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0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Notschleuse an Bord kommen, weil die Hauptschleuse nicht mehr einwandfrei funktionierte.
    Aus der Öffnung des zentralen Antigravschachts trat den Überschweren der Mann entgegen, der mit dem Offizier gesprochen hatte. Er war etwa 1,90 mgroß und athletisch gebaut. Sein Gang war elastisch und ließ außerordentliche Kräfte vermuten. Das tiefgebräunte Gesicht war glatt und haarlos. Es ließ auf eine südländische Abstammung schließen.
    „Mein Name ist Taphong Lebblin", sagte der Prospektor mit lauter Stimme. „Freier Bürger des Solaren Imperiums. Im Moment habe ich eine Stinkwut gegen Piraten aus dem Volke der Überschweren."
    „Diese Wut wird sich vermutlich noch steigern, wenn sie erfahren, daß dieses Schiff vorläufig beschlagnahmt ist", entgegnete einer der Überschweren, ein Mann, der kaum 1,50 mgroß, aber ebenso breit war. „Mein Name ist Kaffa."
    „Das dachte ich mir doch", erwiderte der Terraner. „Ein Kaffer an Bord macht auch den letzten Rest von Erfolg einer Expedition zunichte. Wie kommen Sie dazu, mein Schiff zu kassieren?"
    „Sie scheinen nicht zu wissen, daß Sie in diesem Krieg auf der falschen Seite stehen."
    Der Terraner ließ die Schultern hängen. Laut schniefend blickte er sich zum Antigravschacht um, aus dem zwei weitere Männer hervorkamen.
    „He, Roger, Honish, habt ihr gehört? Dieser verwachsene Zwerg spricht von einem Krieg."
    Er wartete, bis die beiden Männer an seiner Seite waren, dann stellte er sie vor: „Roger Geiswank, Honish Lop."
    Die beiden Prospektoren sahen noch etwas verwahrloster aus als Lebblin. Ein penetranter Geruch ging von ihnen aus, der Kaffa veranlaßte, zwei Schritte zurückzugehen. Der Überschwere gab seinen Begleitern einen energischen Wink.
    „Verhaftet sie", befahl er.
    Widerstandslos ließen sich die drei Prospektoren festnehmen.
    Sie wirkten enttäuscht und mutlos. Ein Kampfroboter erschien und tastete sie mit seinen Stahlklauen nach Waffen ab. Die Maschine fand weder den Zellaktivator, den der „Prospektor" Lebblin-Tekener unter einer dicken Schicht Biomolplast verbarg, noch den Kodegeber in seinem Schenkel. Auch bei den anderen beiden „Prospektoren" entdeckte er nichts. USOSpezialist Captain Roger Geiswank und USO-Spezialist Leutnant Honish Lop trugen nichts bei sich, was sie hätte verraten können.
    Das Prisenkommando der Überschweren durchwühlte das in der USO-Zentrale präparierte Raumschiff - und fand alle Angaben seines Kommandanten bestätigt. Mit kaum noch vorstellbarer Konsequenz war dieser Raumer vorbereitet worden.
    Ein Team von über fünfzig Spezialisten hatte daran gearbeitet, mit dem Ergebnis, daß die Überschweren perfekt getäuscht wurden. Sie mußten die Angaben der „Prospektoren" als wahr anerkennen. Das aber rettete diese nicht vor dem Verlust des Schiffes.
    Lebblin-Tekener, Geiswank und Lop wurden auf einen der Walzenraumer gebracht und von hier aus mit einem kleineren Beiboot zum Mars transportiert. Weitab von der im Kampf um das Solsystem zerstörten Hauptstadt landete das Boot bei einem Gefangenenlager. Die drei Spezialisten wurden nochmals überprüft und sorgfältig registriert. Von einer auf Terraner eingestellten Positronik wurde eine Identitätsaufnahme gemacht, die mit den vorhandenen Unterlagen verglichen wurde. Das war der kritische Punkt der Untersuchung. Atlan hatte damit gerechnet, daß die Überschweren eine Reihe von Hinweisen über wichtige Spezialisten der USO gewinnen konnten. Mit Hilfe eines besonderen Verfahrens konnte es gelingen, einige Spezialisten trotz sorgfältiger Maske zu identifizieren - vorausgesetzt, es waren genügend Daten vorhanden. Diese Gefahr war bei Tekener besonders groß.
    Doch schon bald zeigte sich, daß die Sorgen übertrieben gewesen waren. Die drei „Prospektoren" wurden in das Gefangenencamp entlassen.
    Das Lager war mitten in der Iltwüste errichtet worden, in der vor mehreren Jahrhunderten der Versuch gescheitert war, einige jüngere Ilts anzusiedeln. Es bestand lediglich aus einem fünf Meter hohen Energiezaun, der das Areal in einem Radius von etwa fünfhundert Metern umspannte. Eine einzige Hygienekuppel im Zentrum des Platzes diente siebenhundert Gefangenen.
    An der einzigen Energieschleuse stand die dreißig Meter hohe Kuppel, in der die Überschweren ihre Untersuchungen und Verhöre durchführten.
    Die drei Männer gingen in das Camp hinein, ohne zunächst zu wissen, wohin sie sich wenden sollten. In Gruppen unterschiedlicher Größe saßen die Gefangenen

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