Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck

Titel: 0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Alkohol der Erste Botschafter im Laufe eines Arbeitstages verkonsumiert, obwohl er sich wegen seines Blutdrucks das nicht leisten kann."
    „Humdran", erwiderte Agbosht, „Sie sind ein widerwärtiger, heimtückischer Schnüffler. Wie ich es mit Ihnen fünf Jahre lang ausgehalten habe, ohne einen Herzinfarkt zu bekommen, ist mir völlig schleierhaft. Gut! Vergessen wir also die ganze Sache und wenden wir uns Wichtigerem zu. Sie wissen über den unerwarteten Besuch?"
    Jellifer Humdran nickte. Von einem Augenblick zum andern war er völlig sachlich geworden.
    „Ich bin informiert. Ein Walzenraumschiff der K-Klasse, wenigstens eintausend Mann Besatzung, aus Richtung Gelb-Nord-Sektor, also wahrscheinlich von einer der maahkschen Hauptwelten. Der Besuch wurde erst angekündigt, als das Fahrzeug eine halbe Lichtstunde vor Krahmock aus dem Hyperraum auftauchte."
    „Und das zu einem Zeitpunkt", ergänzte Bulmer Agbosht, „da wir keinen Besuch der Maahks erwarten. Was bedeutet das?"
    „Dicke Luft!"
    „Genau meine Ansicht, Humdran. Treffen Sie die entsprechenden Vorbereitungen, und wenn die Maahks landen, bereiten Sie ihnen einen Empfang dritter Klasse. Mehr können sie bei derart unangemeldeten Visiten nicht erwarten."
    „Verstanden, Sir", antwortete Humdran und verließ den Raum.
    Schon die Art, wie die Landung des Maahk-Schiffes sich abwickelte, war für Jellifer Humdran ein Beweis, daß es sich bei diesem Besuch nicht um einen der üblichen Vorgänge handelte.
    In zwei Kilometern Höhe scherte die riesige Maahk-Walze plötzlich aus dem Leitfeld aus und nahm Kurs auf den nördlichen, der Stadt am nächsten gelegenen Rand des Raumhafens.
    Dadurch wurde Jellifer gezwungen, sein Empfangskomitee umzugruppieren und an den neuen Landeort des Raumschiffs zu dirigieren. Jellifer Humdran war ein erfahrener Kenner des diplomatischen Protokolls.
    Die Eigenwilligkeit der Maahks ärgerte ihn. Er traf seine Dispositionen ohne sonderliche Eile, was dazu führte, daß das Raumschiff schon gelandet und die Energiebrücke ausgefahren war, als die Empfangsdelegation erst am Rand des Sichtkreises auftauchte. Jellifer bestrafte die Maahks für ihre Rücksichtslosigkeit, indem er den Empfang dritter Klasse in einen fünfter Klasse umwandelte.
    Eine Gruppe von fünf Maahks hatte das Raumschiff bereits verlassen und stand wartend am Fuß der Energiebrücke, als Jellifers Komitee endlich vorfuhr. Die Maahks trugen auf der Sauerstoffwelt Chemtenz ihre Raumschutzanzüge, die unter dem gewaltigen, im Innern der Monturen herrschenden Druck in grotesker Weise aufgebläht waren. Es war früh am Nachmittag, und die Temperatur über der weiten, grauweißen Fläche des Raumhafens lag knapp über vierzig Grad Celsius. Das war fast zuviel für die Kühlaggregate der Maahk-Monturen.
    Jellifer vollführte eine gemessene Verbeugung vor dem Maahk, den er als Anführer der kleinen Gruppe identifizierte.
    „Wir freuen uns über Ihren Besuch, Grek-eins", versicherte er auf Interkosmo. „Was führt Sie zu uns, und womit können wir Ihnen dienen?"
    „Ich verlange, unverzüglich den Ersten Botschafter des Solaren Imperiums zu sprechen!" dröhnte es aus dem Helmlautsprecher des Maahks.
    Jellifer legte seine Miene in bedauernde Falten. Er wußte genau, was er auf eine derartige Unverschämtheit zu antworten hatte.
    „Seine Exzellenz, der Erste Botschafter, hält im Augenblick seinen Mittagsschlaf", erklärteer. „Ich kann ihn unmöglich stören."
    „Das werden Sie sich noch überlegen!" polterte der Maahk zornig. „Der Kosmos brennt, und der Botschafter der Erde hält den Mittagsschlaf!"
    „Mir ist von einem Brennen des Kosmos nichts bekannt", antwortete Jellifer kühl. „Die Gesundheit des Ersten Botschafters ist, wie Sie wissen, angegriffen. Die Ärzte haben ihn ganz besonders davor gewarnt, sich von unhöflichen, polternden Besuchern aus seiner Mittagsruhe wecken zu lassen."
    Der Maahk schien einzusehen, daß er mit seiner bisherigen Tonart nicht weiterkommen würde. Weitaus zurückhaltender sagte er: „Bitte teilen Sie dem Ersten Botschafter mit, daß ich um eine Unterredung ersuche. In beiderseitigem Interesse sollte sie so bald wie möglich stattfinden."
    Jellifer grinste, als er sich ein zweites Mal verneigte.
    „Ich bin ganz sicher, daß der Erste Botschafter Sie unverzüglich empfangen wird - so sicher, daß ich Sie bitte, die bereitgestellten Fahrzeuge zu besteigen und ohne weiteren Aufenthalt zum Botschaftsgebäude zu fahren. Ist das Ihre

Weitere Kostenlose Bücher