Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
068 - Das Schädelgrab

068 - Das Schädelgrab

Titel: 068 - Das Schädelgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
sah im Kraftfeld Mr. Silvers Hand, die das Höllenschwert hielt. Hand und Waffe kamen mir überdimensioniert vor.
    Das Höllenschwert sauste von oben herab, traf Tony Ballards Kopf, hieb den Mann in der Mitte durch, und an den Schnittflächen kam die Glut des Golems zum Vorschein.
    Gleichzeitig raste etwas auf mich zu, prallte gegen mich, drang in mich ein, füllte mich sofort aus. Ich hatte zurückbekommen, was der Golem mir genommen hatte. Das Kraftfeld zwischen ihm und mir fiel in sich zusammen. Die Flämmchen, die uns umzüngelten, erloschen. Das Höllenschwert war nicht mehr zu sehen, wohl aber das tödlich getroffene glühende Wesen.
    Jetzt fiel es auseinander.
    Beide Hälften fielen aus dem schwarzen Zeichen. Eine unsichtbare Kraft wirkte auf mich ein und schleuderte mich aus dem Höllensymbol. Ich rollte über den Boden, prallte gegen die Wand, hob benommen den Kopf und verfolgte, was weiter passierte.
    Der Glutgolem fiel nicht einfach nur um. Er stürzte auf Grudia, streckte seinen linken Arm nach ihr aus. Die Königin der Teufelszwerge stieß einen entsetzten Schrei aus und wollte sich mit einem schnellen Sprung in Sicherheit bringen, doch der Golem packte sie und riß sie an sich.
    Grudia lag unter dieser glühenden Körperhälfte und schrie entsetzlich. Niemand eilte ihr zu Hilfe. Wenig später lösten sich die Körperhälften auf. Grudia war tot…
    ***
    Die Nachricht von Grudias Schicksal verbreitete sich wie ein Lauffeuer unter den Hügeln. Die Teufelszwerge reagierten mit Kopflosigkeit. Das Land der hohlen Hügel stürzte in eine Krise. Chaotische Zustände brachen aus. Parteien, Gruppen bildeten sich. Feindschaften flackerten auf. Es kam zu Kämpfen unter den Teufelszwergen.
    Niemand schien mehr zu wissen, von wem er Befehle entgegennehmen sollte. Grudia war noch jung gewesen. Niemand hatte sich darüber den Kopf zerbrochen, wie es nach ihrem Tod weitergehen sollte, wer die Macht im Land der hohlen Hügel übernehmen würde.
    Einige versuchten es, doch keinem gelang es, sich unangefochten an die Spitze zu stellen. Es gab immer einen, der ihm diesen Platz streitig machte.
    Im Reich der Teufelszwerge breitete sich das totale Chaos mehr und mehr aus. Etwas Besseres hätte uns nicht passieren können. Wer dachte jetzt noch an die Eindringlinge? Es gab zu viele wichtigere Probleme im Land.
    Ich eilte ins Verlies zurück und befreite Tuvvana, die es nicht fassen konnte, daß ich noch lebte. Sie glaubte, einen Geist vor sich zu haben, berührte mich zögernd und stellte überglücklich fest, daß ich »echt« war.
    Es fiel mir nicht leicht, mich unter der Erde zu orientieren. Ich schlug auf gut Glück eine von drei möglichen Richtungen ein. Kampf lärm brandete uns entgegen. Wir sahen Teufelskrieger, die erbittert aufeinander einschlugen. Niemand hinderte uns an unserer Flucht. Wir waren Luft für alle. Ich dankte dem Himmel dafür und hoffte, daß die Unruhen noch sehr lange anhalten würden. Tuvvana lief, so schnell sie konnte. Ich hielt ihre Hand fest, ließ sie nicht los. Wenn sie stolperte und zu stürzen drohte, riß ich sie hoch und rannte weiter mit ihr.
    Fünf Reiter sprengten durch die unterirdische Straße. Ich verbarg mich mit Tuvvana. Die Kleine beklagte sich nicht, aber ich sah ihr an, daß sie mit ihren Kräften schon fast am Ende war. Wir brauchten ein Pferd. Wenigstens eines.
    Ich wartete, ließ die zitternde, keuchende Kleine los und wartete, bis vier Reiter vorbei waren. Dann stieß ich mich ab. Ich schnellte hoch, packte die Zügel, griff mir den Reiter und riß ihn vom Pferd. Das ging so schnell, daß er nicht reagieren konnte. Er verlor sein Schwert. Es klirrte neben mir auf den Boden. Ich griff danach und schaltete den Teufelszwerg mit seiner eigenen Waffe aus.
    »Tuvvana!«
    Sie war sofort zur Stelle. Ich hob sie auf das Tier, riß es herum und trieb es an. Kreuz und quer ritten wir durch die Straßen.
    Ich wußte, daß sich meine Freunde im Sperrbezirk befanden. Im Hügel der Aussätzigen. Der Weg dorthin war nicht gekennzeichnet.
    Aber ich fand ihn.
    Plötzlich waren keine Zwerge mehr zu sehen. Das Gebiet war wie ausgestorben. Ich ritt weiter und brüllte die Namen meiner Freunde, und auf einmal bekam ich Antwort. Ich schnappte fast über vor Freude. Wild trieb ich das Pferd an, ritt den Rufen entgegen, und dann sah ich Mr. Silver.
    »Seht ihr!« rief er lachend aus. »Ich gehe jede Wette ein, daß das der richtige Tony Ballard ist!«
    Ich sah, wie Cruv blaß wurde. Die Augen des

Weitere Kostenlose Bücher