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0689 - Das schwarze Skelett

0689 - Das schwarze Skelett

Titel: 0689 - Das schwarze Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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annehmen. Zumindest dabei würde Astaroth ihm doch wohl helfen!
    Da sah er den Lastzug, der ihm entgegenkam.
    Kein Problem. Das Ferrari-Fahrwerk vertrug das blitzschnelle Ausweichmanöver doch! Togon riss am Lenkrad.
    Im gleichen Moment kam der totale Blackout.
    ***
    Die Zeitschau funktionierte, wurde sehr rasch fündig.
    Zamorra sah ein unglaubliches Wesen, das er hier nie vermutet hätte.
    Und wie konnte es überhaupt existieren?
    Er ahnte nicht, dass er bereits mehrmals den Weg dieses Etwas gekreuzt hatte. Damals, als es erwacht war, und später, als Ty Seneca nach einem im Golf von Mexico gesunkenen Schatzschiff tauchen ließ. [4]
    Zamorra kannte das schwarze Skelett nicht, aber es kannte ihn!
    Und nun sah er es; die Zeitschau seines Amuletts zeigte es ihm, wie es an diesem Platz stand, ruhig und unbeweglich wie ein Denkmal. Es war genau die Zeit, in der Zamorra sich nur ein paar hundert Meter weiter bei seiner vorherigen Zeitschau in der Hütte beobachtet gefühlt hatte.
    Der Beobachter hatte sich nicht völlig abschirmen können; das Amulett identifizierte ihn jetzt und signalisierte Zamorra, dass die Aura vorhin mit der von »jetzt« übereinstimmte.
    Ein Skelett?
    Tiefschwarz die Knochen… Schwarz wie eine mörderische Drohung. Fremd, unnahbar, tödlich. Unbesiegbar. So lautete die optische Botschaft dieser unheimlichen Kreatur, die mehr sein musste als nur das Gerippe eines längst Toten.
    »Wer oder was bist du?«, murmelte Zamorra.
    Natürlich erhielt er keine Antwort.
    Nicht aus dem Vergangenheitsbild der Zeitschau.
    Statt dessen hörte er aus einiger Entfernung einen gellenden Aufschrei.
    Nicole!
    ***
    Entgeistert starrte Nicole das unglaubliche Wesen an, das sich ihr genähert hatte.
    Das war ganz bestimmt nicht der Taxifahrer.
    Der war ein Mensch aus Fleisch und Blut. Diese Gestalt aber bestand aus Knochen.
    Aus schwarzen Knochen, wie die Natur sie niemals hervorbrachte.
    Schlagartig begriff Nicole, dass dies der Gegner war, mit dem sie es zu tun hatten, nur half ihr diese Erkenntnis jetzt nicht mehr weiter.
    Er war da, und er griff sie an.
    Sie versuchte noch, den Dhyarra-Kristall einzusetzen, ihm neue Befehle zuzudenken. Aber es reichte nicht mehr. Irgendwie war sie nicht mehr in der Lage, sich auf einen Angriff oder wenigstens Abwehr zu konzentrieren. Ihr Denken verschwamm.
    Ebenso wie ihre Umgebung.
    Und die wurde zu einer anderen, ungreifbaren Welt.
    Heiße, dampfende Luft, erstickend wie die Hölle. Erschreckend geformte Pflanzen, gierig schnappende Blüten, die nach Nahrung suchten, eigenartige Gebäude, mit seltsamen stilisierten Schädeln oder Drachenflügeln geschmückt - oder, besser gesagt, verschandelt…
    Und vor Nicole ragte ein riesiges Skelett auf. Schwarz wie Nacht und Tod.
    Eine Sense, an der vertrocknete, fast schwarze Blutreste klebten, schwebte über Nicole, von den Knochenfingern gehalten.
    Das Skelett lachte.
    »Vielleicht wirst du überleben«, hörte sie eine unmenschliche Stimme. »Aber nur, wenn Zamorra sein Leben für dich opfert und mir zuvor das verfluchte Zauberschwert Salonar aushändigt !«
    ***
    Robin stoppte seine rasante Verfolgungsfahrt. Er war am Ziel.
    Aber es war nicht das Ziel, das er sich wünschte.
    Halb im Graben stand ein LKW-Hängerzug, dem Umkippen nahe. Offenbar hatte der Fahrer noch versucht, auszuweichen. Aber vergeblich. Der rote Ferrari war scheinbar ungebremst auf ihn zu gerast.
    Da war nur noch ein völlig verformter Klumpen Schrott aus Stahl, Glassplittern und Plastik. Mit ungeheurer Wucht hatte sich der Sportwagen halb unter den LKW geschoben.
    Robin stieg aus und näherte sich dem Gebilde. Im Film, dachte er sarkastisch, wäre der Ferrari längst explodiert und alles hier nur noch eine Feuerhölle. Aber in der Wirklichkeit explodierten Autos nicht so leicht.
    Robin trat an das Wrack. Er sah Merdefaire auf dem Beifahrersitz. Und er brauchte keinen Arzt, um zu sehen, dass der Oberstaatsanwalt niemanden mehr durch Inkompetenz und Arroganz würde verärgern können. Merdefaire war tot.
    Robin fühlte Bedauern und Schuld.
    Seine persönliche Abneigung, teilweise durch Wisslaire geschürt, spielte hier keine Rolle. Es ging nicht um den dummen Hund, sondern um den armen Teufel Merdefaire. Er war gestorben, weil er im falschen Moment am falschen Ort gewesen war, und weil Robin es nicht geschafft hatte, ihn vorher zu retten.
    Es war keine Entschuldigung, dass die Fahndung nach dem Ferrari nicht schnell genug gegriffen hatte. Es war auch keine

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