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0686 - Die Flotte der Toten

Titel: 0686 - Die Flotte der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle an Bord befindlichen Artmaccs ihn hören konnten.
    „Ich bin jetzt sicher, daß die Fremden in den oberen Decks verschwunden sind. Wenn sie weiter vor uns fliehen, haben wir eine Chance, sie bis in das Observatorium unter der oberen Polkuppel zu treiben. Dort werden wir sie dann stellen. Ab sofort werden wir alle nach oben führenden Schächte besetzt halten.
    Ich will nicht, daß sie durch unsere Reihen schlüpfen."
    Er gab weitere Befehle, denn er wollte sichergehen, daß seine Anordnungen verstanden wurden. Er kannte die Sorglosigkeit seiner Artgenossen. Wenn er sie nicht ständig unter Anspannung hielt, würden sie früher oder später entscheidende Fehler begehen.
    „Wir drei benutzen diesen Schacht", wandte er sich dann an Jerritsch und Grovatsch. „Oben werden wir ihre Spuren finden und ihnen folgen."
     
    *
     
    Mervan hob einen Arm und blieb stehen. Dann deutete er auf den Boden.
    „Wir hinterlassen überall Spuren im feinen Staub", erkannte er.
    „Deshalb werden sie es leicht haben, uns zu folgen."
    „Warum benutzen wir nicht unsere Flugaggregate?" fragte Abartes. „Wenn wir durch die Gänge und Räume fliegen, gibt es keine Fußspuren."
    „Das ist richtig", stimmte Greimoon zu.
    Mervan dachte nach. Wenn die Fremden in der Lage waren, in dieses Schiff einzudringen, konnte man voraussetzen, daß sie Ortungs- und Spürgeräte bei sich trugen. Sie waren sicher in der Lage, die Ausstoßenergie von vier Aggregaten anzupeilen.
    Fronchie besaß sowieso keinen Anzug oder ein Flugaggregat.
    Sie hätten sich von ihm trennen müssen.
    Mervan konnte nicht ahnen, daß ihm in dieser Situation eine schwere Fehleinschätzung des Gegners unterlief. Er besaß zu wenig Anhaltspunkte, um die Wahrheit zu erkennen.
    „Unsere Spuren sind in vielen Räumen und Gängen dieses Schiffes", sagte er. „Ich bin nicht sicher, ob die anderen wirklich etwas damit anfangen können."
    Fronchie, der zurückgeblieben war, stieß jetzt wieder zu der Gruppe.
    „Sie folgen uns", berichtete er. „Sie scheinen ziemlich sicher zu sein, daß wir uns in die oberen Decks zurückgezogen haben."
    „Das macht nichts", bemerkte Abartes spöttisch. „Mervan glaubt nicht, daß sie mit unseren Spuren etwas anfangen können."
    Mervan ließ sich nicht irritieren. Die Frage war, ob sie jetzt schon einen Durchbruch versuchen sollten. Wenn die Raupenwesen wirklich wußten, daß die Terraner in den oberen Decks waren, hatten sie wahrscheinlich alle Zugänge in den unteren Bereich des Schiffes abgesperrt. Das konnten sie sich bei ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit jederzeit erlauben.
    „Wir müßten mehr über ihre Bewaffnung wissen", sagte Greimoon. „Der eine Schuß, den sie auf uns abgegeben haben, scheint aus einem Thermostrahler zu stammen. Doch sie haben bestimmt noch andere Waffen."
    „Ich glaube nicht, daß sie uns vernichten wollen", meinte Mervan ruhig. „Das wäre nämlich kein Problem für sie."
    „Wieso?" fragte Amun verblüfft.
    „Sie brauchten nur das Schiff zu verlassen", erwiderte Mervan.
    „Wenn sie vorher eine Bombe verstecken und dann von draußen zünden, haben wir keine Chance."
    Amun wurde blaß. An eine solche Möglichkeit hatte er überhaupt noch nicht gedacht.
    „Sind Sie sicher, daß sie das nicht tun werden?" fragte er betroffen.
    „Sicher kann man nie sein, aber es sieht so aus, als wollten sie uns gefangen nehmen."
    „Dafür gibt es keine Anhaltspunkte", sagte Abartes schroff.
    „Doch", sagte der Mathelogiker. „Die ganz Art, wie die Raupen vorgehen, läßt darauf schließen."
    Greimoon fragte sich, wie Mervan so sicher sein konnte. Er selbst sah keine Anzeichen für diese Theorie. Für ihn stand fest, daß Abartes ihre Lage verschlimmert hatte. Ohne den Schußwechsel hätten sie vielleicht mit den Raupen Kontakt aufnehmen können.
    „Wenn sie in diesem Gebiet leben", überlegte Mervan laut, „ist es nur verständlich, wenn sie möglichst viel herausfinden wollen, bevor..." Er biß sich auf die Unterlippe.
    „Bevor sie uns töten", vollendete Amun leise.
    „Nichts deutet darauf hin", sagte Mervan.
    „Warum ergeben wir uns nicht, wenn diese Wesen so friedlich sind?" fragte Abartes spöttisch.
    Fronchie war wieder verschwunden. Mervan nahm an, daß der Mahsackener die Beobachtung der Raupen übernommen hatte.
    Fronchie war klein und unglaublich schnell. Die Fremden würden ihn schwer entdecken. Für Mervan war der Läufer unter diesen Umständen ein wertvoller Verbündeter.
    „Je weiter wir uns nach

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