Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0685 - Tod aus der Tiefe

0685 - Tod aus der Tiefe

Titel: 0685 - Tod aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
wirkte. Er hätte vielleicht eine der anderen Waffen neben sollen, die auch Laserstrahlen verschoß.
    Aber jetzt war es zu spät, darüber zu philosophieren. Er musste zusehen, dass er überlebte. Dass er dem Dämon entkam, solange es möglich war.
    Er strengte sich an, höher zu kommen.
    Aber der Dämon war ein wenig schneller als er. Die Nesselfäden erreichten den Abenteurer…
    Zamorra schreckte hoch, als eine der Peters-Zwillinge ohne anzuklopfen in die Kabine stürmte. »Moni ist draußen«, stieß sie hervor und klärte damit auf, dass sie selbst Uschi war -nicht einmal Robert Tendyke, der doch schon seit Jahren mit den beiden zusammenlebte und Uschi Peters zur Mutter seines Sohnes Julian gemacht hatte, konnte die Zwillinge auf Anhieb voneinander unterscheiden. Der Zauberer Merlin hatte sie einmal »die zwei, die eins sind« genannt…
    Lediglich Nicole Duval war seltsamerweise in der Lage, die Peters-Zwillinge zu unterscheiden!
    »Schön, dass Monica draußen ist -hilft uns dieses Wissen jetzt evolutionär weiter?«, knurrte Zamorra, der sich ein wenig gestört fühlte; er las in einem Buch und hörte über Kopfhörer Musik dazu; Nicole träumte mit offenen Augen vor sich hin - bis zu diesem Moment.
    »Mit Rob… mit Ty stimmt etwas nicht!«, sagte Uschi Peters beunruhigt. »Wir haben da eine Sendung, die nicht vom Schiff kommt… und er ist auch nicht in der Kajüte.«
    »Was heißt das im Klartext?«, fragte Nicole, nicht minder verärgert über die Störung als Zamorra selbst.
    »Er ist irgendwo da draußen. Da unten«, präzisierte die blonde Telepathin. »Er muss getaucht sein.«
    »Dann ist er verrückt«, entfuhr es Zamorra spontan, der selbst einige Taucherfahrung besaß. »Mitten in der Nacht- und - wer ist bei ihm?«
    Uschi zuckte mit den Schultern. »Wir bekommen nur ihn mit. Scheint sonst niemand unten zu sein.«
    »Bei Merlins Schweißfuß!« Nicole sprang auf. »Was soll das? Könnt ihr nicht das Schiff eben mal telepathisch scannen und feststellen, ob Seneca tatsächlich allein unter Wasser ist oder ob sonst jemand von der Crew fehlt? Sind wir hier im Kindergarten, oder was?«
    Die Telepathin wich zurück. »Langsam!«, wehrte sie ab. »Halt den Ball flach, ja? Wir haben's gerade erst gemerkt, und nur deshalb, weil das, was wir mitbekommen haben, so etwas wie ein Hilfeschrei zu sein scheint.«
    »Scheint«, echote Nicole mißmutig. »Können wir vielleicht mal etwas konkreter werden?«
    »Genau deshalb bin ich hier. Um konkreter zu werden, könnt ihr uns vielleicht helfen. Das Signal, um es mal so zu nennen, kommt jedenfalls von unten.«
    »Und was sollen wir nun tun? Ebenfalls tauchen?«, fragte Zamorra.
    »Ich weiß es nicht«, seufzte Uschi. »Ich weiß doch nur, dass er anscheinend in Gefahr ist. Und ihr könnt doch ein bisschen mehr als nur Gedanken lesen wie Moni und ich.«
    »A propos Gedanken lesen«, fiel Nicole ein. »Ich denke, ihr kommt nicht mehr bei ihm durch.«
    »Jetzt auch nicht!«, wehrte sich Uschi, die sich zu Unrecht angegriffen fühlte. »Versuch es doch selbst, wenn du ihm gegenüberstehst! Ich habe ja auch nicht gesagt, dass wir jetzt seine Gedanken gelesen haben. Sondern wir haben diesen hilfesuchenden Eindruck wahrgenommen, irgendwie scheint es wie eine Art Aura zu sein, mit einer starken Prägung… ach, verdammt, alles, was ich sage, stimmt und stimmt doch nicht, weil es dafür einfach keine passenden Wörter gibt! Die haben wir ›zivilisierten‹ Menschen verlernt, nachdem wir verlernt haben, die heutzutage freien Kapazitäten unseres Gehirns zu nutzen…«
    Jetzt endlich erhob sich auch Zamorra von seinem Lager und klappte das Buch zu. Er griff zum Amulett.
    »Schau’n wir's uns erst mal an«, sagte er. »Irgendwer sollte vielleicht auch Gryf holen. Egal, ob er gerade in Aprils Bett oder allein in seinem stillen Kämmerlein liegt!«
    »Lümmel!«, fauchte Nicole. »Deine schmutzige Fantasie soll der Teufel holen, und ich hole Gryf!« Sie eilte nach draußen.
    Zamorra und Uschi nahmen sich etwas mehr Zeit. Eile mit Weile… auch wenn es um Tendyke-Seneca ging.
    ***
    Seneca zog das Silbermesser und hackte damit nach den Nesselfäden. Der Erfolg konnte sich sehen lassen. Der Dämon zuckte zurück, die gestutzten Enden seiner giftigen Tentakel bewegten sich hektisch und schmerzhaft. Das gab Seneca ein paar wertvolle Sekunden Zeit.
    Er schwamm höher.
    Er begann Druck in den Ohren zu spüren; ein leichtes Schwindelgefühl folgte. War es die Dekompression? Aber er

Weitere Kostenlose Bücher