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0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck

Titel: 0681 - Das Sonnen-FÃŒnfeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nordosten von New Dillingen die Berge aufragen und kamen zu dem Schluß, daß die Flüchtenden wahrscheinlich in der Bergwildnis Unterschlupf gesucht hatten.
    Als die Truppen an Bord des Raumriesen mitsamt ihren Transportfahrzeugen ausgeschleust waren, formierten sie sich und wandten sich augenblicklich den Bergen zu. Bulmer Agbosht und seine Leute hatten den Vorgang von der Schaltzentrale aus beobachtet. Jetzt, entschied der Erste Botschafter, war der Augenblick gekommen, in dem außer Beobachten auch noch etwas anderes getan werden mußte.
    „Wir haben nur dann eine Aussicht, zu überleben", erklärte er seinem Stab, „wenn wir es fertigbringen, die Maahks an der Nase herumzuführen. Wir müssen sie ablenken."
    „Und wie gedenken Sie das zu tun?" erkundigte sich Jellifer Humdran.
    „Mit Ihrer und ein paar tapferer Leute Hilfe", knurrte Bulmer Agbosht. „Wir rücken den Maahks entgegen und liefern ihnen ein kleines Gefecht."
    Jellifer verzog das Gesicht zu einer Grimasse des Entsetzens.
    „Aber das ist gefährlich!" protestierte er und wurde rot wie eine Tomate, als die Umstehenden lauthals zu lachen begannen.
    „In der Tat", bestätigte Bulmer Agbosht trocken. „Es kann Ihnen sogar an den Kragen gehen."
    Jellifer Humdran hatte keinen Einwand mehr. Nichts auf der Welt fürchtete er so sehr wie die Lächerlichkeit. Bulmer Agbosht ordnete an, daß einer der Hochleistungsgleiter, die sie von New Dillingen mitgebracht und in den Schrunden der Berge versteckt hatten, mit vier Mann besetzt werden und den Maahks entgegenfliegen solle. Aufgabe des Stoßtrupps war es, die Maahks anzugreifen, sich sofort wieder zurückzuziehen und die Verfolger in der Bergwildnis irrezuführen. Das Unternehmen war von überragender Wichtigkeit. Die Führung des Stoßtrupps übernahm Bulmer Agbosht selbst. Seine Begleiter waren Jellifer Humdran und Hauptmann Hajmyndur, außerdem ein junger Offizier der Botschafter-Garde, der für die Funkverbindung mit der Schaltzentrale zu sorgen hatte. Er hieß Pellem Also und war, wie die Redewendung hieß, ein giftiger Zwerg, der viel von seinem Fach verstand und dem niemand etwas recht machen konnte.
    Mitten am Nachmittag brach der Stoßtrupp auf. Unter den vieren an Bord des Gleiters war keiner, der sich über das bevorstehende Unternehmen irgendwelchen Illusionen hingab.
    Das Vorhaben war aus der Verzweiflung geboren. Eine bessere Art, Selbstmord zu begehen, dachte Bulmer Agbosht grimmig. Es mochte ihnen vielleicht gelingen, die Maahks auf eine falsche Spur zu bringen. Aber irgendwann würden die Invasoren merken, daß sie irregeleitet worden waren, und ob sie dann abziehen oder mit noch größerer Bestimmtheit als bisher sich auf die Suche machen würden, war eine Entscheidung, auf die Bulmer Agbosht nicht den geringsten Einfluß hatte.
    Pellem Also hielt ständig Verbindung mit der Schaltzentrale.
    Er bediente sich eines schwachen Senders, dessen Signale, so hoffte man, von keinem Unbefugten aufgefangen werden konnten. Von der Zentrale erfuhr er, daß der Lastgleiter-Konvoi der Maahks sich durch eine langgezogene Schlucht bewegte, die auf eine ringsum von Bergen begrenzte Hochebene mündete, von der aus man unschwer in den Talkessel absteigen konnte, der das Zentrum der Evakuierungszone lbildete. Wenn eine Irreführung der Maahks überhaupt möglich war, dann mußte sie an der Mündung der Schlucht einsetzen, bevor die Maahks Zeit fanden, sich auf der Hochebene umzusehen.
    Der Ausgang der Schlucht hatte eine Weite von knapp zwanzig Metern. In der Mitte der Schluchtmündung erhob sich ein etwa drei Meter hoher Felsklotz, der Bulmer Agbosht für sein Vorhaben wie geschaffen erschien. Der Gleiter wurde dahinter abgestellt,und zwar so, daß das starr eingebaute Desintegratorgeschütz in die Schlucht hinabzeigte. Deren Steigung war hier, unmittelbar unter dem Rand der Hochebene, bedeutend. Das ergab für die Maahks zusätzlichen Manövrieraufwand, wenn sie zur Verfolgung ansetzten.
    Agbosht meldete über Funk, daß er seine Position bezogen habe. Dann wurde das Funkgerät vorläufig abgeschaltet, und das Warten begann.
    Von der zerstörten Stadt her zogen Qualmwolken unter dem Himmel dahin und brachten die Dunkelheit früher als sonst.
    Die Sonne stand im Begriff, hinter den Bergen zu verschwinden, als unten um eine Krümmung der Schlucht der erste Maahk-Transporter auftauchte. Es war ein primitives Fahrzeug: ein Führerstand ohne jegliche Klimatisierungsmöglichkeit, daran hängend eine

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