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0684 - Die falschen Itrinks

Titel: 0684 - Die falschen Itrinks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie gefangene Tiere aus der Grünzone getragen und in ein Bodenfahrzeug verladen. Sechs der Eingeborenen blieben als Wachen bei uns im Laderaum. Die Türen wurden verschlossen. Es gab keine Öffnung, durch die man nach draußen sehen konnte. An der Decke ging eine Leuchtscheibe an und spendete ein gelbliches Licht.
    Der Wagen ruckte an. Ich hatte das unbestimmte Gefühl, daß die Fahrt in die Tiefe ging. Sicher war ich mir jedoch nicht, weil mein Körper nach wie vor erstarrt war. Dennoch war ich froh, daß die Lähmung nicht auch mein Gehirn befallen hatte.
    Ich wußte nicht, wieviel Zeit vergangen war, als der Wagen wieder anhielt. Die Wachen erhoben sich, öffneten den Laderaum und zerrten uns hinaus. Dabei gackerten sie aufgeregt.
    Der mit dem Umhang erschien kurz über mir, blickte mir tief in die Augen und sagte etwas zu seinen Untergebenen, bevor er verschwand. Wir wurden in einen kahlen Raum gebracht, in dem es nach Moder und Fäulnis stank. Die Grüngekleideten zogen nun ihre Waffen. Der Eingeborene mit dem Umhang stand abwartend im Hintergrund.
    Seine Leute begannen damit, das Netz von mir zu lösen.
    Dabei bedrohten mich zwei von ihnen ständig mit den Waffen und sprachen mit ihren schrillen Stimmen auf mich ein. Auch ohne ihre Sprache zu verstehen, konnte ich mir denken, daß sie mir wahrscheinlich rieten, keine verdächtige Bewegung zu machen.
    Als ich mich endlich wieder bewegen konnte, riskierte ich es dennoch, den Translator einzuschalten. Meine beiden Bewacher brachten ihre Waffen zwar in Anschlag, wagten es dann aber dennoch nicht, sie gegen mich einzusetzen. Mit einer fast menschlich wirkenden Geste, bedeuteten sie mir, aufzustehen.
    Ich kam auf die Beine und blickte zu dem Eingeborenen mit dem Umhang hinüber. Wieder taxierte er mich aus seinen großen, intelligenten Augen. Dann sagte er etwas in der fremden Sprache, und der Translator übersetzte: „Nehmt ihm den Schutzanzug ab."
    „Das würde ich lieber bleiben lassen", sagte ich scharf. Als die Eingeborenen meine Worte in ihrer Sprache aus dem Translator hörten, wichen sie unwillkürlich zurück. Plötzlich hatte auch der mit dem Umhang eine Waffe in der Hand.
    „Jede Gegenwehr ist zwecklos", übertrug der Translator seine Worte in Interkosmo. „Vielleicht gelingt es Ihnen, einige meiner Leute zu töten. Aber Sie und Ihre Kameraden würden nicht lebend aus diesem Raum kommen."
    „Ich hoffe noch immer, daß wir uns friedlich einigen können", erwiderte ich. „Ich kann Ihre Vorsicht und Ihr Mißtrauen verstehen. Aber wofür Sie uns auch immer halten - wir sind nicht Ihre Feinde. Oder sehen wir so aus?"
    Mein Gegenüber öffnete den Schnabel halb und gab ein unartikuliertes Krächzen von sich. War es das Äquivalent zu einem menschlichen Spottlächeln?
    „Wir wissen natürlich, wie unsere Feinde aussehen", sagte er dann. „Ihr habt tatsächlich keine Ähnlichkeit mit ihnen. Aber das besagt noch nicht, daß ihr eine friedliche Gesinnung habt."
    „Wir bringen jedenfalls eine vorurteilslose Verhandlungsbereitschaft mit."
    „Dann zeigen Sie Ihren guten Willen und lassen Sie sich entwaffnen", verlangte er.
    Ich war bereit, darauf einzugehen, doch nur unter einer Bedingung. Ich deutete auf den Translator.
    „Ich erkläre mich bereit, unsere Waffen zu übergeben ..."
    „Auch die Schutzanzüge!" forderte er.
    „Auch die Schutzanzüge", stimmte ich zu, „Nur von diesem Gerät werde ich mich nicht trennen. Es ist keine Waffe, sondern übersetzt Ihre Sprache in die meine und umgekehrt. Ohne dieses Übersetzungsgerät ist eine Verständigung unmöglich."
    „Sie dürfen es behalten - nachdem ich mich von seiner Harmlosigkeit überzeugt habe."
    Ich entledigte mich unter den wachsamen Augen der Eingeborenen meines Kampfanzugs. Ich händigte ihnen den Translator aus und bekam ihn zurück, nachdem sie ihn einem kurzen Test unterzogen hatten.
    „So", sagte der Anführer, und der Translator interpretierte in seine Stimme einen zufriedenen Unterton, „jetzt kann das Verhör beginnen."
    Er hatte es kaum gesagt, als die Tür aufflog und andere Grüngekleidete in den Raum gestürmt kamen. Sie bedrohten die Eingeborenen, die uns gefangengenommen hatten, mit ihren Waffen.
    „Sieh an", sagte der Anführer des Überfallkommandos, „Horre der Giftgrüne handelt wieder einmal auf eigene Faust. Hatte Gisgo d'Everen also doch richtig vermutet!"
    Mit „Horre der Giftgrüne" war der Eingeborene mit dem Umhang gemeint. Er sagte etwas unsicher: „Ich wollte

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