0678 - Flucht aus der Ewigkeit
du die nächste dumme Frage stellst: wir werden bei diesem Affentempo auch nirgendwo gegenknallen. Die Automatik sorgt irgendwie dafür.«
Zamorra schüttelte den Kopf.
»Dazu bedarf es einer ausgefeilten Computer-Technologie, die die Ewigen nicht haben! In dieser Hinsicht sind wir Menschen ihnen heute noch überlegen, und diese Hornissen sind immerhin über Tausend Jahre alt!«
»Das nette kleine Ding, in dem du gerade sitzt, beweist dir das Gegenteil«, erwiderte Ted trocken. »Erwarte aber keine physikalische Erklärung dafür, bitte. Ich bin nur der Fahrer, der dieses Taxi bewegt.«
Zamorra seufzte. »Wann sind wir da?«
»Sobald wir über dem Atlantik sind, werde ich das Tempo noch etwas erhöhen«, kündigte Ted an. »Grob geschätzt, können wir in etwa einer halben Stunde Brasilien erreichen. Es sei denn, du hast es noch eiliger.«
Der Dämonenjäger schüttelte den Kopf. Er schloss die Augen. Von der enormen Geschwindigkeit der Hornisse war im Inneren nichts zu spüren, aber die Bildschirmanzeige drohte ihn verrückt zu machen.
Eine halbe Stunde? Das reichte allemal…
***
»Deckung!« schrie Jones auf, ließ sich fallen und riss Lopez mit sich zu Boden. Dabei zauberte er seine M-11 hervor und begann auf dasselbe Ziel zu feuern, das auch Kirsten Andersson unter Beschuss hatte. Grelle, rote Blitze fauchten aus ihrer Waffe und rissen Brandlöcher in den Körper eines Ungeheuers. Es war von jener Art, die in der Nacht noch schier unbesiegbar gewesen waren.
»Nehmen Sie den Dhyarra!« schrie Seneca.
Er zerrte Ferengo und Santa Ana mit sich den Weg zurück, den sie sich hierher gebahnt hatten. Vorbei an Kirsten, die immer noch auf das Ungeheuer schoss.
»Es kommen noch mehr von der Sorte«, keuchte Seneca ihr zu, während er an ihr vorbeilief. »Und die meinen es verdammt ernst!«
»Lassen Sie mich los!« tobte Pedro de Santa Ana. »Nehmen Sie Ihre verdammten Dreckspfoten von mir!«
»Schnauze!« fuhr Seneca ihn an. »Maul halten und überleben!«
Er stieß Santa Ana von sich.
Ferengo war fassungslos und außerstande, selbst etwas zu unternehmen. Er war Wissenschaftler, kein Einzelkämpfer.
Seneca fuhr herum, jetzt beide Pistolen in den Händen. »Den Dhyarra, Andersson!« rief er erneut. »Schnell -schaffen Sie eine Schutzsphäre…«
Sie konnte es nicht. Irgendwie war sie wie blockiert. Sie konnte nur immer wieder auf das Ungeheuer schießen und es förmlich in Stücke schneiden.
Aber es wollte nicht sterben!
Selbst die einzelnen Teile, von den Strahlen abgetrennt, schienen noch ein Eigenleben zu entwickeln.
»Tun Sie endlich, was der alte Teufel sagt!« bellte Cayman Jones. »Nun machen Sie schon, es ist unsere einzige Chance!«
»Über das alt reden wir noch, chico!« knurrte Seneca ihm zu. »Ich bin älter, als du denken kannst!«
Mit ein paar Schritten war er wieder neben der Ewigen. Das Ungeheuer brach endlich zusammen. Aber Kirsten Andersson hatte zu viel schießen müssen. Die Kapazitätsanzeige ihres Blasters verriet, dass die Batterie nahezu erschöpft war. Und sie besaß nur noch zwei Ersatzbatterien.
Als sie vor Jahren Gaia - die Erde -betrat, hatte niemand damit gerechnet, dass sie einmal in eine solche Situation geraten würde. Und sie hatte mit Nachschub rechnen können. Doch die fehlgeschlagene Invasion, die erneute Niederlage der Ewigen, hatte alles verändert. Dieses Raumschiff, nach dem Carmen Lopez suchte, war seit der Invasion das erste, das Gaia wieder angeflogen hatte.
Und nun tauchten mörderische Ungeheuer auf und versuchten, die Expedition zu vernichten!
Das, welches gerade endlich gestorben war, bekam schon Verstärkung!
Drei, vier weitere zeigten sich jetzt. Bahnten sich ihren Weg durch das Dschungeldickicht, brachen einfach daraus hervor… ja, es war in der Tat einfach für sie!
Hastig suchte Kirsten nach einer der beiden Ersatzbatterien. Fast eine ganze Ladung für ein Monstrum, und vier gab es jetzt noch…
Seneca griff zu, räuberte in ihren Taschen. »Sind Sie wahnsinnig geworden?« fuhr sie ihn entgeistert an.
»Ihr Kristall!« stieß er hervor. »Welche Ordnung? Auf Sie verschlüsselt?«
»Sie können nicht…«
»Nicht damit umgehen? Oh doch, Schätzchen!« konterte er kalt und hielt den Dhyarra-Kristall plötzlich in der Hand. »Ah, nicht verschlüsselt«, stellte er fest.
»Sie wären sonst tot!«
»Tot…? Eher wahnsinnig«, gestand er zu. »Aber besser das, als von diesen Bestien gefrühstückt zu werden! Sterben ist eine so verdammt
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