0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck
Blastern zeigten auf Bulmer Agboshts umfangreichen Leib. Obwohl er noch vor Beginn der Besprechung für seine Sicherheit gesorgt hatte, ließ ihn der Anblick der schußbereiter! Waffen nicht gänzlich kalt.
Wenn Grek-1 durchdrehte und einfach auf den Auslöser drückte, würden die Roboter zu spät kommen.
„Ich bin ein großzügiger Mann", sagte er düster, „und gebe Ihnen die Möglichkeit, Ihre Waffen sofort wieder wegzustecken.
Dann werde ich diesen Zwischenfall niemand gegenüber erwähnen. Ansonsten aber ..."
„Sie verkennen die Lage noch immer", antwortete Grek-1. „Sie befinden sich in unserer Gewalt. Wir haben nicht die Absicht, Ihnen körperlichen Schaden zuzufügen. Das könnte nur dann geschehen, wenn Sie sich weiterhin weigern, unsere Forderungen zu befolgen."
„Gewalt also!" brummte er und gab sich zerknirscht. „Ich weiß nicht, womit ich mir das verdient habe."
Er blickte zu Boden. Die Maahks beabsichtigten nicht, ihn an Ort und Stelle über den Haufen zu schießen. Das hatte er erfahren wollen. Er hatte die rechte Hand in einer der unergründlichen Taschen seines wallenden Gewandes und bekam den Kodegeber zwischen die Finger, der ihn mit den draußen postierten Robotern verband, und drückte den Auslöser.
Er brummte unverständliche Worte vor sich hin, so daß die Maahks, die mit dem Rücken zur Tür standen, das geringfügige Geräusch, das beim Öffnen entstand, nicht hörten. Die Roboter bewegten sich nicht.
Sie standen kampfbereit, den einen Waffenarm ausgestreckt.
Ihr Befehl hieß, außer in einem von ihnen selbst zu definierenden Notfall nur die Paralysestrahler zur Anwendung zu bringen.
„Jetzt!" sagte Bulmer Agbosht mit scharfer Stimme.
Grek-1 schrak auf. Er sah, daß der Erste Botschafter an ihm vorbeiblickte und wollte sich umdrehen. Bevor er dazu kam, traten die Strahler der Robots in Tätigkeit.
Eine Zeitlang polterte und rumpelte es in Bulmer Agboshts großem Konferenzraum. Dann war es still. Bulmer Agboshts ungebetene Besucher lagen reglos am Boden. Der fettleibige Botschafter bewegte sich nun mit einer Behendigkeit, die niemand ihm zugetraut hätte. Die Bildfläche zeigte noch immer die Vorgänge draußen auf dem Platz vor dem Palast. Die Maahks hatten das Feuer auf die Garde eröffnet, aber Hauptmann Hajmyndur hatte seine Männer Deckung nehmen lassen. Die Maahks dagegen standen auf dem freien Platz unmittelbar vor ihren Fahrzeugen zusammengedrängt und boten ein vorzügliches Ziel. Bulmer Agbosht nahm mit Genugtuung wahr, daß Hajmyndurs Leute sich vorläufig damit begnügten, Warnschüsse abzugeben und die Wasser-stoffatmer einzuschüchtern. Die Lage der Maahks war hoffnungslos, und in spätestens ein paar Minuten würden sie das einsehen und sich ergeben. Aus dieser Richtung war somit keine Gefahr zu erwarten. Aber da war noch immer das Raumschiff der Maahks, draußen auf dem Raumhafen. Wenn der Kommandant erfuhr, was sich hier zugetragen hatte, würde er nicht zögern, die Feuerkraft seines Fahrzeugs in den Dienst der maahkschen Sache zu stellen.
In wenigen Sekunden stellte Bulmer Agbosht eine Sichtverbindung mit dem Kommandanten der auf Chemtenz stationierten Flotteneinheiten her. Das Bild des Mannes, eines Obersten in den mittleren Jahren, erschien auf derselben Wand, auf der die Szene vor dem Botschafterpalais zu sehen war.
Bulmer Agbosht schilderte ihm die Lage mit knappen Worten.
„Lassen Sie ein paar wirksame Strahlgeschütze des Maahk-Schiff anvisieren", befahl der Botschafter. „Ich weiß nicht, ob der Maahk mir ein Ultimatum stellen oder einfach das Feuer eröffnen wird. Im letzteren Fall nehmen Sie den Walzenraumer sofort unter konzentriertes Wirkungsfeuer und sorgen dafür, daß er keine zweite Salve mehr abfeuern kann. Stellt man uns aber ein Ultimatum, dann setze ich mich beizeiten wieder mit Ihnen in Verbindung."
Der Oberst bestätigte den Erhalt der Anweisungen.
Dann unterbrach Bulmer Agbosht die Verbindung. Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn und stellte überrascht fest, daß er schwitzte. Er hatte die Lage auf Chemtenz in der Hand. Die Maahks waren den Truppen des Imperiums weit unterlegen.
Aber für wie lange? Sobald der Zwischenfall bekannt wurde, würde eine Armada von Maahk-Schiffen anrücken und New Dillingen in einen qualmenden Trümmerhaufen verwandeln.
5.
Bulmer Agboshts Krisenstab hatte sich im Arbeitszimmer des Botschafters zusammengefunden. Alle Maahks auf dem Gelände des Botschafterpalastes waren
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