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0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Anton wurde gefährlich für uns, und wir wußten nicht einmal mit absoluter Sicherheit, ob er seinen Teil des Vertrages erfüllt hatte.
    Am Nachmittag trafen wir die letzten Vorbereitungen.
    Wir schnitten uns dornige Äste aus den Büschen heraus, die wir gut als Waffen gegen die Raubechsen gebrauchen konnten. Sorgfältig versteckten wir sie im Dickicht.
    Die anderen Gefangenen schliefen nach dem Abendessen bald ein. Auch bei den anderen Kuppeln wurde es bald ruhig. Wir warteten nicht länger, sondern schlichen uns aus dem Schlafraum. Wider Erwarten gelangten wir ohne Schwierigkeiten bis zum Ausgang. Dort stand kein Wachroboter. Lediglich zwanzig Meter von uns entfernt kauerte der Überschwere Biran Kompagie im Sand. Das milde Sternenlicht war gerade hell genug, so daß wir ihn erkennen konnten, obwohl er uns den Rücken zuwandte.
    Wir eilten geduckt um unsere Kuppel herum, bis er uns nicht mehr sehen konnte, wenn er sich zufällig umdrehen sollte.
    Dann rannten wir auf die Stelle zu, an der wir die Äste versteckt hatten, die uns als Hieb- und Stichwaffen dienen sollten. Wir fanden sie sofort wieder. Wortlos drangen wir in das Dickicht ein.
    Es ging besser, als wir erwartet hatten. Nur selten verfingen wir uns derart, daß wir einige Meter zurückkriechen mußten, um einen anderen Weg einzuschlagen. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir die erste Schneise.
    „Ein trockenes Bachbett", sagte Esto flüsternd.
    Ich antwortete nicht, während wir über Geröll und lockeren Sand nach oben stiegen. Von den Bergen kam das Geheul der Raubechsen. Mir war klar, daß auch sie sich nicht vorwiegend im Dickicht, sondern in den Schneisen aufhalten würden. Uns stand noch eine harte Nacht bevor.
    Nach einer weiteren Stunde griff Esto Conschex nach meinem Arm. „Vorsicht", sagte er leise. „Eine Raubechse."
    Ich blickte nach oben und erstarrte. In der Schneise kauerte eine Bestie, die sicherlich fünf Meter lang und zwei Meter hoch war.
     
    4.
     
    Solsystem - 12. April 3460 Ein völlig verwahrlostes Raumschiff vom Typ HASFA-I-Korvette stürzte in Höhe der Jupiterbahn aus dem Linearraum, verzögerte mit flammenden Düsen und näherte sich in gemäßigter Fahrt dem Mars. Dabei flog es mitten durch einen Verband von Walzenraumschiffen der Überschweren hindurch und rammte fast zwei kleinere Schiffseinheiten, die sich zwischen den Schlachtschiffen bewegten.
    Unmittelbar darauf summten die Funkgeräte der Überschweren.
    Ein nicht gerade sauber zu nennendes Gesicht eines Terraners erschien in den Projektionsfeldern der Darstellungsgeräte. Dem Mann hing das graue Haar in fettigen Strähnen bis auf die Schultern herab.
    „He, zum Teufel, was ist hier los?" brüllte der Mann, der Interkosmo mit nachlässigem Wega-Akzent sprach.
    „Was fällt euch Hohlköpfen ein, euch mitten in die Einflugschneise nach Terra zu legen? Macht gefälligst Platz, verdammt noch mal, sonst werdet ihr erleben, daß dieser alte Kasten noch über erstklassige Bordkanonen verfügt."
    Ein Offizier der Überschweren forderte kühl: „Identifizieren Sie sich. Aber schnell."
    „Was ist hier überhaupt los?" fragte der Prospektor aggressiv.
    „Seit wann nehmen sich Überschwere im Solsystem derartige Frechheiten heraus?"
    „Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß sich Ihr Schiff in der Zieloptik eines Schlachtschiffes befindet. Was das bedeutet, können selbst Sie sich vermutlich ausrechnen. Also wer sind Sie?"
    Der Prospektor strich sich mit dem Unterarm über die Nase und schneuzte sich hörbar.
    „Dies ist die WITHOUT-BAR-RIER, ein Prospektorenschiff. Wir kehren von einer mäßig erfolgreichen Expedition aus dem East-Sektor der Galaxis zurück und sind verdammt scharf darauf, endlich wieder einen vernünftigen Whisky auf der Erde zu trinken. Reicht das?"
    „Wir kommen an Bord."
    „Unterstehen Sie sich, Grünhaut."
    „Geben Sie Ihrem Navigator den Befehl, nach der Erde zu suchen", empfahl der Überschwere. „Das habe ich schon getan.
    Der Kerl hat einen über den Durst getrunken. Er findet sie nicht."
    „Er wird sie auch nicht finden."
    „Pah."
    „Ich gebe Ihnen dreißig Sekunden Ihrer Zeitrechnung, Prospektor. Wenn Sie dann meine Leute noch nicht an Bord gelassen haben, machen wir kurzen Prozeß."
    „Das werden Sie mir büßen, Grüner."
    Der Prospektor schaltete ab. Gleichzeitig öffneten sich die Schleusen des kleinen Kugelraumschiffs, das mit Beulen und Schrammen übersät war. Das Prisenkommando mußte allerdings durch eine primitiv erstellte

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