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068 - Schreckensgondel der Schneehexe

068 - Schreckensgondel der Schneehexe

Titel: 068 - Schreckensgondel der Schneehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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beugte
sich noch etwas nach vorn. »Aber nicht hier und nicht jetzt… Wir sprechen uns
nachher. Vor allem müssen wir die Polizei verständigen, daß du wieder da bist.
Man wird natürlich Fragen an dich haben… Wie fühlst du dich?« fügte sie
unvermittelt hinzu. »Gut?«
    »Ja.«
    »Hoffentlich
bleibt es so. Du bist völlig durchnäßt und durchgefroren. Du kannst dir den Tod
holen.«
    »Ich
zieh mich sofort um.«
    Die
Wirtin nickte. »Tu das. Wir brauchen dich hier unten dringend.«
    »Verstehe.«
    Christel
Burger ging die Treppe hoch. Der Wirt, der hinter der Theke stand, sah ihr
nach, als wäre die junge Frau eine Geistererscheinung. Christel Burger
verschwand um die Wandbiegung und suchte ihr Zimmer auf. Still grinste sie vor
sich hin, während sie eilig die schmutzige und beschädigte Kleidung vom Körper
schälte und sich dann schnell unter die heiße Dusche stellte.
    »O
ja«, flüsterte sie, und in ihren Augen flackerte ein teuflisches Licht, »ich
werde alle eure Fragen beantworten. Und ihr werdet euch wundern…« Sie ging mit
der Bürste durch ihre Haare, fönte sie kurz und schlüpfte dann in frische
Wäsche und neue Kleidung. Christel Burger betrachtete sich im Spiegel, der
mannshoch an der Tür angebracht war. »Gut seh ich aus«, sagte sie fröhlich mit
gefährlich klingendem Unterton in der Stimme. »Ich bin zufrieden mit meiner
Wahl… In diesem Körper werde ich es bestimmt eine Zeitlang aushalten… ich fühle
mich kräftiger und lebendiger als je zuvor. Und ich werde es euch zeigen… euch
allen, daß ich mächtiger bin als damals… daran gibt’s keinen Zweifel… Ich hasse euch alle… und diesen Haß werde ich euch spüren lassen… Das Haus, das ihr
mir damals genommen habt, werde ich wieder bewohnen… Ich habe es geliebt und
mich darin wohl gefühlt. In der Phantasie ist alles noch vorhanden… aber mit
eurem Leben werdet ihr es wieder errichten, daß aus der geistigen Vorstellung
ein materielles Gebäude wird.« Sie schnippte mit den Fingern. Da öffnete sich
wie von Geisterhand bewegt das Fenster, durch das die echte Christel Burger in
der vergangenen Nacht in heller Panik geflohen war. Kalte Luft strömte herein.
»Komm!« sagte die Zurückgekehrte und von teuflischem Geist Besessene heiser.
»Ich befehle dir, zu kommen!« Und, es kam.
    Das
Skelett stand wie eine gespenstische Erscheinung in der kalten Winterluft vor
dem Fenster und schwebte wie ein Geist auf sie zu. »Du bist einer der vier, die
damals meinen Tod verursachten. Ihr habt geglaubt, mich zu beherrschen. Genau
das Gegenteil ist eingetreten… Ich beherrsche euch! Ihr, meine Mörder…
werdet zu meinen Helfern. Tag für Tag, Nacht für Nacht… ich bediene euch wie
Marionetten… ich bin die Schneehexe, von der ihr anfangs in den kalten
Winternächten an den Kaminen flüsternd gesprochen habt… Ihr hattet es warm,
während die Kälte meinen Organismus zerstörte… aus der Kälte ist unerwartet
neues Leben gekommen… mein Fluch hat die Zeiten überdauert… und was vor Jahren
in einem ersten schwachen Vorstoß begann, greift nun um sich. Heute nacht…
werdet ihr alle kommen… Ich werde meinen Plan unter allen Umständen
durchführen.« Wieder schnippte sie mit den Fingern, und das Skelett in der Luft
löste sich auf. Der Spuk war vorbei. Christel Burger löschte das Licht und
eilte nach unten, um ihren Dienst aufzunehmen.
     
    ●
     
    »Hallo!«
sagte sie ganz natürlich und sah ihn aus großen, blauen Augen an. »Verstehen
Sie Englisch?« Sie hatte eine feine Stimme und sprach ein gutklingendes
Englisch. »Leidlich«, entgegnete Larry auf die an ihn gerichtete Frage. »Ich
bin Amerikaner. So gut wie du krieg ich’s nicht hin.«
    »Aber
Sie verstehen mich, das ist die Hauptsache… Ich hätte es auch auf deutsch
versucht, wenn ich gemerkt hätte, daß Sie mit englisch nichts anfangen können.
Das kann ich nämlich auch. Und französisch.«
    »Du
bist ja ein Sprachgenie. Wahrscheinlich gehst du auf eine sehr gute Schule.«
    »Ich
krieg Privatunterricht«, erwähnte sie beiläufig. Einen Moment schweifte ihr
Blick durch das Fenster, hinüber zur Bergbahn, deren Gondel sich rotgelb gegen
den blauen Himmel abhob. »Das ist sehr schön… Ich mag Kabinenbahnen. Ich fahre
jeden Tag mit ihnen… Es ist herrlich, so zwischen Himmel und Erde zu schweben.
Aber es wird bald ein Unglück mit ihr geschehen…«
    »Nein,
da brauchst du keine Angst zu haben«, schüttelte Larry den Kopf. »Die
Seilbahnen sind heute sehr

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