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068 - Der Vampir und die Taenzerin

068 - Der Vampir und die Taenzerin

Titel: 068 - Der Vampir und die Taenzerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marilyn Ross
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Sie stieg die Steintreppen hoch und klopfte an der massiven Eichentür. Es dauerte einige Minuten, ehe die Tür einen Spalt aufging und Hares häßliches Gesicht erschien.
    Sie versuchte zu lächeln und erklärte ihm langsam: „Ich bin Miß Diana Samson und möchte gern Mr. Collins sprechen.“
    Das Gesicht mit den dunklen Bartstoppeln blieb unbewegt. Dann schloß Hare abrupt die Tür und sie hörte, wie seine schlürfenden Schritte sich entfernten.
    Bald darauf wurde die Tür aufgerissen, und Barnabas in Schultercape und mit Spazierstock stand vor ihr.
    „Diana! Was führt dich hierher?“
    „Die Probe, nach der du mich treffen wolltest, wurde abgesagt, und ich mußte dich ganz einfach sehen!“
    Er blickte sie besorgt an. „Es ist doch nicht schon wieder etwas passiert?“
    „Kommissar Haig aus Ellsworth war hier.“
    Er nickte grimmig. „Ich weiß, er hinterließ einen Zettel für mich.“
    „Darf ich nicht hereinkommen?“ fragte sie. Vor der Haustür kam sie sich wie ein unliebsamer Besucher vor, den man abschieben wollte.
    Zögernd öffnete er die Tür ganz. „Natürlich“, sagte er wenig begeistert.
    Sie folgte ihm in ein geschmackvoll eingerichtetes Zimmer mit kostbaren alten Möbeln. Brennende Kerzen in silbernen Leuchtern verbreiteten eine behagliche Atmosphäre. Barnabas bot ihr Platz auf einem Diwan an und setzte sich zu ihr.
    „So, und nun erzähle mir, was es Neues gibt.“
    Diana berichtete von ihrem Besuch bei Eleanor und von der Entdeckung von Abels offenem Grab.
    Barnabas runzelte die Stirn. „Irgendein Fremder muß dafür verantwortlich sein.“
    Diana nahm all ihren Mut zusammen und sah Barnabas fragend an. „Du hast mir noch gar nichts über dich erzählt. Sicher warst du doch schon oft verliebt. Aber warst du auch bereits einmal verlobt oder verheiratet?“
    „Ja“, sagte er nachdenklich. „Ich war verliebt und mit einem hiesigen Mädchen verlobt, aber zur Heirat ist es nicht gekommen.“
    „Wer ist sie? Wohnt sie noch hier?“
    „Sie ist tot. Und ich möchte lieber nicht darüber sprechen.“
    „Oh, das tut mir leid“, sagte Diana leise.
    „Warum auf einmal all diese Fragen?“
    Sie lächelte traurig. „Weil ich dich liebe und dich heiraten möchte. Und weil ich doch so wenig über dich weiß.“
    Er nahm ihre Hände in seine, und wieder stellte sie fest, daß seine Hände eiskalt waren. Ernst sah er ihr in die Augen. „Laß uns Freunde sein und Nichts weiter. Es gibt keine Zukunft für uns!“
    Alarmiert forschte sie: „Warum sagst du das? Und warum warnt mich jeder vor dir? Es kann doch nicht stimmen, daß sie raunen. Du bist doch kein Vampir! Ich glaube es nicht!“
    Barnabas lächelte. „Wenn du es nicht glaubst, müssen wir auch nicht mehr darüber sprechen.“
    Diana stand auf. „Komm! Gehen wir irgendwohin, wo Leben ist und Musik, und wo wir unsere Probleme vergessen können.“
    Er erhob sich. „Die Auswahl, fürchte ich, ist nicht groß. Wir könnten in die Blue Whale Taverne gehen. Aber es ist ein weiter Weg.“
    „Vielleicht leiht mir Stefan seinen Wagen. Er muß arbeiten und braucht ihn heute sicher nicht.“
    Der junge Komponist gab ihr ohne zu zögern die Schlüssel, warnte sie jedoch, nicht zu schnell zu fahren.
     

     
    In einer knappen Viertelstunde waren sie in Collinsport. Arm in Arm spazierten sie vom Parkplatz zur Taverne.
    „Wann bist du eigentlich zum erstenmal hierhergekommen?“
    Verblüfft sah er sie an. „Wie meinst du das?“
    „Na ja, wann kamst du zum erstenmal von England zu deinen Verwandten auf Besuch?“
    Statt einer Antwort deutete er auf den Eingang der Taverne. „Ist der junge Mann dort nicht von eurer Truppe?“
    Es war Alex, der mit Mavis gerade im Inneren verschwand.
    Diana nickte. All die beunruhigenden Gedanken kehrten zurück. Alex konnte es einfach nicht lassen.
    Barnabas hielt die Tür für sie offen. In der spärlich beleuchteten Gaststube schien jeder Tisch besetzt. Eine Musikbox plärrte, der allgemeine Lärm war ohrenbetäubend, Qualm und Alkoholdunst erschwerten das Atmen.
    Bei ihrem Eintritt schienen sich alle Augen auf Barnabas zu richten. Es machte sie verlegen, aber der Mann an ihrer Seite tat, als bemerke er es nicht. Er trat mit ihr an die Bar.
    „Ich fürchte, wir werden stehen müssen. Es ist kein Platz mehr frei.“ Er lächelte sie an. „Na, ist dir hier genügend Leben und Musik?“
    „Zuviel!“ gestand sie, während sie sich nach Mavis und Alex umsah, und die beiden schließlich an einem Tisch

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