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0682 - Das Geisterkind

0682 - Das Geisterkind

Titel: 0682 - Das Geisterkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Personen hätten auch einen Umschlag hinterlassen können, aber goldener Staub, das ist schon ungewöhnlich, was ich von der Blutschrift in diesem Fall nicht so sehr behaupten kann.«
    »Und möglicherweise eine Spur.«
    »Zu wem?«
    Ich hob die Schultern. »Genau weiß ich es nicht, bin aber der Überzeugung, dass dies etwas zu bedeuten hat.«
    Suko erwiderte nichts. Er nahm seine Wanderung auf und umging die beiden Rechtecke, wobei er sie nicht aus den Augen ließ. Seine Stirn hatte er in Falten gelegt, ein Zeichen, dass er scharf nachdachte. Mir gegenüber blieb er stehen.
    »Und?«
    Er winkte ab. »Ich glaube, dass ich die Lösung weiß, John. Es gibt keine andere.«
    »Raus damit!«
    »Es müssen unsere Freunde Rami und Ray gewesen sein. Ich habe dir davon berichtet, dass dein Vater und ich ihnen einen Besuch abgestattet haben. Da haben wir ihre Kunstwerke betrachten können, und jedes von ihnen hergestellte Unikat hatte einen goldenen Rand oder einen goldenen Schimmer. Hier sind mit Goldstaub zwei Rechtecke auf dem Boden hinterlassen worden. Für mich deutete alles darauf hin, dass Rami und Ray ihre Hände im Spiel haben. Sie konnten nicht vergessen, dass wir ihnen ein Bein gestellt haben.«
    Das hatten wir in der Tat. Die beiden Künstler hatten versucht, sich mit einem alten Druiden in Verbindung zu setzen, um diese Zeiten wieder aufleben zu lassen. Im letzten Augenblick hatten wir die Verbindung verhindern können. Den Druiden gab es nicht mehr, aber Rami und Ray waren uns entwischt.
    Dass sie auf Rache sinnen würden, lag auf der Hand. Und dass diese Rache auch äußerst fantasiereich durchgeführt werden würde, davon musste man bei ihnen ausgehen.
    Wir waren brieflich aufgefordert worden, um diese Zeit dieses Haus zu betreten. Natürlich war der Brief ohne Absendergewesen, die beiden Rechtecke allerdings sprachen für sich.
    Ich trat dicht an das meine heran. Ob der Name mit roter Farbe oder mit Blut in das Rechteck geschrieben worden war, konnte ich nicht erkennen. Ich bückte mich und tippte mit der Fingerspitze gegen das rote Zeug. Auf der Oberfläche hatte sich ein Film gebildet, den ich mit der Kuppe durchbrach.
    Ich schaute mir die Spitze an und hielt sie unter die Nase. Wie Blut roch das Zeug nicht. Eher wie Farbe. Am Taschentuch reinigte ich den Finger und hob die Schultern.
    »Farbe?«, fragte Suko.
    »Scheint so.«
    Er lachte leise. »Jetzt brauchen wir nur die beiden Maler zu finden, dann ist alles klar.«
    »Natürlich. Ich frage mich nur, wo wir mit der Suche beginnen sollen.«
    »Wieder in Schottland?«
    Verständnislos schaute ich ihn an. »Bist du verrückt, Partner? Was sollen wir denn da? Die beiden sind nach London gekommen und…«
    »Moment, lass mich ausreden. Es könnte ja sein, dass sie dort noch etwas zu erledigen haben.«
    »Denkst du daran, dass sie ihre Zelte abbrechen wollen?«
    »So ähnlich.«
    »Das wäre die letzte Möglichkeit. Ich könnte mir vorstellen, dass sie die Wohnung hier gemietet haben. Sie brauchen eben einen Platz, wo sie sich zurückziehen können.«
    »Du kennst sie nicht, John. Die beiden würden in einer Großstadt und vor allen Dingen in einer Wohnung wie dieser einfach eingehen. Sie sind Kinder der Natur. Sie suchen nach Verbindungen zwischen der Natur, der Mystik und der realen Welt. Ich gehe davon aus, dass diese Wohnung nur eine Zwischenstation für sie ist. Sie müssen uns aus dem Weg räumen, und die beiden sind fantasievoll genug, um dies auch in die Wege leiten zu können.«
    »Du hast eine sehr hohe Meinung von ihnen.«
    »Klar, weil ich sie kenne.«
    »Okay, Suko, bleiben wir dabei. Es lässt sich ja herausfinden, ob die Wohnung von ihnen gemietet worden ist.«
    »Der Name wird falsch sein.«
    »Ist das ein Problem?«
    »Nein, im Prinzip nicht. Wir könnten in einigen Stunden auch mit den anderen Hausbewohnern sprechen. Die wissen sicherlich Bescheid, wer hier bald einziehen wird.«
    Ich hob die Schultern. »Jedenfalls hält mich hier nichts mehr. Ich mag eben keinen Goldstaub auf dem Fußboden.«
    »Natürlich.«
    Ich verließ den Raum als Erster. Im Flur war es noch immer totenstill. Hinter keiner der Türen hörten wir ein Geräusch. Nicht einmal ein Schnarchen drang an unsere Ohren. Dieser Bau schien ein Totenhaus mit mehreren Etagen zu sein.
    Suko leuchtete noch einmal die Treppe hoch, ohne eine Spur zu finden. Hier tat sich überhaupt nichts.
    »Ein komisches Haus«, sagte er, als wir draußen standen und er dafür sorgte, dass die Tür

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