Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0682 - Das Geisterkind

0682 - Das Geisterkind

Titel: 0682 - Das Geisterkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
meiner Nähe. »Jetzt wird es zu spät sein«, flüsterte er. »Raniel hat die Macht an sich gerissen. Er ist beherrschend. Er wird durchdrehen, wenn er die Chance zur Macht nicht bekommt. Wenn du noch nie gebetet hast, Sinclair, dann tu es jetzt.«
    Ich sah die Sache lockerer. »Bevor ich bete, möchte ich wissen, wohin ich muss, um ihn zu finden.«
    »Er wird in London sein.«
    »Wunderbar. Wir leben ja auch in einer sehr kleinen Stadt. Ist er bei den Foremans?«
    »Ja!«, erwiderten die beiden wie aus einem Mund.
    Ich wurde blass und dachte an Suko…
    ***
    Was Suko zu sehen bekam, traf ihn wie ein Schlag, der quer durch seinen Körper raste. Diese unheimliche Gestalt musste der Geist gewesen sein, der dem Astralleib gefolgt war. Er war das Produkt eines Fehlers in der magischen Rechnung.
    Mensch oder Geist?
    So genau konnte es Suko nicht erkennen. Jedenfalls umgab ihn ein wallender Umhang mit einer Kapuze. In der Öffnung entdeckte Suko ein Gesicht, das aussah, als wäre es mit scharfen Strichen gezeichnet worden. So hart stachen die Züge ab. Grau schimmerten sie unter der Kapuze, mit scharfen Schatten darin, als wären diese von einer Bleistiftmine nachträglich hineingemalt worden. So wie das Gesicht sahen auch die beiden Hände aus, die aus den Ärmeln hervorragten. Sowohl auf den Händen als auch auf dem Gesicht war die Haut dünn wie Papier.
    War das ein Geist?
    Suko konnte es nicht glauben. Geister waren nicht dreidimensional wie dieses unheimliche Wesen, das in dem Zimmer stand.
    Es musste Suko wahrgenommen haben, aber es griff ihn nicht an und ließ es auch zu, dass sich der Inspektor zurückzog. So leise wie möglich schloss er die Tür und atmete tief durch.
    Wäre er allein gewesen, hätte er anders handeln können. Aggressiver, aber er dachte an Kate Foreman, die sich noch in der Wohnung befand. Sie musste erst weg.
    Die Frau sah ihm an, dass nicht alles geklappt hatte. Sukos Gesicht sprach Bände.
    »Was ist passiert?«
    »Sie müssen weg, Mrs. Foreman.«
    Kate schüttelte den Kopf und deutete auf ihre Tochter. »Nein, das werde ich nicht. Ich kann Millie nicht allein lassen. Ich will bei ihr die Totenwache halten, und ich werde darauf warten, dass ihr Astralleib wieder zurückkehrt.«
    Suko sagte ihr die Wahrheit. »Wenn das geschieht, wird er nicht zu Ihnen kommen.«
    »Was heißt das denn?«
    »Es ist noch jemand hier.«
    »Wieso? Ich…«
    »Ein zweiter Geist, ein Monstrum. Ich habe ihn gesehen, Mrs. Foreman. Ihre Tochter hat ihm den Weg geebnet. Sie müssen mir glauben. Es ist besser für Sie, wenn Sie…«
    »Aber das geht nicht.« Kate ging auf Suko zu. »Sie lügen. Sie wollen mich austricksen.«
    »Nein, um Himmels willen!«
    »Wo ist diese Gestalt?«
    »In Ihrem Wohnzimmer.«
    Für einen Moment schwieg sie. Dabei schaute sie auf ihre tote Tochter, als könnte ihr diese eine Antwort geben. Aber Millie rührte sich nicht. Sie lag wie eine Wachsfigur im Bett.
    »Ich will ihn sehen!«
    Suko verdrehte die Augen. »Mrs. Foreman, ich bitte Sie! Lassen Sie den Vorsatz fallen. Es ist nicht gut, wenn Sie sich darauf einrichten. Bitte, Sie müssen das Haus verlassen!«
    »O nein«, flüsterte sie. »O nein, mein lieber Inspektor, das tue ich nicht.« Sie trat mit dem Fuß auf.
    »Es ist meine Wohnung, und ich habe in dieser Wohnung eine Hölle hinter mir, wenn Sie verstehen. Ich bin bereit, in eine zweite Hölle zu gehen. Dies hier ist ein Totenhaus, mich kann nichts mehr erschüttern.«
    »Schön«, gab Suko nach. »Dann kommen Sie.«
    Kate stellte keine weiteren Fragen mehr. Für ihren Geschmack war alles gesagt worden. Sie ging hinter dem Inspektor her. Kate wollte sich einfach nicht wie eine Fremde im Haus fühlen. Sie war diejenige, die eine Hölle hinter sich hatte, und vor der Nächsten würde sie sich auf keinen Fall fürchten.
    Suko stoppte seinen Schritt vor der Tür. Er wollte etwas sagen, aber Kate nickte heftig. »Nun machen Sie schon Inspektor. Zeigen Sie mir Ihren verdammten Geist!«
    »Gut.«
    Bevor Suko die Tür öffnen konnte, hatte Kate Foreman bereits an ihm vorbeigegriffen, die Klinke gedrückt und die Tür mit einem heftigen Ruck aufgerissen.
    Automatisch umfasste der Inspektor seine Waffe. Er war auch bereit, die Dämonenpeitsche zu ziehen.
    Beides konnte er stecken lassen.
    Das Zimmer war leer!
    ***
    Kate Foreman fing an zu lachen. Es war mehr ein Kreischen, das durch den Flur gellte. Dann drehte sie sich um, schaute Suko an und spreizte die Hände. »Was ist nun mit Ihrem

Weitere Kostenlose Bücher