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0687 - Sie sind wieder da

0687 - Sie sind wieder da

Titel: 0687 - Sie sind wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte er ihnen stoßweise gewisse Botschaften vermitteln oder sie warnen.
    Beide Männer setzten ihren Weg fort. Obwohl sich Suko auf einem normalen Rollfeld befand, kam er sich vor wie auf einem fremden Planeten. Seine Umgebung war einfach anders, so flach, glatt und ohne Deckung. Er war schutzlos ausgeliefert.
    Stepanic blieb dicht an seiner Seite. Der Arzt hatte den Kopf in den Nacken gelegt, um in den grauen Himmel zu schauen. Im Gegensatz zu ihm orientierte sich Suko anhand der Rollbahnbeleuchtung. Sie glänzte wie eine Perlenschnur. Wenn die Maschine landete, würde sie nicht bis an die Gebäude heranrollen, sondern auf dem Rollfeld bleiben.
    So jedenfalls war es ausgemacht worden. Suko hoffte, dass es auch so blieb. Experimente konnte sich keiner von ihnen leisten. Dazu war die Lage zu ernst.
    Noch konnte er die Maschine nicht sehen. Sie interessierte ihn momentan auch nicht, die Zombies waren wichtiger. Er ging davon aus, dass Stepanic nicht gelogen hatte, doch irgendwo mussten sie bleiben. Sie konnten sich nicht mehr im Boden verkriechen.
    Im rechten Winkel liefen sie der Rollbahn entgegen. Das Licht wehte schleierhaft gegen den heranrollenden Dunst. Er war nicht so stark, als dass er alles hätte verbergen können. Wie lange, dünne Tücher schob er sich immer weiter vor.
    Deckung für die lebenden Leichen?
    Suko wollte es wissen und blieb stehen. Auch Stepanic hielt an. »Was ist los mit dir?«
    »Wo sind deine Freunde?«
    Der verbrecherische Arzt lachte kichernd. »Es bereitet dir Sorge, weil du sie nicht siehst, wie?«
    »Kann sein.«
    »Sie sind da!«, flüsterte er nur. »Ja, sie sind da. Aber sie lassen sich Zeit.«
    »Wie viele?«
    »Acht - zehn…?« Er hob die Schultern. »Ich weiß es nicht genau. Ich weiß nur, dass sie meinen Befehlen gefolgt sind, denn ich habe die Macht über sie. Verstehst du?«
    »Inzwischen schon.«
    »Das ist gut.«
    »Und was haben sie vor?«
    Stepanic breitete die Arme aus, als wollte er den Wind einfangen. »Du kannst es dir sicherlich denken, aber ich werde es dir trotzdem sagen. Meine Freunde geben uns Schutz. Ja, sie sind erschienen, um uns zu beschützen, das ist alles.«
    »Zombies töten, Zombies vernichten, sie vergehen sich an Menschen«, sagte Suko. »Ich möchte wissen, wie sie handeln werden.«
    »Sie bleiben bei uns.«
    »Und wo wollt ihr mit ihnen hin?«
    Stepanic winkte ab. »Das ist allein unsere Sache. Wenn die Maschine gelandet ist, wirst du es sehen. Cigam steigt zuerst aus, ich werde ihn in Empfang nehmen, natürlich zusammen mit unseren Freunden.«
    Suko dachte daran, dass sie dann das Flugzeug überfallen konnten und reiche Beute finden würden.
    Der Gedanke daran reichte bei ihm für drückende Magenschmerzen. Unwillkürlich ballte er die Hände und hoffte, dass der Plan, den er mit Sir James abgesprochen hatte, klappen würde.
    In der rechten Tasche spürte er das Gewicht des drahtlosen Sprechgeräts. Darauf setzte er seine Hoffnungen. Stepanic wusste es nicht. Wenn Suko sein Okay gab, würde der Einsatz laufen.
    Sie gingen weiter und schwiegen. Aber der Inspektor spürte genau, dass sich etwas verändert hatte, denn die Bedrohung kam immer näher.
    Äußerlich blieb alles gleich, und doch war da etwas vorhanden, das in seine Richtung wehte.
    Das Grauen schickte Signale… Suko war sensibel genug, um dies sehr deutlich zu spüren. Sie hatten die Gräber verlassen, sie lauerten irgendwo. Er drehte sich um.
    Vor ihm waberte der Dunst, als wäre er künstlich erzeugt und auf eine Bühne geblasen worden.
    Er bewegte sich durch den Wind, der gegen und in ihn hineintrieb. Aber es bewegte sich noch mehr in seinem Innern.
    Gestalten…
    Menschenhoch, auf zwei Beinen gehend, sich manchmal gegenseitig stützend, sich abdrängend, doch dabei stets so zusammenbleibend, dass sie eine Einheit bildeten.
    Eine kompakte Masse aus aufgequollenen, marionettenhaft gehenden, widerlichen Leichen, die ihren Gräbern entstiegen waren, um von ihrem neuen Herrn und Meister in Empfang genommen zu werden.
    Hier näherte sich das Unheil, das Unfassbare, der Ausstoß der Hölle, und der Wind trieb Suko ihren alten Leichen- und Modergestank entgegen, den auch Stepanic gerochen hatte, denn er drehte sich mit langsamen Bewegungen auf der Stelle um.
    Jetzt konnte er sie sehen.
    Er starrte sie an. Nichts in seinem Gesicht regte sich. Nur die Augen glänzten, als würden Fieberschauer durch seinen Körper jagen. Das zeigte eben den Triumph.
    Sie gingen nicht, sie schritten nicht,

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