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0681 - In Satans Zeichen

0681 - In Satans Zeichen

Titel: 0681 - In Satans Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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bitte?«
    »Ich fragte, wo's hier einen kräftigen Schnaps gibt! Einen Rachenputzer, der uns beide wieder zu Verstand bringt, Mann! Der uns von innen her umstülpt! Los, zeigen Sie mir den Weg zur nächsten Kneipe!«
    »Der Aufenthaltsraum«, murmelte Battista. »Aber im Dienst…«
    »Schnaps im Dienst ist Dienst mit Schnaps«, fuhr Ted ihn an. »Also los, vorwärts ! Auf jeden Fall müssen wir aus diesem Zimmer verschwinden!«
    Er schob Battista zurück, als der sofort zur Tür wollte, und öffnete sie selbst vorsichtig, spähte auf den Gang hinaus. Draußen war niemand. Ted war froh, dass der Capitano kein Vorzimmer besaß. Obgleich er dem hohen Dienstrang nach eigentlich ein Anrecht darauf gehabt hätte. Aber vielleicht gingen in Pescara die Hierarchie-Uhren ein wenig anders.
    Sie konnten das Büro verlassen, ohne von jemandem dabei gesehen zu werden.
    Fingerabdrücke hatte Ted auch keine hinterlassen.
    Nur wusste er nicht, ob jemand ihn und Battista beim Betreten des Zimmers gesehen hatte. Darauf hatte er nicht geachtet. Wenigstens hatte er beim Kommen niemanden nach dem Büro fragen müssen, weil Battista eben wusste, wo es zu finden war.
    Er eilte zum Lift und vorbei, um die Treppe zu benutzen; die war menschenleer. In der Liftkabine bestand aber die Möglichkeit, jemandem zu begegnen, der sich später daran erinnerte, dass Ted in dieser Etage eingestiegen war.
    Er war nicht daran interessiert, auf irgendeine Weise mit dem spurlosen Verschwinden des Capitanos in Zusammenhang gebracht zu werden. Sicher - der Diplomatenpass würde ihm Immunität zusichern. Aber dafür wollte er ihn nun doch nicht missbrauchen müssen. Außerdem würde ein Schatten auf ihm haften bleiben.
    Zamorra konnte von solchen Dingen ein trauriges Lied singen. Die legendären Odinsson-Akten… Zusammengetragen von einem Feind, der Zamorra immer wieder in Schwierigkeiten mit den Behörden bringen und damit ganz langsam, aber sicher vernichten wollte. Unaufgeklärte Fälle, in denen es Tote gegeben hatte… Nicht, dass Zamorra sie ermordet hätte. Aber er hatte irgendwie immer damit zu tun gehabt, sein Name erschien in all diesen offenen Akten, die Torre Odinsson alias Torre Gerret in langer Kleinarbeit als vermeintlicher Interpol-Beamter zusammengetragen hatte.
    Odinsson existierte nicht mehr. Die Akten waren offiziell zurückgezogen worden. Aber wer konnte wissen, ob irgendwo auf der Welt irgendein diensteifriger Polizeichef oder Staatsanwalt das vielleicht übersehen hatte und trotzdem noch Probleme bereitete?
    Ted Ewigk war nicht daran interessiert, ebenso missverstanden zu werden wie sein Freund Zamorra. Er wollte möglichst nicht in Akten dieser Art auftauchen.
    Battista würde - hoffentlich! -schon in eigenem Interesse die Klappe halten!
    Ein paar Minuten später betraten sie den Aufenthaltsraum. Er war menschenleer. »Erstaunlich«, kommentierte Ted.
    »Alle im Einsatz oder hinter den Schreibtischen«, erklärte Battista, der sich allmählich wieder fing. »Kommen Sie.«
    Er ging zu einem Kühlschrank und nahm eine angebrochene Flasche Grappa heraus. Ted fand zwei Gläser, und Battista schenkte mit noch etwas zitternden Händen ein. Die beiden Männer tranken sich zu.
    »Was bedeutet das alles?«, fragte Battista nach einer Weile. »Sie gehen so souverän damit um, als erlebten Sie so etwas alle Tage. Was geschieht hier, Signor Eternale? Wie wurde der Capitano umgebracht? Und warum will wer Sie töten?«
    Ted lächelte dünnlippig. »Sie fangen ja schon wieder an, wie ein Polizist zu denken und Fragen zu stellen. Das ist gut. Und ich glaube, ich kann es Ihnen sagen. Es geht um eine Sekte.«
    »Hm«, machte Battista.
    »Bonavista arbeitete daran. Es gab Todesfälle, die auf das Wirken einer Sekte deuten.«
    »Und was haben Sie damit zu tun? Weshalb sind Sie hier? Ausgerechnet ein Diplomat? Sagen Sie… welche Funktion haben Sie da überhaupt? Botschaftssekretär oder so etwas? Und für welchen Staat? Für unser Italien sicher nicht.«
    »Warum glauben Sie das?«
    »Unsere Leute können sich keinen Rolls-Royce leisten«, erwiderte Battista trocken.
    Ted grinste. »Privatfahrzeug«, sagte er.
    Battista grinste nicht.
    Er sah an Ted vorbei und wurde totenbleich.
    Ted wandte sich halb um und sah, wer zur Tür hereinkam.
    Capitano Giorgio Bonavista…
    ***
    Es ging einfacher, als Nicole gedacht hatte. Sie konnte die Luke relativ leicht anheben. Das Problem war, dass das verflixte Ding immer wieder zurückfiel. Es saß als Klappluke fest in

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