Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0679 - Im Bannkreis der Pyramide

Titel: 0679 - Im Bannkreis der Pyramide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte. Über ihn - und auch Moraur und alle anderen Felsenburgen - kam eine schwere Prüfung.
    Rantho war einer der ersten, den die Nachricht erreichte.
    Als er den aufgeregten Rufen folgte und in seinen Garten auf einem der obersten Felsyorsprünge trat, konnte er sich mit eigenen Augen davon überzeugen, daß die Meldeflieger mit ihrer Schreckensbotschaft nicht übertrieben hatten.
    Dort stand eine ungeheuer große Pyramide - höher als selbst Moraur - die auf ihrer Spitze eine gigantische Kugel trug.
    Die zweite Schreckensbotschaft kam aus dem Innern der Bergfestung: Plötzlich - so wußten die Alten, die ihren Lebensabend in den inneren Regionen der Felsenburg fristeten, zu berichten - sei eine undurchdringliche Wand entstanden, die Moraur in der Mitte durchtrennte.
    Auch der Ältestenrat war davon betroffen. Während sich diesseits der durchsichtigen Mauer nur dreizehn Älteste aufhielten, befanden sich die restlichen zweiundvierzig auf der anderen Seite.
    Rantho scharte die besten erreichbaren Krieger um sich und stellte sich mit ihnen unter den Befehl von Korror, der nicht nur sein leiblicher Vater, sondern auch ein Zünder war. Zünderflieger standen im Range weit über den Feuerfliegern, was schon allein daraus hervorging, daß sie sich drei Frauen halten und ebensoviele Nachkommen zeugen durften.
    Korror stellte die Ordnung in Moraur bald wieder her - aber die Mauer konnte auch er nicht beseitigen.
    Zum Schrecken der Mucierer stellte sich bald heraus, daß diese Wand nicht nur innerhalb des Berges existierte, sondern auch im Freien weiterreichte. Feuerflieger, die die unsichtbare Wand abgeflogen hatten, sagten aus, daß sie endlos sei und weit über das Herrschaftsgebiet der benachbarten Felsenburgen hinausreiche.
    Selbst der dichte Wald rund um die Felsenburg Moraur war von der Barriere durchtrennt. Mucierer, die versucht hatten, sich auf der Ebene unter der Mauer durchzugraben, waren ohne Erfolg zurückgekehrt.
    Und noch etwas mußten die von Moraur erschrocken feststellen: Man konnte durch die unsichtbare Wand nicht zu den Mucierern auf der anderen Seite sprechen. Kein Laut drang durch das Hindernis, obwohl man sich zum Greifen nahe war.
    Mucierer, die in ihrer Panik mit Gewalt das Hindernis durchfliegen wollten, brachen sich daran die Flügel oder das Genick.
    Der Ältestenrat wurde einberufen, und da er mit seinen dreizehn verbliebenen Mitgliedern unvollständig war, durften auch die Zünderflieger und erfolgreichsten Feuerflieger daran teilnehmen. Rantho empfand es als besondere Ehre, daß auch seine Anwesenheit gewünscht wurde.
    In der Versammlung wurde von den Ältesten beschlossen, daß die Feuerflieger versuchen sollten, mit ihren Feuerlanzen eine Bresche in die unsichtbare Wand zu schlagen.
    Andere Trupps sollten in voller Bewaffnung zu der Pyramide mit ihrer Kugel fliegen und die Vorgänge dort beobachten. Außerdem kamen die Ältesten zu dem Schluß, daß ein neuer Gott auf ihre Welt heruntergestiegen sei, den vielleicht sogar Zeus gerufen hatte.
    Man sollte also sehr vorsichtig im Umgang mit jenen Geschöpfen und auch Dingen sein, die der Pyramide oder ihrer Kugel entstiegen. Jede Veränderung, sei es zum Guten oder Schlechten, mußte sofort gemeldet werden.
    Rantho wurde unter Korrors Befehl der Erkundungstruppe zugewiesen. Während man die Vorbereitungen für den Abflug traf - so viele Feuerlanzen und Abschußrampen wurden mitgenommen, wie die Feuerflieger tragen konnten - gingen andere Abteilungen daran, die unsichtbare Mauer zu sprengen.
    Die Feuerflieger kamen in breiter Front auf die unsichtbare Barriere zugeflogen und schossen auf Kommando des Zündfliegers ihre Feuerlanzen ab. Ohne Erfolg. Die konventionellen Lanzen mit ihren Eisenspitzen, die nur mit Schwarzpulyer betrieben wurden, prallten wirkungslos von dem Hindernis ab, barsten unter der Wucht des Aufpralls.
    Danach erst kamen die Explosivlanzen zum Einsatz. Sie hatten zusätzlich zu den Eisenspitzen noch Sprengsätze, deren Lunten gleichzeitig mit dem Abschuß gezündet wurden. Ein guter Zünderflieger stimmte die Brenndauer der Treibladung und Zündung des Sprengsatzes so miteinander ab, daß der Pulverkopf des Lanzengeschosses genau in dem Augenblick explodierte, wenn es das Ziel erreichte.
    Der erste Trägertrupp aus zehn Feuerfliegern erhob sich mit dem Abschußgestell in die Lüfte. Links und rechts des eine Flügelspannweite breiten und ebenso langen Abschußgestells flogen jeweils fünf Feuerflieger, die nicht nur den

Weitere Kostenlose Bücher