0687 - Sie sind wieder da
vernichten!«
Bill setzte zu einer Antwort an, bekam von mir einen leichten Tritt vor das Schienbein, verstand das Zeichen und zog sich zurück.
»Warum hast du ihn weggeschickt?«
»Keiner soll sich einmischen!«
»Dann sieh zu, dass die Verbindung zum Tower zustande kommt. Eine Landung, die nicht überwacht und geleitet wird, birgt einige Risiken in sich.«
»Es geht alles in Ordnung.«
Cigam hatte nicht zu viel versprochen, denn wenig später erschien eine Stewardess. Die Aufregung hatte ihre Wangen gerötet. Sie erklärte, dass die Verbindung stand.
»Und?«, fragte ich.
»Es ist alles normal.«
»Danke. Jetzt gehen Sie bitte.«
Sie zog sich zurück. Ich hörte Cigam lachen. »Machst du dir Sorgen, Sinclair?«
»Bestimmt nicht grundlos.«
»Es wird alles so ablaufen, wie ich es will. Stepanic wird an der Maschine sein.«
»Schön, das glaube ich dir sogar. Aber wie geht es dann weiter? Was habt ihr vor?«
»Lass dich überraschen.«
Die Antwort hatte mir überhaupt nicht gepasst, doch ich musste mich damit abfinden, da ich in diesem Fall leider nur die zweite Geige spielte.
Eines stand fest. Die letzten Minuten würden für alle zu einer Tortur werden…
***
Nach dieser Nachricht herrschte Sprachlosigkeit vor. Keiner der Offiziere wusste, wie er sich verhalten sollte, einzig und allein Suko übernahm das Handeln.
Er packte Stepanic und schleuderte ihn herum, damit dieser ihn anschauen konnte. »Sie sind also da!«, flüsterte er ihm scharf ins Gesicht. »Okay, ich bezweifle das nicht. Aber ich will nicht, dass du allein zu ihnen gehst. Ich werde dich begleiten.«
»Ja, tu das.«
»Und wohin gehen wir?«
»Auf das Rollfeld. Wir werden dort stehen, wo die Maschine landet. Das ist alles.«
»Mit den Zombies?«
Stepanic lachte nur. Das war Antwort genug.
Sir James kam auf Suko zu. Sein Gesicht war ernst. Er stellte nur eine Frage. »Bleibt es trotzdem dabei?«
»Ja, Sir?«
Stepanic wollte herumfahren, aber der Inspektor hielt ihn fest. »Wobei soll es bleiben«, schrie er, »wobei?«
»Das hat nichts mit dir zu tun.«
»Hör zu, Chinese. Ich habe sie geholt. Ich habe Kontakt mit Cigam. Wenn ich merke, dass ihr mich reinlegen wollt, werden alle sterben. Dann wird das Flugzeug zu einer Flammenhölle.«
»Das wissen wir.«
»Richte dich danach und…«
Suko schob ihn zur Tür. Er wollte nicht länger warten und die Landung der Maschine beobachten.
Sehr wichtig war auch, dass er sich auf Sir James und den abgesprochenen Plan verlassen konnte.
Alles andere musste improvisiert werden.
Er und Stepanic hatten den Flur schnell hinter sich gelassen und traten ins Freie.
Es war kälter und dunkler geworden. Suko wusste, wo die Maschine landen würde. Es war ein ziemliches Stück zu laufen. Er hätte auch mit dem BMW fahren können, was er aber nicht riskieren wollte.
»Gehen wir!«
Stepanic lachte. »Ja, so ein Fußmarsch ist immer gut. Das schafft Kraft und Geschmeidigkeit.«
Suko hörte nicht auf das Geschwätz. Er kümmerte sich um die Umgebung. In der Nachricht war die Zahl der Zombies nicht angegeben worden. Auch Stepanic schwieg verbissen, als Suko ihn darauf ansprach. Beinahe schon zu willig trottete er neben ihm her.
Die Luftfeuchtigkeit hatte zugenommen. Durch die langen Arme der Scheinwerfer und an den Lichtern vorbei wehten die lautlosen Schwaden.
Die Luft war erfüllt von den Echos der startenden und landenden Maschinen. In Heathrow herrschte immer Hochbetrieb, auch noch am frühen Abend.
Suko hatte die Zombies nicht vergessen. Er schaute sich immer wieder um, ohne allerdings auch nur eine dieser fürchterlichen Gestalten entdecken zu können.
Noch hielten sie sich verborgen.
Er dachte an John Sinclair, Bill Conolly und an all die anderen Passagiere. Wie musste es denen jetzt zumute sein? Hinter ihnen lag eine nervliche Hölle, die mit der Landung des Clippers noch längst nicht gelöscht worden war.
Gern hätte er die genauen Pläne dieser beiden Männer erfahren, doch Stepanic würde einen Teufel tun und etwas verraten, obgleich er sprach, denn Suko bekam sehr gut mit, wie er seine Lippen bewegte und Worte murmelte, die für ihn nicht zu verstehen waren.
Er konnte nur raten und rechnete damit, dass der Arzt Verbindung zu den lebenden Leichen aufnahm, indem er die alten Formeln aus keltischer Zeit sprach.
Sie hatten den Schutz der Gebäude verlassen und gingen über die freie Fläche, wo sie dem Wind ausgeliefert waren. Er wehte ihnen scharf und böig entgegen. Als
Weitere Kostenlose Bücher