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0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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haben…
    Der Dämon wartete auf Zamorra.
    Allenfalls noch auf Tendyke, falls der auf die Idee kam, dem Xull den Schatz wieder entreißen zu wollen; damit rechnete er seit Jahrhunderten, was ihn nicht daran gehindert hatte, diese Jahrhunderte größtenteils zu verschlafen.
    Auf Ty Seneca hatte er nie gewartet…
    ***
    Seneca war überrascht, daß so viele Leute ihn erwarteten - er war zwar einige Zeit unter Wasser gewesen, aber da eigentlich schon Nachtruhe an Bord eingekehrt war, hatte er das Deck ebenso leer erwartet wie vorhin, als er abgetaucht war.
    Stattdessen hatten Zamorra und die anderen sich nun versammelt und halfen ihm an Deck.
    »Was sollte das?«, fragte Zamorra. »Taucherregel Nummer eins: niemals allein in unbekanntes Gewässer! Wolltest du dir oder uns irgend etwas beweisen? Oder etwas vor uns verstecken?«
    Ty Seneca schüttelte den Kopf und spie das Mundstück der Aqualunge aus. Langsam öffnete er die Verschlüsse der Trageriemen und setzte das schwere Sauerstoffflaschen-Doppelpack ab.
    »Unsinn«, sagte er. »Wie kommst du darauf?«
    »Dreimal darfst du raten, mein Freund«, murmelte Zamorra. »Du verhältst dich in letzter Zeit etwas seltsam. Deine unmotivierte Namensänderung, deine seltsamen Übernahmeabsichten, über die wir heute Nachmittag gesprochen haben, jetzt dieser Alleingang… da soll man nicht misstrauisch werden?«
    »Ich bin dem Dämon begegnet«, sagte Seneca, ohne auf Zamorras Worte einzugehen. »Verrückterweise hat er mich entkommen lassen. Er scheint jemand anderen zu erwarten.«
    »Woraus schließt du das?«
    »Aus seinen Reaktionen natürlich!«, erwiderte Seneca. »Ich sagte doch schon, ich bin ihm begegnet. Eine überdimensionale Feuerqualle - oder so etwas Ähnliches. Schockstrahlen nützen nichts, Silber sehr, sehr wenig.« Er wies auf die leere Wadenscheide. »Das Messer leistet jetzt dem Schatz Gesellschaft…«
    Zamorra betrachtete nachdenklich den E-Schocker in der Gürtelschlaufe. Die Waffe ähnelte stark den Dynastie-Blastern, nur dass sie keine Laserstrahlen verfeuern konnte, sondern auf Elektroschocks beschränkt war. Dumpf entsann er sich, dass Ted Ewigk früher mal über eine solche Waffe verfügt hatte. Die Schocker waren vom Möbius-Konzern produziert worden, für den Bedarf der firmeneigenen Security und zum Verkauf an andere Wachdienste. [7]
    Das technische Knowhow dafür hatte damals schon die DYNASTIE DER EWIGEN geliefert, deren einstiger ERHABENER Erik Skribent zum Top-Management des Konzerns gehörte. Undercover hatte er daran gearbeitet, der ersten Invasion den Weg zu bereiten. Damals hatten Zamorra und Asmodis die Invasion zurückgeschlagen und das Sternenschiff mit Computerviren vernichtet; beim zweiten Versuch hatte Ted Ewigk die Entscheidung für die Menschheit erzwungen. [8] [9] Damals, in der Anfangszeit, hatte Ted noch nicht einmal geahnt, dass er ein später Nachkomme des Zeus war. Von seiner späteren Amtszeit als ERHABENER der Dynastie hatte er nicht einmal träumen können.
    Zamorras Gedanken kehrten zum aktuellen Problem, dem Dämon, zurück. Er sah Seneca fragend an.
    »Hat er dir bei eurem trauten Zusammensein auch verraten, wen er erwartet?«
    Seneca zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Da werden wir uns wohl überraschen lassen müssen.«
    »Was kannst du uns sonst noch über ihn verraten?«, wollte Nicole wissen.
    Ty Seneca grinste. »Schau an, der Wissensdurst! Sieht fast so aus, als wäre mein Alleingang doch nicht ganz so unnütz gewesen, wie? Okay, ich kann euch seine körperlichen Fähigkeiten aufzählen, ein Telepath ist er außerdem. Was seine Magie angeht… die hat er mir leider nicht vorgeführt.«
    »Mal sehen«, sagte Zamorra. »Vielleicht können wir ja mit deinen Angaben schon etwas anfangen. Leg mal los.«
    ***
    Etwas später benutzte Zamorra die Funktelefonanlage der Yacht. Abdallah, der momentan auf der Kommandobrücke das Zepter schwang, wies ihn und Nicole kurz in die an Bord verwendete Technik ein.
    In Europa musste es jetzt sehr früher Morgen sein, aber darauf nahm Zamorra keine Rücksicht, als er Château Montagne anrief und Butler William aus dem Bett scheuchte.
    Vorher hatte er das, was Seneca erzählte, stichwortartig zusammengefaßt und in eine Datei geschrieben, die jetzt darauf wartete, versendet zu werden. »Schicke ich Ihnen per Datenübertragung direkt in den Computer, William«, verkündete er. »Versuchen Sie einen Abgleich mit vorhandenen Beschreibungen. Stichwortsuche, und so weiter. Ich will

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