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0682 - Das Geisterkind

0682 - Das Geisterkind

Titel: 0682 - Das Geisterkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einem Ruck riss ihm der Todesengel das Stirnband vom Kopf. Gleichzeitig schrie Ray gellend auf, denn nicht nur das Band zerflammte zwischen den Fingern des Todesengels, auch der Kopf des Mannes zeigte einen tiefen Blutstreifen, der sich genau dort abzeichnete, wo sich das Stirnband befunden hatte.
    Ray hob die Arme an. Er kippte dabei zur Seite, presste die Hände gegen seine Wunde, und dann begann das Schreckliche, das Kate Foreman nie vergessen würde.
    Er drückte seinen Kopf zusammen. Das Gesicht wurde dabei zu einer Gummimaske, der Mund veränderte sich zu einem schiefen Einschnitt. Die Nase wanderte in die Höhe, und die Haut veränderte sich zu einem dicken, blutigen Klumpen.
    Es war genau der Rest, der vom Kopf des Mannes zurückblieb. Etwa die Hälfte des vorherigen Volumens.
    Ray war tot!
    Und der unheimliche Todesengel hatte bewiesen, mit welch grausamer Kraft ihn die anderen Welten ausgestattet hatten, denn er wandte sich dem zweiten Opfer zu.
    »Neiinnn!«, brüllte Kate. »Das kannst du nicht tun. Das darfst du nicht, verdammt!«
    Raniel kümmerte sich nicht um den Protest. Er ging seiner grausamen Aufgabe auch weiterhin nach.
    Das konnte Kate nicht mehr mit ansehen. Eine Waffe besaß sie nicht, so wollte sie sich mit leeren Händen auf die Gestalt stürzen, was das Geisterkind vereitelte.
    Plötzlich fror Kate ein!
    Erst als sie sich nicht mehr bewegen konnte, wusste sie, was geschehen war.
    Ihre Tochter in der Form eines Astralleibs hatte sie gebannt und zur Untätigkeit verdammt. Sie half indirekt dabei mit, dass Raniel seinen nächsten Mord durchführen konnte.
    Diesmal legte er seine Hände gegen das Stirnband und berührte dabei auch die des Mannes.
    Von zwei Seiten verspürte Rami Druck.
    Was danach geschah, war so schrecklich, dass Kate die Augen einfach schloss. Sie hörte nur die Schreie des Opfers, die erst schrill und laut durch das Zimmer gellten, dann an Stärke verloren, sich zu einem leisen Wimmern veränderten und schließlich verstummten.
    Kate wagte es nicht, die Augen zu öffnen. Sie brauchte Zeit. Dabei konzentrierte sie sich auf den Astralleib ihrer Tochter, der sich allerdings zurückzog und es zuließ, dass sich die Frau wieder völlig normal bewegen konnte.
    Sie schaute hin.
    Ein Blick reichte, bevor sie das Entsetzen überkam, das ihren Körper zusammenschnürte.
    Rami war auf eine ähnliche Art und Weise ums Leben gekommen wie sein Freund.
    Nur sah sein Kopf noch schlimmer aus. Beide hatten sie versucht, über die Natur einen Weg zur Magie und zu geheimnisvollen Reichen und Welten zu finden.
    Dass dieser Versuch einmal so enden würde, hatte sich keiner von ihnen vorstellen können.
    Kate hatte keine Tränen mehr. Es war das Entsetzen, dass in ihrem Körper festsaß und sie lähmte.
    Hier waren Leben zerstört worden, und für sie brach eine Welt zusammen.
    Sie schrak nicht einmal zusammen, als sie in ihrer rechten Seite den kalten Hauch spürte. Da war das Geisterkind in der direkten Nähe vorbeigehuscht.
    Es ging nicht zu seiner Mutter, sondern zu dem, der von nun an seinen Einfluss bei ihr besaß.
    Raniel streckte ihr die Hände entgegen, drehte sich um und verließ mit Millie den Raum.
    Zurück blieben zwei Tote und Kate Foreman.
    Irgendwann kam ihr wieder zu Bewusstsein, dass sie noch lebte. Ich lebe!, schoss es ihr durch den Kopf. Verdammt, ich lebe! Warum hat man mich nicht getötet? Warum nicht?
    Diese Fragen wirkten bei ihr wie Aufputschmittel. Plötzlich konnte sie nicht mehr auf dem Platz hocken. Der Sessel kam ihr vor, als hätte ihn jemand in Brand gesteckt.
    Sie musste weg aus dieser Wohnung. Sie war zu einem großen Sarg mit mehreren Zimmern geworden. Sie durfte nicht mehr bleiben, sie musste zur Polizei.
    Wie eine gewaltige Welle überschwemmte sie die Panik. Was sie anschließend tat, wurde ihr nicht einmal direkt bewusst, denn sie handelte rein instinktiv.
    Kate Foreman rannte weg!
    Sie stürzte aus dem Zimmer, und bei jedem Schritt veränderte sich ihr Gesichtsausdruck.
    Die Züge verzerrten sich. Durch den düsteren Flur stolperte sie bis auf die Wohnungstür zu, fiel dagegen, riss sie auf und taumelte hinaus in den Treppenflur.
    Erst jetzt war die Verwandlung beendet. Die Maske der Qual hatte eine Öffnung, den Mund.
    Aus ihm drang ein fürchterlicher Schrei, während sie gegen das hohe Geländer prallte, den Handlauf zu fassen bekam, sich daran festklammerte und schreiend die Stufen hinabstolperte…
    ***
    »Du willst doch nicht bis zum Abend warten?«,

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