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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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machte sich auch keine Gedanken darum, dass sie splitterfasernackt mitten in der Stadt erscheinen würde. Das war höchstens ein Problem für die Prüderieapostel und Sittlichkeitsfanatiker ringsum.
    Das Ärgerliche war, dass sie keinen Fixpunkt fand, an dem sie sich orientieren konnte. Den Altar hatte sie nicht gesehen, als ihr Kidnapper sie hergebracht hatte, und die Fackeln an den Wänden waren so gleichmäßig verteilt, dass sie keine Rückschlüsse auf die Lage des mutmaßlichen Weltentors zuließen. Der Altar selbst befand sich zu allem Überfluss auch noch genau in der Mitte des Raumes.
    »Fröhliches Suchen«, wünschte Nicole sich selbst. »Hol' doch der Teufel alle diese Teufelsanbeter und Dämonensklaven!«
    Musste es nicht irgendwo auf dem unebenen Steinboden einen Kratzer geben, wo ihre Kugel abgeprallt war?
    Aber diesen Kratzer bei Fackelschein finden?
    Einmal mehr versuchte sie das Amulett zu rufen. Wenn diese Höhle sich nicht direkt in Pescara befand, war sie vielleicht irgendwie näher an Florida…?
    Aber das war nicht der Fall. Merlins Stern kam nicht zu ihr.
    »Merde«, murmelte sie verdrossen. Sie war also weiterhin hilflos.
    Aber sie gab nicht auf.
    Das hatte sie nie getan.
    Sie wollte hier 'raus, sie musste hier 'raus, und sie würde auch hier herauskommen!
    Irgendwie - und rechtzeitig !
    ***
    Giancarlo Battista hing wieder neben sich selbst.
    »Aber - aber das ist - das ist doch unmöglich!«, stammelte er verwirrt. »Er ist doch…«
    »Teodore!« Bonavista hob grüßend die Hand. »Sie sagten doch, Sie würden wieder abreisen! Wieso sind Sie dann noch hier, ausgerechnet im Aufenthaltsraum? Haben Sie sich verlaufen?«
    Ted antwortete nicht.
    Der Mann, der wie Giorgio Bonavista aussah, musste der andere sein, der Battista das kleine Päckchen mit der magischen Bombe gegeben hatte.
    Nur Battista raffte das nicht.
    »Sie - Sie sind doch tot!«, keuchte er. »Sie sind tot, Capitano.«
    Bonavista - oder der, der sich für ihn ausgab, lachte.
    »Das ist ein Irrtum«, sagte er. »Wie Sie sehen: Ich lebe. Aber Sie sind tot.«
    Wie hingezaubert erschien eine Pistole mit aufgeschraubtem Schalldämpfer in seiner Hand. Der falsche Bonavista drückte ab.
    Ted machte eine blitzschnelle Drehung und schaffte es, schneller zu sein als Bonavista. Er trat Battista schwungvoll in die Kniekehlen. Im gleichen Moment schleuderte er sein Grappa-Glas auf den falschen Capitano zu.
    Battista knickte ein. Die Kugel jagte haarscharf über ihn hinweg. Der Schütze versuchte seinerseits, dem fliegenden Glas auszuweichen. Auch er hatte Glück. Aber seine Reaktion verschaffte Ted einen kurzen Zeitgewinn.
    Der Geisterreporter ging kein Risiko ein.
    Er benutzte wieder den Blaster und paralysierte den Gegner!
    Diesmal war die Distanz gering genug, um den Schockstrahl voll wirken zu lassen. Bonavista kippte um, als habe ihm jemand den Boden unter den Füßen weggezogen.
    Ted ließ den Blaster blitzschnell wieder verschwinden. Er bückte sich und half dem gestürzten Polizisten wieder auf die Beine. »Alles in Ordnung, Giancarlo? Sind Sie verletzt?«
    »Glaube ich nicht. Sind Sie der Mann, den sie Pferd nannten?«
    Ted erinnerte sich zwar an diesen Titel jenes legendären Western-Filmes, aber er verstand den Zusammenhang nicht.
    »Weil Sie zugetreten haben wie ein Pferd«, murrte Battista erklärend.
    Ted grinste ihn an. Dann ging er zu Bonavista hinüber. »Der lebt auch noch - und kann weiter falsche Prophezeiungen verbreiten.«
    Jetzt war es Battista, der »Hä?«, brummte.
    »Er sagte doch, Sie seien tot. Sind Sie aber nicht.«
    »Er auch nicht«, stöhnte Battista. »Verdammt, das geht über meinen Verstand. Sie haben irgendwie auf ihn geschossen, nicht wahr? Was ist das für eine Waffe? Ich sehe keine Verletzung.«
    Ted zuckte mit den Schultern. »Er ist vor Schreck ohnmächtig geworden.«
    »Ich glaube Ihnen nicht, Diplomat«, sagte Battista. »Sie haben auch irgendwas mit mir gemacht, als ich mich um Ihr Auto kümmerte. Aber was? Ich will jetzt wissen, was Sie für eine Waffe benutzen.«
    Ted griff in die Tasche, warf den Dhyarra-Kristall in die Luft und fing ihn wieder auf. Dann warf er ihn Battista zu, der ihn reaktionsschnell auffing.
    »Das soll eine Waffe sein?«
    »Man kann alles zur Waffe machen, wenn man will«, sagte Ted. »Einen Aschenbecher, ein Feuerzeug, einen Ring, eine Axt, eine Atombombe. Notfalls kann ich Sie mit einem Bierdeckel außer Gefecht setzen, wenn ich Sie damit richtig treffe. Oder mit einer

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