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0687 - Begegnung im Chaos

Titel: 0687 - Begegnung im Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sobald sie aus Schutzanzüge besaßen, sich darin auch einen Weg durch einen Schwärm von Energie-Algen freischießen konnten.
    Greimoon riß einen Anzug von der Haltung und schwenkte ihn hin und her.
    „Der könnte passen!" rief er. „Auf jeden Fall ist er kleiner als alle anderen. Sie werden allerdings Ihren Bauch einziehen müssen, Zamahr."
    Er warf Abartes den Anzug zu, doch der Technohistoriker machte sich nicht einmal die Mühe, ihn aufzufangen.
    „Zu groß und zu eng!" sagte er lakonisch.
    „Versuchen Sie es wenigstens", drängte ihn Mervan. „Von allen Anzügen, die wir bisher gefunden haben, macht dieser den besten Eindruck."
    Abartes stieß eine Serie von Verwünschungen aus, hob aber den Anzug vom Boden auf und versuchte ihn überzustreifen. Die beiden anderen halfen ihm dabei.
    Abartes ächzte, als er mit Mervans Hilfe den Gürtel schloß.
    „Es ist sicher nicht besonders bequem", meinte Mervan. „Aber für den Notfall muß es gehen."
    Abartes griff nach dem Helm und zog ihn sich über den Kopf. Er sah in diesem Anzug alles andere als glücklich aus, aber er gab sich damit zu frieden. Offenbar sah er ein, daß er für seine Rettung einige Unbequemlichkeiten ertragen mußte.
    Sie vervollkommneten ihre Ausrüstung mit einigen Handfeuerwaffen und drei Armbandfunkgeräten.
    Mervan sah die beiden anderen zuversichtlich an und sagte: „Jetzt müßten wir es eigentlich schaffen. Gehen wir direkt zum nächsten Hangar."
    Als sie zwei Decks tiefer aus dem Antigravschacht traten, sahen sie, daß ihre Eile vergeblich gewesen war. Vor ihnen im Gang wimmelte es von Energie-Algen. Die teils herumschwebenden und teils an den Wänden haftenden Gebilde schienen die Nähe der drei Männer sofort zu registrieren, denn sie formierten sich zu einem Schwärm und schwebten in Richtung des Antigravschachtes.
    Mervan schluckte. Er hatte nicht gedacht, daß mehrere dieser parainstabilen Energiekommunen schon bis hierher vorgedrungen sein könnten. Die Wirklichkeit belehrte ihn eines Besseren.
    „Zurück!" rief Mervan. „Wir müssen uns einen anderen Weg suchen."
    Er wußte genau, daß es nicht viel andere Möglichkeiten gab, um in einen Hangar zu gelangen. Alle anderen Zugänge waren wahrscheinlich ebenfalls schon mit Energie-Algen verstopft.
    „Rückzug hat keinen Sinn", sagte Abartes, der ähnlich zu denken schien. „Wir müssen durchbrechen, solange es noch nicht mehr geworden sind."
    Er riß den Karabiner von der Schulter und feuerte in den heranschwebenden Pulk hinein.
    Gortsch begann sich zu fragen, warum Mascotsch nicht endlich zurückkam. Der Erste Berater war kein Freund vieler Worte. Er hätte seinen Besuch bei Willpuhr Amph Taccatsch schon beendet haben müssen.
    Während Gortsch noch darüber nachdachte, was passiert sein konnte, wurde von der Zentrale aus der Interkom eingeschaltet.
    Aus dem Lautsprecher über der Kabinentür erklang Taccatschs Stimme.
    „Ich war gezwungen, meinen Ersten Berater zu erschießen", sagte der Herrscher. „Er war der führende Kopf einer geplanten Revolte."
    Gortsch richtete den Vorderkörper steil auf.
    War Taccatsch verrückt geworden?
    Das konnte doch nicht möglich sein.
    Mascotsch erschossen!
    Was war in der Zentrale geschehen?
    Gortsch konnte sich nicht vorstellen, daß Mascotsch ihn belogen hatte. Der Erste Berater hatte nicht einmal in Gedanken mit der Möglichkeit einer Revolution gespielt. Trotzdem war er von Taccatsch getötet worden.
    „Es besteht kein Grund zur Unruhe", fuhr Taccatsch fort. „Das Leben wird wie bisher weitergehen. Ich habe alle Berater zusammengerufen. Zu dieser Besprechung möchte ich auch Gortsch hinzuziehen. Er soll deshalb sofort in die Zentrale kommen."
    Gortsch hörte diese Worte kaum. Seine Gedanken waren in Aufruhr. Wahrscheinlich war es im Augenblick überhaupt nicht möglich, herauszufinden, was sich tatsächlich ereignet hatte.
    Gortsch wußte schon seit geraumer Zeit, daß der Bewahrer des Imperiums der 22.000 stählernen Kugeln kein gutes Verhältnis zur Wahrheit hatte. Taccatsch log, wann immer er es für angebracht hielt.
    Gortsch war unschlüssig. Die Nachricht von Mascotschs Ende hatte ihn schwer getroffen. Solange er zurückdenken konnte, war Mascotsch ihm Vorbild und Berater gewesen. Von Mascotsch besaß er fast sein gesamtes Wissen. Er konnte sich ein Leben ohne den Ersten Berater überhaupt nicht vorstellen.
    Was würde jetzt geschehen?
    Gortsch glaubte nicht, daß es zu größeren Unruhen kommen würde. Die Artmaccs waren

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