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0682 - Terror der Ungeborenen

Titel: 0682 - Terror der Ungeborenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünfzig Jahrtausende alt, die drei Eindringlinge anzustarren. Einige Minuten, in denen die Terraner versuchten, ihre Gedanken zu klären, vergingen. Dann hörte Major Brester Tenhaven plötzlich eine Stimme in seinen Gedanken.
     
    6.
     
    Brester Tenhaven war in seiner Art ein Mann, der mehr als das notwendige Maß an Phantasie besaß. Gerade deshalb, weil voreilige Gedanken ihm schon manchen bösen Streich gespielt hatten, weil er sie vorschnell ausgesprochen oder niedergeschrieben hatte, hielt er sich seit geraumer Zeit zurück und sprach nur, wenn er wirklich etwas Bedeutendes zu sagen hatte.
    Aber jetzt ließen seine Kopfschmerzen schlagartig nach. Sein Gehirn klärte sich, die Gedanken bekamen von einer Sekunde zur anderen eine transparente Schärfe, wie er sie selten erlebt hatte. Plötzlich wußte er, ohne daß er bewußt eine Aussage der Embryos aufgenommen hatte, daß einer der zwanzig Behälter leer war.
    Er murmelte dumpf: „Es gibt neunzehn Embryos. Sie leben. Sie leben nur, weil ihre Zellen nahe dem absoluten Nullpunkt eingefroren sind. Trotzdem versorgen sie die Leitungen mit Nährstoffen, trotzdem können sie denken. Ortokur, Tulocky ... empfangt ihr keine Informationen?"
    Er registrierte dankbar, daß die Männer in der Space-Jet schwiegen. Der erfahrene Arkonide schien zu wissen, daß in diesen Minuten" jede Ablenkung geradezu gefährlich war.
    Außerdem konnte er sich vorstellen, was jetzt geschah und was die Männer erlebten.
    „Ja und nein, Brester!" sagte Tulocky. „Wir ahnen, daß Embryos mit Ihnen korrespondieren. Aber wir sind keine Mutanten, keine Telepathien. Wir vernehmen nur undeutliche Impulse. Besonders viel klüger werden wir nicht daraus."
    „Ich verstehe. Aber - auch ich habe keinerlei telepathische Begabung!"
    Brester war überzeugt, daß er gleichzeitig mit allen neunzehn Lemurern sprach - oder sie mit ihm. Die Flut der Impulse und Gedanken, die auf ihn eindrangen, war groß. Auch er war kein Telepath, aber sonderbarerweise empfing er mehr als die beiden Oxtorner.
    Jeder Behälter - seine Funktion entsprach tatsächlich dem Begriff Eisköcher - war mit einem dreifachen Satz von Kühlanlagen verbunden, von denen zwei bereits ausgefallen waren. Diese Anlage hielt die Temperatur aufrecht und versorgte die Lemurer mit den nötigen zellaktivierenden Nährstoffen, die zur Erhaltung ihres pränatalen Zustandes notwendig waren.
    Die Körper der Embryonen hatten sich nicht weiterentwickelt, aber der Verstand war gewachsen.
    Es reichte nach Art telepathischer Wirkung auch weit über die Einflußsphäre dieses Raumes hinaus.
    Plötzlich artikulierte sich eine Stimme klar und deutlich in seinen Gedanken. Sie sagte sinngemäß: Ihr seid keine Lemurer! Ihr habt richtig verstanden, daß die telepathischen Impulse von uns neunzehn Embryos ausgehen.
    Ihr seid die ersten Besucher seit einer Ewigkeit. Ihr habt den Weg zu uns gefunden.
    Was wollt ihr?
    Der Major sagte halblaut: „Wir sind Terraner. Die Terraner sind die Nachfolger und die Erben der Lemurer, denn wir sind vom dritten Planeten Sols aufgebrochen. Hier, auf einem der Planeten der Transmittersonnen, suchen wir. die Schaltstation für diese Anlage. Deswegen sind wir hier!"
    Je länger diese merkwürdige Unterhaltung dauerte, je mehr die Eindringlinge von dem Raum und der Anordnung der Geräte sahen, desto stärker wurde der Eindruck, den die Maschinen und Anlagen auf sie machten.
    Es sah ganz danach aus, als ob die ausgestorbenen Lemurer alles getan hätten, um eventuellen Nachkommen oder einer bestimmten Gruppe von Suchenden eine Nachricht zu hinterlassen. Nachdem irgendwelche Geräte die Jet und die Männer geortet und das leuchtende Dreieck sie eindeutig identifiziert hatte, sprachen jetzt die gelblichweißen, knapp einen halben Meter langen Embryos zu ihnen. Die folgende Antwort verblüffte den Raumfahrer noch mehr.
    Ihr habt die Gedanken gehabt, uns wiederzubeleben. Das ist unmöglich, denn wir leben. Unser Verstand lebt. Aber in der langen Zeit haben wir keine echten Partner gehabt. Ihr sucht nach den Unterlagen der Schaltstation?
    „Ja", sagte Tenhaven. „Danach suchen wir. Eure Erben, die Terraner, sind in eine schwierige Situation gekommen.
    Seid ihr in der Lage, uns etwas darüber zu sagen?"
    Ganz unvermittelt schwiegen die unbeweglichen Wesen.
    Neunzehn Augenpaare blickten in der unzureichenden Beleuchtung des Raumes die Terraner an, die wartend einen der Eisköcher umstanden.
    Der Raumfahrer murmelte: „Freunde, es

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