Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0687 - Sie sind wieder da

0687 - Sie sind wieder da

Titel: 0687 - Sie sind wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie stampften und schleiften heran.
    Im Dunst sahen sie noch künstlicher aus. Manchmal erinnerten sie an Gemälde, die nicht ganz fertig geworden waren, bei denen der Maler die letzten Pinselstriche vergessen hatte.
    Sie waren einfach furchtbar, grauenhaft, und der Gestank wehte ihnen voran.
    Eine kalte Hand strich über Sukos Rücken. Sie berührte zunächst den letzten Wirbel, kroch allmählich höher, bis sie den Ersten erreicht hatte.
    Es zuckte ihm in den Fingern, nach der Beretta zu greifen und auf die Zombie-Horde zu schießen, aber er ließ die Waffe stecken, als er sah, wie sich Stepanic in Bewegung setzte und, auf direktem Weg den lebenden Leichen entgegenschritt.
    Suko wartete.
    Die Sekunden vergingen, die Spannung wuchs. Er war gespannt darauf, wie sich beide Gruppen miteinander verständigen würden. Irgendetwas musste da geschehen.
    Stepanic blieb vor ihnen stehen. Wie ein Übervater, der jedes seiner Kinder einzeln begrüßen will, breitete er die Arme aus. Im Dunst wirkte er wie eine Vogelscheuche.
    Und sie kamen noch näher. Sie umrundeten ihn, sie rempelten ihn an, wobei ab und zu Wortfetzen an Sukos Ohren drangen. Für ihn ein Beweis, dass sich Stepanic mit ihnen unterhielt, obwohl die Untoten keine Antworten geben konnten.
    Der Inspektor war auf eine gewisse Art und Weise fasziniert. Bisher hatte er noch keinen Menschen erlebt, der dieser Meute so zugetan war. Von Dr. Tod und einigen früheren Ausnahmen einmal abgesehen. Suko war auch klar, welch eine Gefahr es für die Menschen bedeutete, wenn die lebenden Leichen und Stepanic diesen Pakt eingingen. Hinzu kam noch Cigam, dieses gefährliche Kunstgeschöpf, das vom Teufel mit immensen Kräften ausgestattet worden war.
    Kein gutes Omen…
    Stepanic fühlte sich wohl. Er stand jetzt inmitten der lebenden Leichen, drehte sich um und streckte einen Arm aus, um schräg in den Himmel zu deuten.
    Siedendheiß fiel Suko ein, dass es noch etwas anderes gab als die lebenden Leichen.
    Die Maschine aus New York!
    Auch er schaute hoch und zuckte zusammen. Sie schwebte aus der dunstigen Dunkelheit des Himmels wie ein riesiger Vogel aus Metall nieder. Ein mächtiger Block mit Positionsleuchten wie Augen und einer Reihe von Fenstern, hinter denen das Licht schimmerte.
    Es war ein tolles Bild, wie sich der Clipper im Anflug auf das Rollfeld befand.
    Suko wusste aber auch, dass es kein Zurück mehr gab. In wenigen Minuten fiel die Entscheidung über Leben und Tod. Er konnte die Verantwortung nicht mehr allein übernehmen, holte das Gerät hervor und sprach mit Sir James…
    ***
    London lag unter uns!
    Und nicht nur das. Wir näherten uns stetig dem eigentlichen Ziel, Heathrow Airport.
    Dieser Flughafen war so etwas wie meine zweite Heimat geworden, denn oft genug hatte ich mich dort herumtreiben müssen. Es waren nicht immer schöne Stunden gewesen, hier hatte es Kämpfe auf Leben und Tod gegeben, und ein solcher stand mir auch jetzt bevor. Davon ging ich einfach aus.
    Sämtliche Fluggäste waren angeschnallt. Es sprach niemand mehr. Die Spannung lag wie ein dicker Schleim über uns.
    Der Druck blieb.
    Cigam gab sich locker. Er schaute aus dem Fenster. Ob er sein fliegendes Monster suchte, wussteich nicht. Jedenfalls schien ihn alles zu interessieren.
    Ich hielt mich mit irgendwelchen Bemerkungen zurück und wollte zunächst abwarten.
    Wir sanken.
    Sarrel war ein guter Pilot. Trotz der ungeheuren Nervenbelastung, die auf ihm lag, merkte man ihm nichts an. Kein Zittern, kein Schwanken, kein Stocken, es lief alles wunderbar glatt und sicher ab.
    Ich wünschte mir, dass es nach der Landung ebenfalls so sein würde.
    Was uns erwarten würde, hatte mir Cigam trotz mehrmaligen Nachfragens nicht mitgeteilt. Er hatte nur dünn gelächelt und mal von einer Überraschung gesprochen.
    Der Senkflug setzte sich fort. Ich sah einen Teil des Lichtermeers unter uns, aber ich erkannte auch bereits das Gelände des Flughafens, auf das wir zuschwebten.
    Nein, es war keine Erleichterung, die mich durchströmte. Im Gegenteil, die Spannung verdichtete sich zu einem harten Knäuel, das auf mein Herz drückte.
    Ich spürte in der Kehle das Kratzen. Auch wenn ich gewollt hätte, es wäre mir kaum möglich gewesen, auch nur ein Wort zu sagen. Zu stark konzentrierte ich mich auf das Kommende.
    Lichter huschten unter uns hinweg.
    Es waren die Beleuchtungen der Start- und Landebahnen. Sie waren nahe. Mir erschienen sie trotzdem meilenweit entfernt. Vielleicht lag es auch daran, dass hin und

Weitere Kostenlose Bücher