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0683 - Das Mädchen von Lemuria

Titel: 0683 - Das Mädchen von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich sie vorläufig nicht nennen und bitte Sie, das zu akzeptieren."
    „Du willst uns wohl Sauerstoff in einen Deuterium-Fusionsreaktor blasen, Weißer Büffel, he?" meinte Gray Noonka dazu. „Was soll das, du warst doch sonst kein Geheimniskrämer?"
    Jerome zuckte die Schultern.
    „Du kannst ja aussteigen, wenn du keine Lust hast, mitzukommen, Gray", erwiderte er.
    „Soll ich vielleicht zu Fuß zur IMPERATOR fliegen?" schimpfte Noonka. „Da bleibe ich lieber hier," Tecopah lächelte und blickte den Akonen fragend an.
    „Sie werden sprechen, wenn Sie den Zeitpunkt für gekommen halten, Captain", sagte Kjuan von Sartos.
    „Danke!" erwiderte Tecopah.
    Er schaltete den Traktorstrahl aus, der die ISIS noch immer mit dem lemurischen Schiffswrack verband, schaltete die Impulstriebwerke hoch und beschleunigte.
    Bei einer Geschwindigkeit von siebzig Prozent LG ging die Space-Jet abermals in den Linearraum, denn das geortete Objekt trieb hinter der gegenüberliegenden Transmittersonne und war siebenundzwanzig Lichtstunden entfernt.
    Als das Diskusschiff in den Normalraum zurückfiel, lagen alle fünf blauen Riesensonnen hinter ihm.Vor ihm dehnte sich die Weite des interstellaren Raumes. Die nächste Sonne war rund sieben Lichtjahre entfernt. Dazwischen zogen Kometen und Meteore ihre Bahnen durch den interstellaren Staub.
    Und noch etwas lag vor der ISIS: ein lemurisches Raumschiff der 800-Meter-Klasse, das vor vielen Jahrtausenden zum Wrack geworden war und dessen Hülle eine starke Sekundärstrahlung abgab.
    Jerome Tecopah zögerte, bevor er den Diskus langsam an die Kugel heranmanövrierte. Er zögerte deshalb, weil er wußte, wie schwierig die Kommunikation, mit völlig andersgeartetem Leben war.
    Wenn sich in diesem Schiffswrack überhaupt so etwas wie Leben gebildet hatte.
    Der Captain erinnerte sich an einen Vortrag, den er anläßlich seiner obligatorischen Weiterbildung in der USO-Akademie gehört hatte. Der Vortrag war von einem Kosmobiologen gehalten worden.
    Darin hatte es geheißen, das Leben sei, statistisch gesehen, ein Zustand, der um einen astronomisch großen Faktor unwahrscheinlicher wäre als das Unbelebte.
    Der Wissenschaftler hatte dargelegt, wie vielfältig und kompliziert alle jene Vorgänge seien, die notwendig waren, um das Leben einer einzigen primitiven Zelle aufrechtzuerhalten. Die meisten dieser Funktionen wären bisher nicht entschlüsselt, und viele hätte man noch nicht einmal entdeckt.
    Der Kosmobiologe hatte weiter ausgeführt, daß es an ein Wunder grenzte, daß überhaupt Leben entstehen konnte, wenn man allein davon ausginge, welcher ungeheure Aufwand erforderlich sei, um einen lebenden Organismus wenigstens vorübergehend in jenem Zustand zu erhalten, den man Leben nannte, bevor der Stoff, aus dem er besteht, wieder in die Dimension der unbelebten Materie zurückfällt.
    Zum Schluß seines Vertrags aber hatte der Wissenschaftler mit einem vieldeutigen Lächeln erklärt, daß trotz aller dieser statistischen Beinahe-Unmöglichkeiten überall dort Leben entstanden sein müsse, wo durch das Vorhandensein zahlreicher chemischer Elemente chemische Prozesse in Gang gekommen seien.
    Er hatte ferner behauptet, die Tatsache, daß der Mensch in seiner Galaxis so viele humanoide Rassen und Völker entdeckt habe und im Vergleich dazu so wenig fremdartige, läge nicht darin begründet, daß die menschliche Gestalt die zweckmäßigste Form darstellte, sondern darin, daß der Mensch mit den Mitteln des 35. Jahrhunderts noch gar nicht in der Lage sei, absolut fremdartige Lebensformen überhaupt als solche zu definieren - geschweige denn, die darunter befindlichen intelligenten Lebensformen auszusortieren oder gar in Kommunikation mit ihnen zu treten.
    Jede Umwelt, hatte der Wissenschaftler ausgeführt, hat seine beherrschende Spezies so sehr spezifisch geprägt, daß stark voneinander abweichende Umwelten eben stark voneinander abweichende Lebensformen beherbergten, die kaum eine Möglichkeit besäßen, sich miteinander zu verständigen.weil ihre Denkansätze und Aspekte durch Abgründe voneinander getrennt seien.
    Das alles hatte dem Captain damals eingeleuchtet, und er hatte es akzeptiert, daß der Verständigung mit fremdartigen Intelligenzen eben natürliche Grenzen gesetzt waren, jenseits derer jedwede Verständigung unmöglich sein mußte.
    Die Begegnung mit der Emotionintelligenz des ersten Schiffswracks aber hatte der Sache einen völlig neuen Aspekt verliehen. Zwar hatte er sich mit dieser

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