0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck
gesamte Delegation?"
„Ja", antwortete der Maahk. „Später werden vielleicht noch ein paar mehr Leute das Raumschiff verlassen, um sich die Füße zu vertreten. Aber sie mögen ihre eigenen Fahrzeuge benützen."
Jellifer Humdran hatte nichts dagegen einzuwenden, obwohl es ihm merkwürdig erschien, daß die Besatzung eines Maahk-Schiffes die wasserstofferfüllte Bequemlichkeit ihres Fahrzeugs verlassen wollte,um sich auf einer heißen Niederdruck-Sauerstoffwelt mit unbequem niedriger Schwerkraft die Beine zu vertreten.
Für die Besucher war ein eigenes Fahrzeug bereitgestellt worden. Auf der Fahrt zum Palast des Botschafters tätigte Jellifer einen Radiokom-Anruf. Er bekam, wie er gewünscht hatte, Bulmer Agbosht selbst zu sprechen.
„Ich an Ihrer Stelle würde vorsichtig sein", sagte Jellifer. „Die Burschen sind nervös und aufgebracht. Sie lassen selbst das übliche Mindestmaß an Höflichkeit vermissen, und wenn ich Sie wäre, würde ich ein paar Kampfroboter in Alarmbereitschaft halten."
„Machen Sie sich über meine Sicherheit keine Sorgen", besänftigte ihn Agbosht. „Ich verstehe es schon, auf mich aufzupassen. Laden Sie die Gäste aus und bleiben Sie draußen im Gelände... falls noch mehr Maahks Lust nach einer Audienz beim Botschafter verspüren."
„Wird gemacht", bestätigte Jellifer und schaltete ab.
Wenige Minuten später hielten die Fahrzeuge vor der pompösen Auffahrt, die zum Portal des Botschafterpalasts hinaufführte.
Die Maahks stiegen aus und wurden von zwei Ordonnanzen in Empfang genommen. Daß Agbosht nicht selbst erschien, um seine Gäste zu begrüßen, war ein Zeichen dafür, daß man terranischerseits seine Verstimmung über das protokollwidrige Vorgehen der Maahks sehen lassen wollte.
Die fünf Maahks wurden in ein Konferenzzimmer geführt, das Bulmer Agbosht bis auf eine Temperatur von fünf Grad Celsius hatte abkühlen lassen. Dadurch wurde die Luft für die Maahks zwar noch immer nicht atembar, aber wenigstens kamen sie ohne die chemischen Zusätze aus, die sie der Atemluft im Innern ihrer Schutzmonturen beimengen mußten, um durch deren kühlende Wirkung den Klimagenerator ein wenig zu entlasten.
Die wallenden Nebel hinter den Helmscheiben der Wasserstoff atmer verzogen sich.
Als Bulmer Agbosht eintrat, um seine Gäste zu begrüßen, sah er in dem Grek-1 der Delegation einen Maahk, der ihm nie zuvor über den Weg gelaufen war. Er konnte somit nicht zu den Großen des Maahk-Reiches zählen, und das, fand Bulmer Agbosht, war beruhigend.
„Ihre Ankunft vollzog sich unerwartet", ergriff der Erste Botschafter als Gastgeber das Wort, „aber man ist inzwischen dabei, Ihre Unterkünfte herzurichten. Es wird Ihnen an nichts mangeln, dessen dürfen Sie versichert sein."
„Wir haben keine Zeit, uns hier aufzuhalten", antwortete der Grek-1 ebenso schroff, wie er auf dem Raumhafen Jellifer Humdran gegenübergetreten war. „Wir haben eine Botschaft zu übermitteln, und sobald das geschehen ist, werden wir uns wieder auf den Weg machen."
„Ich nehme zur Kenntnis, daß es sich bei Ihnen um einen Kurier handelt", ließ Agbosht sich hören. „Ich dachte, es mit einem Diplomaten zu tun zu haben, und wunderte mich schon über die Art, wie Sie sich hier einführten. Jetzt, da ich weiß, daß Sie nur ein Bote sind, muß die Sache natürlich anders betrachtet werden."
Aus den vier Augen des Maahks traf ihn ein zorniger Blitz.
„Ich bin Diplomat!" versicherte Grek-1 mit Nachdruck. „Auch Diplomaten können zum Übermitteln von Botschaften herangezogen werden."
„Bei uns nicht", erwiderte Bulmer Agbosht ungerührt, „dazu hat man Botengänger und Hypersender. Aber lassen Sie getrost hören, was Sie mir auszurichten haben."
Dem Maahk schien der Verlauf der Unterredung überhaupt nicht zu gefallen. Grek-1 war verwirrt, wütend und verlegen zugleich. Er wollte der Sache so rasch wie möglich ein Ende machen.
„Der Vertrag des Reiches mit dem Solaren Imperium bezüglich der Einrichtung einer Botschaft im Krahmock-System ist mit sofortiger Wirkung gekündigt", stieß er hervor. „Botschaft und terranische Kolonie sind sofort aufzulösen. Die Flotte des Reiches stellt ausreichend Fahrzeugvolumen zur Verfügung, um die Terraner zunächst auf einer anderen Welt unterzubringen. Es wird jedoch zur Bedingung gemacht, daß die Terraner sich bereit erklären, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit in ihre eigene Milchstraße auszureisen."
Es gehörte zu Bulmer Agboshts Stärken,
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