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0682 - Das Geisterkind

0682 - Das Geisterkind

Titel: 0682 - Das Geisterkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leise ins Schloss fiel.
    »Es ist tiefe Nacht.«
    Er schaute an der Fassade hoch. »Trotzdem gefällt es mir nicht.«
    Der Bau stand zwar mitten in London, trotzdem etwas abseits der Verkehrswege, denn ein kleiner Park umgab den Bau. Ein hohes Eisengitter zeugte davon, dass er nicht öffentlich war.
    Wir hatten den Rover in der stillen Straße abgestellt. Es war längst nicht mehr so kalt. Ein Temperaturanstieg hatte den ersten Hauch des Frühlings gebracht. Der Schnee war weggetaut, und die gesamte Natur schien aufzuatmen.
    London schlief ebenfalls. Eine Großstadt inmitten einer Stille. Das erlebte man auch nicht oft. Sie kam mir vor, als müsste sie Luft für den nächsten Tag holen.
    Unter unseren Sohlen raschelte das alte Laub, das noch vom letzten Herbst zurückgeblieben war.
    Ich blieb neben dem Rover stehen und wartete auf Suko, der sich Zeit ließ.
    »Ist etwas?«, fragte ich, als er herangeschlendert war.
    Er spielte mit dem Wohnungsschlüssel, den er mitgenommen hatte. »Ich kann es dir nicht sagen, John, aber ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass noch nicht alles beendet ist.«
    »Für diese Nacht?«
    »So ungefähr.«
    »Mal sehen.« Ich setzte mich hinter das Lenkrad. Auch Suko stieg ein. Seine Bewegungen waren langsam und sichernd, auch wirkten sie angespannt. Er schaute nach vorn, drehte den Kopf, blickte zur Seite und dann nach hinten.
    »Probleme?«
    »Nicht mehr als sonst. Fahr schon los!« Er schnallte sich an. »Vielleicht kann ich die Augen noch für ein paar Stunden schließen. Ist auch nicht das Wahre, wenn man um diese Zeit aus den Federn geholt wird.«
    Wir hatten zuvor ein wenig geschlafen, was auch nichts Halbes und Ganzes gewesen war.
    In der nächtlichen Stille hörte sich der Motor überlaut an. Ich rollte vom Straßenrand weg und auf die nächste Kreuzung zu, die so leer war wie meine Geldbörse kurz vor dem Ersten. In diesem Teil der Stadt wuchsen noch Bäume, die ihr Geäst über dem Gehweg ausbreiteten und teilweise auch die Straßen beschirmten.
    Laternen standen an den Straßenrändern und strahlten ihr Licht in die Dunkelheit. Sie störten nicht, sie blendeten nicht, es gehörte einfach dazu.
    Das Licht auf der Kreuzung allerdings nicht.
    Ich hatte den Rover beschleunigt, weil ich schnell nach Hause wollte. Wir fuhren auf die Kreuzung, die plötzlich von zwei Seiten erhellt wurde.
    Scheinwerferstrahlen bewegten sich auf die Mitte zu, wo sich die Straßen trafen.
    Und dort stand ein gewaltiges Gebilde, das vor unseren Augen zu einer gewaltigen Flammenwand aus goldenem Feuerschein wurde und in den wir hineinfuhren…
    ***
    »Verdammt, John! Halt an!«
    Ich hörte Sukos Warnung und hielt die Augen geschlossen, weil ich sicher war, dass dieses goldene Licht mich zu stark blenden würde. Es war wie eine künstliche Sonne, aber ebenso stark wie die natürliche, und es zerrte uns heran.
    Ich bremste auch, nur war die Straße feucht, der Rover kam nicht sofort zum Stillstand.
    Er rollte und rutschte auf das Licht zu, prallte hinein in das Zentrum, und wir hörten es splittern. Ein Regen aus Scherben oder was immer es sein mochte, prallte auf das Dach und gegen die Scheiben, dann drehte sich der Wagen und bekam noch einmal Schwung. Ich begriff den Grund nicht, bis ich den Stoß spürte, das Knirschen hörte, die Augen endlich wieder aufriss und sah, was passiert war.
    Wir hatten einen Baumstamm geküsst. Der Wagen war über die Gehsteigkante hinweggefahren und von einem mächtigen Stamm gestoppt worden. Zum Objekt auf der Kreuzung stand er in einem rechten Winkel, für mich noch unbegreiflich, wie so etwas hatte passieren können. Schließlich hatten unsere Reifen Profil, keine Straße war mehr vereist.
    Neben mir saß Suko und schüttelte den Kopf. »John, das war nicht gut.«
    »Hör auf, Mann.«
    Passiert war uns nichts. Der Gurt hatte seine Pflicht getan. Wir lösten uns und stiegen aus.
    Die Kreuzung lag nur wenige Schritte entfernt. Sie allerdings zu überqueren war nicht einfach, denn auf ihr glänzte eine fettige Schicht - Öl!
    Jemand hatte sich nicht gescheut, die Straße mit Öl zu bespritzen, und mir war klar, weshalb sich der Rover plötzlich selbstständig gemacht hatte.
    »Das war es also«, flüsterte Suko. »Ich muss dir Abbitte leisten, John.«
    »Geschenkt.«
    Die Ölspur sah aus wie ein kleiner, glänzender See. Hätte sie sich am Tage hier ausgebreitet, hätte es zu einer mittleren Verkehrskatastrophe kommen können.
    Suko telefonierte mit den Kollegen, denn

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