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0687 - Sie sind wieder da

0687 - Sie sind wieder da

Titel: 0687 - Sie sind wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Furcht und die Angst der anderen bereitet ihm Genuss. Zudem fühlt er sich als der eigentliche Herrscher in diesem Clipper.«
    »Da hat er gar nicht mal so Unrecht.« Sarrel wischte über seine Stirn. »Können Sie mir schon jetzt verraten, wie es in London weitergehen wird?«
    »Nein, denn ich bin kein Hellseher.«
    »Was denken Sie denn?«
    Ich hob die Schultern. »Cigam ist nicht dumm, das will ich voraussetzen. Er hat sich mit einer Person in Verbindung gesetzt, die einmal unser Gegner gewesen ist und die er freipressen konnte. Beide werden auf dem Flughafen zusammentreffen und ihre Pläne verfolgen. Wie die nun aussehen, kann ich Ihnen auch nicht sagen. Ich rechne allerdings damit, dass sich die Gefahr steigern wird.«
    »Also Gefahr für Leib und…«
    »Mr. Sarrel, die Verbindung mit London steht, wir können reden.«
    Der Ingenieur hatte sich gemeldet. Er reichte seinem Kapitän einen Kopfhörer.
    Sarrel setzte ihn hastig auf. Ich hörte zu, wie er den ersten Kontakt mit London Tower bekam.
    Er erkundigte sich nach den allgemeinen Landebedingungen. Die waren okay.
    »Fragen Sie nach Inspektor Suko oder nach Sir James Powell!«, flüsterte ich ihm zu.
    »Okay.«
    Suko war nicht im Tower. Die Männer dort wussten aber Bescheid. Sie wollten eine Verbindung zu ihm schalten, sobald es möglich war. Es konnte allerdings noch dauern.
    »Gut, wir warten. Ende.«
    Ich holte tief Luft. Ein kleiner Funke Hoffnung war in mir aufgeglüht. Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr so beengt in dem Cockpit. Die Luft erschien mir auch nicht mehr so dick.
    »Glauben Sie, dass London richtig reagiert hat, Mr. Sinclair?«
    Ich nickte dem Kapitän zu. »Und ob ich das glaube. London wird alles unternehmen.«
    »Auch gegen Cigam?«
    »Das ist nicht mehr Ihre Sache. Wichtig ist, dass er die Maschine verlässt, ohne einen Toten zu hinterlassen.«
    »Da können wir nur beten.«
    »Das kann nie schaden.«
    »Das Monster ist wieder da!« Der Co-Pilot gab die Meldung mit zitternder Stimme durch und deutete gleichzeitig gegen das Fenster, auf das sich auch unsere Blicke konzentrierten.
    Wir sahen es als einen gewaltigen Schatten, der sich durch die Luft bewegte und so aussah, als würde er einen Moment später das Flugzeug rammen.
    Der große Kopf, die gewaltigen Flügel, dann sein Maul, das wie ein Trichter wirkte, als es sich öffnete. Wieder sah das Monstrum grausam aus. Es wartete nur darauf, zubeißen zu können.
    Wir hockten gespannt auf unseren Sitzen. Einmal hatten wir es geschafft und waren dem Grauen entgangen. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass Cigam seinen Wächter geschickt hatte, um uns zu vernichten. Er sollte nur als Warnung dienen.
    Dann war er plötzlich da. Eine blitzschnelle Bewegung, nicht mehr als ein flüchtiger Gedanke. Der mutierte Riesenvogel glotzte durch die Scheibe und zog sich zurück.
    Wir atmeten auf. Die letzten Sekunden waren noch einmal verdammt stressig gewesen.
    Sarrel fragte: »Weiß Cigam, dass Sie hier sind?«
    »Natürlich.«
    »Dann wollte er nur noch einmal seine Macht demonstrieren.«
    »Das glaube ich auch.«
    Wir flogen weiter. Wie mir der Kapitän erklärte, würde es nicht mehr lange dauern, bis wir die irische Küste erreicht hatten.
    Ich wunderte mich. »Dann hätten wir doch längst Kontakt mit London haben müssen.«
    »Genau das ist unser Problem!«, meldete sich der Funk-Ingenieur. »Ich bekomme die Leitung nicht klar. Es ist wie verhext. Die atmosphärischen Störungen sind einfach zu stark.«
    »Ist das normal?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Dann versucht Cigam, uns zu stören.«
    Ich wurde ungläubig angeschaut. Der Techniker war der Ansicht, dass ich ihm dies erklären sollte.
    »Es ist schwer, Sie werden mir auch kaum Glauben schenken, aber ich sage nur, dass es sich um Magie handelt. Um magische Wellen. Das ist alles.«
    Der Mann versuchte es immer wieder. Manchmal hörte er irgendwelche Gesprächsfetzen, doch zumeist vernahm er nur ein Rauschen, das in seinen Ohren dröhnte und den Kopf ausfüllte.
    Er gab schließlich auf.
    »Das wird meines Erachtens bis London so weitergehen«, erklärte ich und stand auf. »Cigam will nicht, dass wir uns irgendwie absprechen. Es ist sein Spiel.«
    »Und Sie unternehmen nichts?«, fragte Sarrel.
    »Was sollte ich tun? Es geht um die Sicherheit der Passagiere. Die muss an erster Stelle stehen.«
    »Stimmt.«
    »Sollten Sie trotzdem noch Kontakt bekommen, geben Sie mir bitte Bescheid. Okay?«
    »Sicher.«
    Ich verließ das Cockpit.

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