«, sagte Seneca leise.
    Jones stoppte. »Was soll das?«
    »Hör auf, die Leute zu verkaspern. Auch wenn der Kompass rotiert - wo ist der in dem Chaos überhaupt gelandet? weiß ich doch noch, dass man die Himmelsrichtungen am Moosbewuchs der Bäume erkennt. Das gilt auch im brasilianischen Urwald!«
    Jones trat dicht vor ihn.
    »Kennst du das berühmte Zitat aus ›Götz von Berlichingen‹?«
    Seneca grinste. »Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten.«
    »Ich meinte nicht das bekannteste, sondern das populärste: Leck mich am…«
    »Den Gefallen«, erwiderte Seneca, »wirst du dir schon selbst tun müssen. Viel Spaß beim Verrenken der Wirbelsäule… oder kannst du neuerdings auch deine Gestalt wandeln und es vielleicht als Schlange versuchen?«
    Kerstin Andersson sah von einem der beiden Streithähne zum anderen. Sie hatte den vagen Eindruck, Seneca und Jones würden sich gut kennen. Wie Vater und Sohn.
    Oder wie Brüder…
    Verfeindete Brüder…
    Aber das konnte nicht sein. Die Art ihres ersten Zusammentreffens in den Morgenstunden sprach dagegen.
    »Ich denke, wir sollten in die bisherige Richtung weitergehen«, sagte sie und setzte sich diesmal selbst an die Spitze.
    ***
    Erinnerungen… über den Tod hinaus:
    Der Weg nach Avalon ist zerstört!
    Es dauerte eine Weile, bis es sich in die Gedankenwelt des Wesens hineinarbeitete: »Der Weg nach Avalon ist zerstört!«
    »Wieso?« murmelte er, ohne seine eigene Stimme zu hören. »Es kann nicht sein. Ich bin doch hier?«
    Er versuchte die Augen zu öffnen, aber es gelang ihm nicht.
    »Du kannst Avalon jetzt nicht sehen! Das Geschenk des Merlin und des Asmodis…«
    »Was ist damit?« Er schrie auf, wollte aufspringen. Aber es gelang ihm nicht.
    Tote liegen still an ihrem Platz. Sie bewegen sich nicht.
    »Ich bin nicht gestorben!« keuchte er verzweifelt. »Ich bin doch hier!«
    Der Schmerz war da, den er kannte und den er fürchtete. Dieser schier unerträgliche Schmerz, der schlimmer war als der einer jeden Verletzung. Selbst als sie ihn bei lebendigem Leib verbrannt hatten, war jener Schmerz nicht annähernd so furchtbar gewesen wie der, welcher ihn nach Avalon führte.
    Der Zauber… der Schlüssel… es war nicht alles. Niemals. Da war immer die Angst. Vor dem Versagen, und - vor dem Schmerz.
    Vielleicht hinderte das ihn daran, jemals leichtsinnig zu werden.
    Seit

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